Der neue Obmann der Schiedsrichtergruppe Jura-Nord heißt Dr. Sven Laumer. Der 31-jährige Wirtschaftsinformatiker ist am Montag von 84 Schiedsrichterkollegen aus Schwabach und dem Landkreis Roth turnusgemäß und einstimmig zum Nachfolger von Werner Stroech gewählt worden. Der 59-jährige Zimmerermeister aus Leerstetten war aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl angetreten.
"Damit geht heute eine Ära zu Ende", hieß es. Stroech war 27 Jahre lang Chef der Referees im Jura-Norden gewesen. "Er hat die Gruppe zu einer der erfolgreichsten in Bayern gemacht", sagte Laumer, der seit 1998 Schiedsrichter ist, aus Penzendorf stammt und Spiele der Bayernliga leitet. Er arbeitet als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bamberg. "Ich bin anders als der Werner, werde aber sicher nicht alles anders machen", sagte er nach der Wahl.
Für ihn funktioniert die Schiedsrichtergruppe Jura-Nord gut. "Das sieht man insbesondere daran, dass wir innerhalb von fünf Tage einvernehmlich eine neue Lösung für die Führung gefunden haben", fügte Laumer hinzu, der nun Chef von 384 Fußballschiedsrichtern ist. Pro Jahr leiten sie im Schnitt 4500 Spiele. Sven Laumer kündigte an, er werde am 28. Februar in Kalbensteinberg auch für den Posten des Kreisschiedsrichterobmanns (KSO) kandidieren. Seine Wahl ist so gut wie sicher. "Er ist mein Wunschkandidat", erklärte der jetzige KSO Hans Jäger, der seit acht Jahren an der Spitze des Schiri-Kreises steht.
Als Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Laumer die Schiedsrichter-Gewinnung und -Förderung. Dabei konnte er in seiner bisherigen Funktion als Lehrwart der Gruppe bereits Erfolge erzielt. In elf Jahren hat Laumer 222 neue Schiedsrichter ausgebildet und eine Fördergruppe für junge Unparteiische etabliert, die Vorbildfunktion für ganz Bayern hatte. Weiterführen will diese Arbeit der 20-jährige Philipp Silvestri aus Schwabach. Er tritt die Nachfolge Laumers als Lehrwart an. Silvestri ist seit 2007 Fußball-Referee. Er war die vergangenen vier Jahren bereits Mitglied in Laumers Lehrteam, in dem Michael Schott, Markus Hutflesz und Marius Lämmermann weiterarbeiten werden.
Den Vorgaben des Bayerischen Fußballverbands zufolge wird bei den Schiedsrichter-Vereinigungen ausschließlich der Obmann gewählt. Die Mitglieder des Vorstandsteams werden von ihm berufen. Laumer griff dabei fast nur auf bewährte Kräfte zurück. Ralph Rößner vom TSV Kornburg und Michael Winkler vom TSV Rittersbach sind erneut Beisitzer. Winkler ist offizieller Stellvertreter Laumers. Als dritter Beisitzer ersetzt Fred Mühlenberg vom TSV Georgensgmünd Markus Hutflesz aus Schwanstetten, der nach vier Jahren als Beisitzer sein Amt aus persönlichen Gründen aufgab. Zum Schriftführer wurde erneut Viktor Bialetzki berufen. Kassier bleibt Elmar Gampel. Als Spieleeinteiler fungieren wieder Michael Schott und Benedikt Krug. Neu in diesem Kreis ist Necmi Güclü. Für Öffentlichkeitsarbeit ist Robert Pospischil zuständig. Das Training der Schiris betreut und organisiert Fred Mühlenberg. Zum Futsal-Beauftragten bestimmte Laumer Michael Schott.
Zu Gast bei den Schiedsrichtern der Jura-Nordens waren zwei prominente Kollegen. Gerhard Pech, Vorsitzender des Bezirksschiedsrichterausschusses, und Landrat Herbert Eckstein sprachen jeweils ein Grußwort. Pech wies auf neue Aufgaben für die Schiedsrichter durch den bayerischen Fußballverband hin. "Sie werden immer anspruchsvoller und nehmen immer mehr Zeit in Anspruch", so Pech. Herbert Eckstein berichtete von einem Besuch bei Werner Stroech. "Er hat schweren Herzens Abschied genommen, freut sich aber über die neue Mannschaft und hat vollste Unterstützung zugesagt", schilderte Eckstein die Unterhaltung mit dem scheidenden Gruppenschiedsrichterobmann.
Autor: Robert Schmitt