Es ging schon früh los. Gegen 08:30 Uhr versammelten sich das Fußball-Ensemble der SRG MOE auf dem Campus des FC Bayern München. Es ging um nichts weniger als den Titel der (inoffiziellen) Deutschen Schiedsrichtermeisterschaft!
Hierfür waren Schiedsrichtergruppen aus ganz Deutschland vertreten. Neben den heimischen Gruppen aus dem Münchner Umfeld wie etwa die SRG München Süd oder SRG Freising, waren auch Frankfurter, Berliner und Hamburger Schiedsrichter zusammengekommen, um den Titel für sich zu entscheiden.
Die SRG MOE war stark vertreten, wobei wir – wie so üblich – mit dem einen oder anderen Ausfall zu kämpfen hatten. Das hinderte uns aber nicht daran, mit voller Elan und Spielfreude an die Sache ran zu gehen. Es war zwar in der Tat recht früh morgens (für manche viel zu früh wie man an den Gesichtern erkennen konnte), doch der Ehrgeiz packte uns und nach dem Umziehen in unsere typischen dunkelblauen Trikots ging es ans warm machen. Hier mussten wir die ein oder andere organisatorische Sache noch klären, wie etwa wo wir das Spielgerät finden. Doch nach einer kleinen überzeugenden Diskussion mit TSV 1860 München, waren wir hier bestens versorgt. Das Warm-up war intensiv, für die einen durch die Bewegung für die anderen durch die Sonne, die den Kunstrasen zusätzlich erhitzte. Und so waren wir bereit für unser erstes Spiel.
Der Wille, die ersten drei Punkte zu holen war da, doch die Gegner aus Hildesheim schafften es dennoch, mit drei Punkten heimzugehen. Das Spiel war ausgeglichen, doch was die Chancenverwertung anging, konnten wir hier nicht mithalten. Hervorzuheben ist das zweite Tor der Hildesheimer. Hier dandelte der Stürmer den Ball einige Male bevor er aus gut 20 Metern den Ball ins Tor schoss. Ein zugegebenermaßen recht ansehnliches Tor.
Nach ein paar taktischen Umstellungen entschieden wir uns, fortan nicht mehr schönen Fußball zu spielen, sondern effektiven. Wir stellen auf eine Dreierkette um, mit Martin Firyn, der Walze aus Neuperlach, im Zentrum. Hier gab es kein Vorbeikommen, denn im 1 gegen 1 zogen die Stürmer meist den kürzeren. Statt Tiki Taka gab es nun weite Bälle in die Spitze geschmückt mit viel Hoffnung auf ein Tor. Und siehe da: Nach der 1:2 Niederlage gelang uns im zweiten Spiel gegen unsere Freunde aus 60 ein überragender 2:0 Sieg. Es zeigte sich wieder, dass der mit den meisten Toren das Spiel gewinnt und nicht der mit den schönsten Tricks.
Mit viel Selbstvertrauen ging es dann in die dritte Partie. Diesmal im Derby gegen die SRG Freising. Der Sieg war ein Muss. Und so geschah es auch. Mit 3:1 vernaschten wir die SRG Freising förmlich. Trotz der ersten Niederlage war das Weiterkommen in greifbarer Nähe.
Trotz der ersten Niederlage war das Weiterkommen in greifbarer Nähe.
Doch es kam wie es kommen musste: Der Kader veränderte sich die nächsten beiden Spiele aufgrund kurzfristiger Ausfälle. Das System funktionierte nicht mehr ideal und so verloren wir die letzten beiden Gruppenspiele mit 0:2 und 0:3. Nicht das Ergebnis, das wir uns gewünscht hatten. Am Ende landeten wir auf dem Gruppenplatz 4 von 6.
Wir stärkten uns mit einem Mittagessen und flohen vor der Sonne in den Schatten. Ehe es dann mit der Zwischenrunde weiterging. Hier trafen wir zunächst auf das Team aus Düsseldorf zum ersten Mal auch auf Rasen. Davor spielten wir nur auf dem Kunstrasen. Das Düsseldorfer Team wusste nicht, wie ihnen geschieht und dann stand es schon 2:0 für die SRG MOE. Geschockt von unserer Art „Fußball“ zu spielen, mussten sie dann die Niederlage hinnehmen und wir spielten um den 13. Platz.
Diesmal ging es gegen Mainz-Bingen ran. Vor dem Spiel wurde versucht die ein oder andere Absprache zu treffen. Auch ein „Nichtangriffspakt“ stand im Raum. Wie dieser genau aussehen sollte, war da noch nicht klar. Man merkte jedoch, dass unseren Männern die Luft ausging. Viel zu hoch und doch verdient verloren wir das Spiel um Platz 13 mit 0:5 und erreichten den 14. Platz. Dennoch ein recht stattliches Ergebnis für die Umstände des Tages.
Die Zeit bis zum Finale nutzten wir dann, um die anderen Spiele zu beobachten. Besonders das Team um die SpVgg Otto Fleck war hier in den Fokus gerückt. Es bestand aus reinen DFB Schiedsrichtern und spielte daher mit den Trikots „DFB-SCHIRIS“. Und tatsächlich wurde hier ansehnlicher Fußball gespielt. Das Team rund um Günther Perl und Co. erreichte sogar das Halbfinale, wo es mit 0:1 verlor und später aber das Spiel um Platz drei souverän mit 2:1 gewann. Glückwunsch an dieser Stelle an die SR-Mannschaft des FC Bayern München zum Turniersieg.
Bei der anschließenden Siegerehrung in der 60er Alm ließ man dann noch entspannt den Abend mit einem leckeren Buffet und dem ein oder anderen Erfrischungsgetränk ausklingen. Wenn alles glatt läuft, sieht man sich vielleicht im nächsten Jahr im Harz wieder.