Zwischen den Jahren 1914 und 1918 tobte in Europa der 1. Weltkrieg. Er forderte viele Millionen Opfer und erzeugte eine große soziale Not. Die Ausgaben aus Anlass des Krieges waren immens. Nur ein geringer Teil konnte refinanziert werden. Die Reichsschulden stiegen. Für Deutschland endete der Krieg in einer gigantischen Inflation. Das Land musste riesige Reparationszahlungen, sowie Gebietsverluste hinnehmen. Es kam zu einer gesellschaftlichen Krise. Mitten in diese Zeit hinein gewann jedoch die Sportbewegung neue Impulse. Andernorts in Bayern wurden erste Schiedsrichtergruppen gegründet und in Bamberg zog man schnell nach. Im Jahr 1919 fand aufgrund einer Anregung des 1.FC Bamberg zunächst eine Vorbesprechung mit verschiedenen Vereinsvertretern im „Münchener Hof“ statt, nur zwei Wochen später die Gründungsversammlung mit 18 Teilnehmern. Als 1. Vorsitzender wirkte damals Josef Stöhr vom 1. FC Bamberg. Er wurde von den weiteren Mitgliedern Franz Bütterich, Melchior Schirmer, J. Heinrich, Hans Schmitt, Hans Beck, Baptist Förtsch, Karl Goemmel (siehe Bild), Andreas Gerstenkorn, Alois Schliefer und Alex Veeh unterstützt. Nach seinem Ausscheiden wurde der Kamerad Kehm an seine Stelle berufen, der diese aufgrund eines bald anstehenden Umzuges jedoch nur kurzzeitig ausfüllen konnte. Er wurde zunächst durch Michael Beck ersetzt, später dann durch die bereits erwähnten Alois Schliefer, Baptist Förtsch, Alex Veeh und Schneyer. Aufgrund der damals herrschenden schwierigen Situation in Deutschland wurde der Spielbetrieb in Süddeutschland zunächst in zehn oberste Ligen, die meist Kreisligen genannt wurden, aufgenommen. Um diese Struktur zu straffen, wurden zur Saison 1923/24 die „Bezirksligen“, von denen es zunächst fünf, später dann vier geben sollte, als neue höchste Spielklassen eingeführt. Zur Saison 1933/34 wurde die Gauliga Bayern (1939 unter den Nationalsozialisten in „Sportbereichsklasse“ umbenannt) als höchste Spielklasse ins Leben gerufen. Zuvor hatten sich die jeweiligen Meister ihrer Bezirksligen hierfür qualifizieren müssen. Später ermittelten die diversen Meister der Gauligen aus ganz Deutschland untereinander den Deutschen Meister. Mit Beginn des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 kam das Schiedsrichterwesen komplett zum Erliegen. Kurz nach Beendigung des Krieges im Jahre 1945 versammelten sich 18 Männer der alten Garde in der Brauerei „Mahr“ und nahmen die Schiedsrichtertätigkeit in Bamberg wieder auf. Angeführt wurde die Gruppe von Michael Hofmann. Nach einer kurzen Amtszeit übernahm Andreas Becher seine Geschäfte. Der wiederum wurde von Hans Wagner abgelöst, der die Gruppe maßgebend in den Wirren der Nachkriegszeit aufbaute und bis zum 21. März 1953 führte. Ab hier übernahm Karl Perl die Tätigkeit als Obmann. Bis zu diesem Zeitpunkt taten sich vor allem die Schiedsrichter Hans Wagner und Hans Loch hervor, die beide Spiele in der obersten Spielklasse, der Oberliga Süd, mit Vereinen wie Bayern München, Eintracht Frankfurt, BC und Schwaben Augsburg, Stuttgarter Kickers, Waldhof und VfR Mannheim, Karlsruher SC oder Viktoria Aschaffenburg leiten durften.