Der 21-jährige Student tritt die Nachfolge des im Juli plötzlich und völlig unerwartet verstorbenen Michael Schott an. Beide teilen nicht nur die Leidenschaft für das Schiedsrichterwesen. Sie stammen auch aus dem selben Verein. Ihre sportliche Heimat war und ist der TSV Kleinschwarzenlohe. "Ich werde alles dafür geben, dass wir das Andenken an Michaels Arbeit aufrechterhalten und weiterführen", sagt Leykamm.
In diesem Rahmen hat Julian Leykamm klare Ziele als Lehrwart. So will er die Dichte qualifizierter Schiedsrichter und Assistenten für die Bezirks- und Verbandsligen in der Gruppe erhöhen sowie möglichst viele Frauen und Männer "für dieses geniale Hobby begeistern". Leykamm sieht den Einsatz als Fußballschiedsrichter für junge Menschen als echte Persönlichkeitsschulung an. "Jedes Wochenende gilt es, neue Situationen zu bewältigen und sich zu behaupten", lauten seine eigenen Erfahrungen als Schiedsrichter.
Leykamm war 13 Jahre alt, als er 2012 das erste Spiel geleitet hat. Bis heute sind 398 weitere hinzugekommen. Mit großen Erfolgen. Bereits 2017 ist er in die Bezirksliga aufgestiegen. Seit 2019 pfeift er Spiele der Landesliga und ist als Assistent in der Bayernliga im Einsatz. Der Bayerische Fußball-Verband hat ihn außerdem für die DFB-Ebene vorgeschlagen. Mit Beginn der laufenden Saison ist Leykamm in der U17-Bundesliga an der Linie tätig. Corona hat diesen Karrierestrang allerdings ziemlich durchkreuzt. Bislang assistierte er lediglich bei einem Junioren-Bundesliga-Spiel.
Michael Schott war nicht nur Leykamms Vereinskamerad. Er bildete für den neuen Lehrwart auch Vorbild und Leuchtturm. Schließlich war er als Leiter des Neulingslehrgangs im Jahre 2012 der entscheidende personale Berührungspunkt mit den Fußball-Schiedsrichtern. "In meiner Anfangszeit war er mein erster Ansprechpartner und über die Jahre hat er mir immer weitergeholfen, mich unterstützt und gefördert", erinnert sich Leykamm.
Vier Jahre lang war Michael Schott auch ein enger Wegbegleiter bei Leykamms Aufstieg. Sowohl in der Kreisliga als auch in der Bezirksliga agierte Schott in einem festen Team als einer seiner Assistenten. "Er hat mir so viel mitgegeben. Dafür bin ich ihm unglaublich dankbar", sagt Leykamm.
Michael Schott war es auch, der Leykamm in Sachen Lehrtätigkeit im Verband gefördert hat. 2018 hat er den damals 18-Jährigen bereits in sein Lehrteam geholt. "Die gemeinsame Arbeit hat immer viel Spaß gemacht und ich habe immer seine Regelkenntnis bewundert", blickt Leykamm auf seine ersten Schritte als Schiri-Lehrer zurück. Künftig trägt er als Lehrwart und Chef des Lehrteams für alle Aufgaben bei der Aus- und Weiterbildung der Fußballschiedsrichter in der Gruppe Jura-Nord die Verantwortung. Ebenso leitet und koordiniert er die Förderung junger Schiedsrichter-Talente.
Text: Robert Schmitt