(wh) Am vergangenen Freitag konnte Obmann Werner Müller zur Monatsversammlung im September den ehemaligen Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter Florian Meyer aus Burgdorf (bei Hannover) begrüßen. Dieser referierte vor den Schiedsrichtern der Gruppe Isar-Rott sowie dem niederbayerischen Talentekader unter der Leitung von Bezirksschiedsrichter-ausschussmitglied Tobias Baumann. Des Weiteren konnte Müller Verbandslehrstabsmitglied Daniel Linsmeier, Kreisschiedsrichterobmann Ost Matthias Braun sowie weiter Obmänner und Gruppenfunktionäre der niederbayerischen Gruppen begrüßen.
Meyer, der vom DFB-Bundestag in Frankfurt am Main angereist war, sprach zum Thema „Schnell und sicher entscheiden“ und begeisterte dabei im vollen Saal des „Vilstaler Hofs“ in Rottersdorf.
Dazu begann er mit der mentalen und strategischen Vorbereitung als Grundlage für eine gute Spielleitung. Ein gut vorbereiteter Schiedsrichter wisse um die Taktiken der Mannschaften, das individuelle Spielerverhalten sowie spezielle Situationen und Umstände.
Während des Spiels soll der Unparteiische als aktiver Mitgestalter wirken und den Spielcharakter richtig einschätzen. Er muss flexibel agieren können, und bestenfalls antizipieren, um agieren zu können anstatt zu reagieren.
Als Tipps gab er den Anwesenden folgende aktuelle Trends mit auf den Weg: Bei Grätschen würden oft Ball und Gegner getroffen, dabei gilt es genau darauf zu achten, ob eine Gefährdung der Gesundheit in Kauf genommen würde. Auch hätten sich aktive Handbewegungen des ballführenden Spielers in Richtung Hals- oder Gesichtsbereich des Gegners vermehrt. Des Weiteren ist immer öfter das Freiblocken von Stürmern im Strafraum bei Standardsituationen oder auch Simulieren bzw. Schwalben zu beobachten. Auch sei das Fußballspiel deutlich schneller geworden. Während 2005 ein Bundesligaspieler noch etwa drei Sekunden Zeit hatte um den Ball zu stoppen und zu verarbeiten, sank dieser Wert im heutigen Spiel auf unter eine Sekunde. Auf diese Veränderungen im Sport müsse sich ein Schiedsrichter einstellen und gegebenenfalls sein Lauf- und Stellungsspiel umstellen, um Zweikämpfe richtig beurteilen zu können. Zu guter Letzt ging er als Verfechter auf den sogenannten „Videoassistenten“ ein, da bereits viele falsche Entscheidungen berichtigt wurden, auch wenn es nie eine hundertprozentige Trefferquote gäbe.
Nach seinem 90-minütigen Referat, dessen Argumente Meyer entweder mit Videos oder Anekdoten wie beispielsweise von Lukas Podolski oder Frank Ribery untermauerte, stand er den Anwesenden noch Rede und Antwort auf ihre Fragen. Mit großem Applaus bedankte sich der Saal für sein Kommen und Gruppenobmann Werner Müller überreichte ihm zusammen mit stellvertretendem Obmann Tobias Wittmann und Lehrwart Florian Garr einen Präsentkorb.
Foto: v.l. GSO Werner Müller, Gastreferent Florian Meyer, Lehrwart Florian Garr, stv. Obmann Tobias Wittmann