1960 Immer wieder wird der schlechte Besuch der Sitzungen durch den Obmann Perl moniert. Er versucht mit der Einrichtung eines zweiten Lehrabends alle zwei Wochen entgegenzusteuern, was aber nicht lange anhält. Das unentschuldigte Fernbleiben von den Sitzungen soll ab sofort bestraft werden. Die Schiedsrichtermannschaft unternimmt einen Ausflug nach Luxemburg und spielt gegen die dortige SR-Mannschaft. Die Finanzen sind ebenfalls immer wieder ein Thema. Die schlechte Zahlungsmoral, vor allem beim Jahresbeitrag, wird oft angeprangert. Dieser beträgt zurzeit 12,- DM. Zugleich wird einzelnen Schiedsrichtern wegen einer finanziellen Notlage der Beitrag erlassen. Ehrenmitglieder müssen keinen Beitrag zahlen. Anlässlich eines ihn betreffenden zurückliegenden Streites, der wieder aufgeflammt war, stellt der Obmann im März im Rahmen der Pflichtsitzung die Vertrauensfrage und wird mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Der Herrentags-Ausflug geht nach Stegaurach, es gibt wieder einen Ausflug zum Oktoberfest und die Weihnachtsfeier wird erstmals im „Luitpoldkeller“ in der Königstraße in Bamberg gefeiert.
1961 Für extra eingeladene Schiedsrichter finden in der Gaststätte „Riegelhof“ in der Judenstraße in Bamberg von Zeit zu Zeit Regelvorträge statt. Erstmalig wird eine Leistungsprüfung abgehalten, die aus einem 1500-Meter-Lauf besteht. Im August wird ein Neulingslehrgang veranstaltet. Alfred Bayer wird als Beisitzer in den BSA Oberfranken gewählt. Der Himmelfahrtsausflug führt nach Viereth, die SR-Fußballmannschaft spielt gegen Haßfurt und danach wird getanzt. Zum Jahresabschluss findet ein bunter Abend im „Luitpoldsaal“ in Bamberg statt.
1962 Alfred Bayer erklärt Anfang des Jahres seinen Rücktritt aus dem BSA. Im Spielkreis Bamberg sind 89 Mannschaften vertreten und circa 70 Spiele pro Wochenende zu besetzen. Im September findet wieder ein Neulingslehrgang statt. Der Aufnahme der Neulinge liegt nach wie vor ein kleines Ritual zugrunde. Die Novizen werden dem Plenum vorgestellt und erst nach gründlicher Prüfung tatsächlich aufgenommen. Jahre später äußert sich ein alt Gedienter einmal, dass „heute doch jeder, der die läppische Prüfung besteht, Schiri werden“ kann. „Beim Perl zählte noch der Charakter!“ Der Kameradschaftsabend ist im „Luitpoldkeller“ in Bamberg.
1963 Die Generalversammlung der Schiedsrichtergruppe findet im „Polarbär“ statt. Karl Perl wird dabei als Obmann wiedergewählt. Ihm werden zur Seite gestellt: Richard Wehr als sein Stellvertreter, Ludwig Meinhardt als Schriftführer und Leo Schäfer als Kassier. Die Mitgliederzahl ist mittlerweile auf 133 angestiegen. Erich Borrmann, Lorenz Eichhorn, Franz Hertel, Robert Schäfer und Dey Schuster erhalten die Verbands-SR-Ehrennadel in Gold. Der Familienausflug an Christi Himmelfahrt geht nach Gundelsheim und ein weiterer Neulingslehrgang findet statt. Im Protokoll der Sitzung vom 21. Juni findet sich ein erneuter Beleg für die Sitten von damals. Als im Rahmen eines Referates ein anderer Schiedsrichter den Vortrag durch ein „unschönes Wort“ stört, wird er vom Obmann Perl wegen „Ungebührlichkeit“ des Saales verwiesen. Landeslehrwart Hans Ebersberger besucht die Gruppe. Der Kameradschaftsabend findet dieses Jahr wieder im „Polarbär“ statt.
1964 Im April wird für den aus beruflichen Gründen scheidenden Richard Wehr, Alfred Bayer zum 2. Obmann der Gruppe Bamberg gewählt. Ein Neulingskurs wird abgehalten und im Juli fährt die SR-Fußballmannschaft erstmals nach Villach/Kärnten. Anlässlich des Gegenbesuches der Gruppe Villach findet ein Tanzabend im Sportheim des FV1912 Bamberg statt. Ein Kamerad wird extra zu einer Sitzung geladen, um Auskunft über sein Verhalten in der vorangegangenen Sitzung zu geben, als er ungebührlich aufgefallen ist. Er entschuldigt sich mit der Begründung, damals von einer Feier gekommen zu sein und schon „einige Glas Bier“ hinter sich gehabt zu haben. Er bedauert sein unsportliches Verhalten aufs Tiefste. Der Ausschuss beschließt daraufhin, dem Kameraden einen strengen Verweis zu erteilen und ihm im Wiederholungsfall mit dem Ausschluss zu drohen. Robert Schauer steigt in die Bayernliga auf, die bis 1994 die dritthöchste Spielklasse bleiben wird. Er sollte durch seine starken Auftritte, unter anderem beim Gastspiel des 1. FC Nürnberg in Bamberg vor mehr als 10.000 Zuschauern, lange für Furore sorgen und einer der angesehensten Unparteiischen Bayerns bleiben. Der Kameradschaftsabend findet im „Luitpoldkeller“ in der Bamberger Königstraße statt.
1965 Im März ist die Generalversammlung im „Luitpoldkeller“ in Bamberg. Dabei wird Karl Perl als Obmann wiedergewählt. Sein Führungsteam bleibt bestehen. Es finden gleich drei Neulingslehrgänge statt. Mit einem Stand von 163 Mitgliedern ist die Gruppe Bamberg die stärkste in Oberfranken. Weil viele SR-Kameraden aus dem Raum Haßberge kommen, wird mit Einverständnis des VSA am 29. Mai in Untermerzbach die neue SR-Gruppe Ebern gegründet. Obmann wird Hans Trunk. Erneut findet eine Fahrt nach Villach/Kärnten und der Gegenbesuch statt. Die Schiedsrichter werden im Rahmen der Sitzungen immer wieder ermahnt, auf den Plätzen doch härter durchzugreifen, um Verletzungen zu vermeiden. Gelbe Karten gibt es damals noch nicht. Stefan Klimaszyk erhält das Verbands-SR-Ehrenabzeichen in Silber und Dr. Heribert Bschorrer erhält es in Gold. Der Kameradschaftsabend findet wie gewohnt im „Luitpoldkeller“ in Bamberg statt.
1966 Die Pflichtsitzungen finden ab sofort im „Tambosi“ an der Promenade in Bamberg statt. Der Jahresbeitrag wird von 12,- auf 18,- DM erhöht. Die Sitzungen finden nun nicht mehr samstags, sondern freitags statt. Im Mai feiert Obmann Karl Perl seinen 65. Geburtstag und spendiert hierzu einige Liter Freibier. Zu seinen Ehren wird erstmals das „Karl-Perl-Pokalturnier“ auf den Jahnsportplätzen durchgeführt. Hans Hopfenmüller erhält das Verbands-SR-Ehrenzeichen in Gold, Georg Bergmüller, Emil Hermann und Fritz Michael Starklauf das in Silber. Ein Neulingslehrgang wird abgehalten. Hans Ebersberger referiert am Pflichtlehrabend. Der BSA beschließt, dass jeder Bezirksliga-SR eine Leistungsprüfung ablegen muss. Am 2. Dezember wird in Steppach die Schiedsrichter-Untergruppe Höchstadt/Aisch ins Leben gerufen. Als 1. Vorsitzender wird Richard Mahr gewählt. Der Kameradschaftsabend geht im „Luitpoldkeller“ in Bamberg über die Bühne.
1967 Ein gewisser Siegfried Brehm vom SC Kemmern fällt auf. Er soll bei einem Pokalspiel einen Linienrichter öffentlich beleidigt haben, der daraufhin Anzeige erstattet hat. Brehm wird vom Ausschuss vorgeladen, gehört und nimmt seine Beleidigungen „mit tiefstem Bedauern“ per Handschlag beim Betroffenen zurück. Er erhält einen Verweis und ihm wird angedroht, im Wiederholungsfalle sofort von der SR-Gruppe ausgeschlossen zu werden. Er darf vier Wochen lang keine Spiele der 1. Mannschaften mehr leiten. Im Rahmen der Generalversammlung wird Karl Perl wieder- und als neuer 2. Obmann Erich Borrmann gewählt. Neuer Kassier wird Robert Schäfer. Die Kreisschiedsrichtervereinigung Bamberg hat mittlerweile 251 Mitglieder (Bamberg 143, Ebern 62, Höchstadt/Aisch 46). Das Verbands-SR-Ehrenzeichen in Silber erhalten Lorenz Eckenweber, Josef Kaiser, August Seufert und Hans Zweier. Ab August finden die monatlichen Sitzungen von nun an im „Luitpoldkeller“ in Bamberg statt, so auch der diesjährige Kameradschaftsabend.
1968 Ein Neulingslehrgang wird abgehalten und erstmals findet im Mai ein Schafkopfturnier statt. Die Fußballmannschaft weilt wieder einmal in Villach/Kärnten zu einem Turnier. Im Juni erklärt Alfred Bayer aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt vom Posten des Lehrwartes. Für ihn übernimmt Josef Waldl. Das Verbands-SR-Ehrenabzeichen in Silber erhält Georg Nüchter.
1969 Es finden wieder Neulingslehrgänge statt. Karl Fleischer steigt in die Bayernliga auf. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Schiedsrichtergruppe wird der Mitgliedsbeitrag vorübergehend von 1,50 auf 2,50 DM pro Monat erhöht. Für die Feierlichkeiten wird ein Festausschuss ins Leben gerufen. Geplant und durchgeführt werden ein Festkommers im Zentralsaal, das Karl-Perl-Pokalturnier mit zwölf Schiedsrichtermannschaften inklusive der ausländischen Vertretungen aus Villach/Kärnten und Prag auf den Jahnsportplätzen und ein Vereinspokal mit 26 Mannschaften beim SC 08 Bamberg. Eine Festschrift wird verfasst und jeder Schiedsrichter muss zur Finanzierung einen „Sonderling“ in Höhe von 10,- DM entrichten. Hohe Ehrengäste sind anwesend, beispielsweise die Spitze der Prager Vereinigung, die FIFA-Schiedsrichter Slama, Picha und Kainer, Oberbürgermeister Dr. Mathieu, BSO Christian Fiedler, MdB Paul Röhner und MdL Richard Müller. Stefan Klimaszyk erhält das Verbands-SR-Ehrenzeichen in Gold, Lorenz Bauer, Fritz Deuber, Baptist Dümig, Hans Ender, Herbert Hatko, Georg Hofmann, Josef Kunert, Hans Motzelt, August Wagner und Hans Würstle das in Silber. Die Familienfeier ist am Ende des Jahres im „Luitpoldsaal“ in Bamberg.