Vor Weihnachten treffen sich auch die Mitglieder der Schiedsrichtergruppe Landshut zum Abschluss und zum Fazit über das vergangene Jahr. Dabei beschäftigte man sich auch mit aktuellen Vorfällen auf den Sportplätzen. Anwesend waren auch Kreisspielleiter Herbert Hasak und Manfred Trestl, der für die Schiedsrichter innerhalb des BFV zeichnet. Hasak, der selber als Referee im Einsatz ist, berichtete von einem kürzlichem Schreiben an alle Vereine im Kreis und sah positiv, dass es weniger Spielverlegungen und Matchausfälle in der Vorrunde gab, dass die neue Fotopflicht in den Pässen zu keinen Anzeigen führte und die Livetickerquote top ist.
KSL Hasak monierte aber in erster Linie die zunehmende verbale und körperliche Gewalt auf den Sportplätzen und schilderte dabei mit vielen Beispielen die Vorkommnisse der letzten Spielwochen. Bei allem sportlichem Einsatz darf kein Platz für Diskriminierungen, Attacken verschiedenster Art und Respektlosigkeiten sein. Drohende Spielabbrüche, fehlende Ordner oder gar Polizeieinsätze sollten in Zukunft der Vergangenheit angehören. Hasak appellierte an die Vereine, alles zu hinterfragen und alle Beteiligten (Führungen, Spieler, Zuschauer) mit ins Boot zu holen, damit die Kultur des Fußballsportes besser wird. Die meisten Spiele laufen ruhig ohne Rummel bestens über die Bühne, aber gerade dann werden Schlagzeilen fabriziert, wenn alles aus der Ordnung gerät. Wir sind in Niederbayern schon lange nicht mehr auf der Insel der Glückseligen, wie Hasak erörterte.
Dies betrifft natürlich auch insbesondere die Schiedsrichter, die ebenso mit Kommunikations- fähigkeiten, Laufvermögen, Regelkenntnis und guter Spielvorbereitung Woche für Woche gefragt sind. Nur gemeinsam mit den Funktionären, den Vereinen, den Spielern und den Fans kann die Zukunft positiv gestaltet werden. Christoph Falterer appellierte an seine Referees bei Vorfällen alles an das Sportgericht zu melden, was dem Fußballsport abträglich ist. Nur dann kann Ordnung hergestellt und Fehlverhalten gebremst werden. Nicht jammern ist zielführend, sondern Handeln. In diesem Sinne muss agiert werden und die Leiter des Ordnungsdienstes der beteiligten Vereine entsprechend in die Pflicht genommen werden. Die strafrechtliche Verfolgung von Tätlichkeiten gegen die Unparteiischen soll in Zukunft innerhalb des Fußballverbandes thematisiert werden.
Es gibt aber auch positive Beispiele im Kreis Landshut, so Christoph Falterer, wo Vereine in Stadionzeitungen zu absolutem Fairplay aufrufen und nichts geduldet wird. Wir brauchen alle einander, damit man gemeinsam den geliebten Fußballsport weiter ausüben kann – dies war die Quintessenz des Abends. Dazu sind alle Beteiligten gefordert und sich auf diese Zukunft bestens und gewissenhaft vorzubereiten – dazu bedarf es jeden Einzelnen zur Bereitschaft sich selbst zu hinterfragen. Nur so kann man weiterhin junge Menschen gewinnen, die sich für den Fußballsport und im Schiedsrichterwesen engagieren.
Nachdem gerade Halbzeit der Amtsperiode der Führung der Gruppe Landshut ist, war es Falterer ein Anliegen auf personelle Änderungen für die nächsten Wahlen hinzuweisen, damit wieder eine schlagkräftige Riege gewährleistet wird. Er selber, so Falterer, wird seine Amtsgeschäfte ebenso 2026 schließen, wie sein Stellvertreter Wolfgang Franz und Lehrwart Thomas Pidhorianski. Man ist sich darüber im Klaren, dass dies ein personeller Einschnitt ist, und einem Neubeginn gleichzustellen ist. Daher ist es auch Aufgabe und Verpflichtung zugleich für alle Schiedsrichter sich Gedanken zu machen, wer in Zukunft die Geschicke der SRG Landshut in die Hände nimmt. Alle anderen Mitglieder der Führungsmannschaft haben ihre Bereitschaft erklärt, weiterhin ihre Aufgabenfelder anzunehmen und zu beackern. Auch im Bezirk gibt es Änderungen und Obmann Robert Fischer stellt ebenso sein Amt zur Verfügung zur nächsten Periode.
Die Schiedsrichtersitzungen werden auch in Zukunft abwechselnd Dienstag/Freitag in den Gaststätten des ETSV 09 Landshut abgehalten. Der Jahresbeitrag wurde einstimmig beschlossen und etwas erhöht. Ein Neulingslehrgang wird ab 23. Februar 2024 beginnen und natürlich hofft man auf personellen Zuwachs in der Gruppe, damit auch weiterhin möglichst viele Spiele mit guten Referees besetzt werden können. Das Sommerfest der Schiedsrichter wurde für den 31. Mai 2024 in Ergolding terminiert. Dabei werden auch wieder Ehrungen stattfinden. Das gesellschaftliche Leben ist den Unparteiischen darüber hinaus immer wichtig und so trifft man sich in 2024 auch wieder auf der Landshuter Dult und gestaltet eine Winterwanderung, wie Christoph Falterer konstatierte.
Bericht und Bild: Manfred Alt