Vom 26. bis 28. Januar fand in der Sportschule Oberhaching der VSA/NLZ-Förder-Lehrgang statt. Die 55 Teilnehmer, darunter 11 Spezial-Schiedsrichterassistenten (SRA), ein Berliner Teilnehmer und drei Österreicher, konnten sich über einen spannenden und abwechslungsreichen Lehrgang freuen, in dem sie viel Hilfreiches für ihre künftigen Spielleitungen übermittelt bekamen.
Aus Unterfranken kamen Anton Muthig (SRG Bad Kissingen), David Kern (SRG Schweinfurt), Tim Parzefall (SRG Gerolzhofen), Noan Jürries (SRG Würzburg), Marcel Krauß und Maximilian Graf (beide SRG Bad Neustadt). Auf dem Foto rechts neben den sechs Teilnehmern ist Simon Marx (unterfränkisches Mitglied im VSA) zu sehen.
Nach der Begrüßung durch das NLZ-Team und das Spezial-SRA-Team stand auch schon der erste Vortrag des Lehrgangs auf der Agenda. Hierbei referierte die Sportpsychologin Mila Hanke über den Umgang mit Druck als Schiedsrichter und gab den Teilnehmern einige Methoden zur Stressbewältigung und zur mentalen Stärkung an die Hand. Sie sprach auch Themen wie Konzentration und die sogenannte Sport-Life-Love-School/Study-Balance an. Anschließend übernahm der Landeslehrwart Alexander Pott mit dem obligatorischen Regel- und Konformitätstest, den die Teilnehmer ohne große Probleme absolvierten. Nach dem Abendessen hatte Martin Prinzler als letzter Referent des Tages das Wort. Er brachte den Unparteiischen verschiedene Arten der Kommunikation mit den Akteuren auf dem Spielfeld bei.
Während dieses Vortrags waren die Assistenten des Perspektivkader I im Nebenraum untergebracht und hatten ihr eigenes Programm, in dem diesmal nicht die "Hauptaufgabe" Abseits im Fokus stand, sondern das Teamwork im Schiedsrichtergespann. Dabei hatte jeder Teilnehmer im Vorfeld des Lehrgangs zwei Szenen aus eigenen Spielen in der Vorrunde aufbereitet, in denen die Unterstützung bei Foulspielen und Disziplinarstrafen oder die Kommunikation innerhalb des Teams nicht optimal abliefen. Diese Szenen wurden präsentiert und mögliches Verbesserungspotential anschließend im Plenum diskutiert. Dabei zeigte sich, dass insbesondere durch eine klare Absprache vor dem Spiel vielen Problemen vorgebeugt werden kann. Zum Ausklang des erstes Lehrgangstags wurde dann die Bundesliga-Partie zwischen Eintracht Frankfurt und FSV Mainz 05 angeschaut. Dabei sollten sich die Teilnehmer die wichtigsten Szenen merken und notieren.
Am nächsten Tag stand dann nach dem Frühstück ein Referat von Steffen Brütting zum Thema „Außenwirkung“ an. Anhand von Videoszenen konnten verschiedene Situationen analysiert und Lösungsansätze herausgearbeitet werden. Als Nächstes stand die körperliche Leistungsprüfung an. Nach einem von Manuel Bolz geleiteten Aufwärmprogramm standen die Sprints und der HIT-Test auf dem Kunstrasen an, welcher die Teilnehmer – ausgenommen einiger Startschwierigkeiten - nicht vor allzu große Probleme stellte. Danach wurde zu Mittag gegessen und das gemeinsame Gruppenfoto gemacht.
Im anschließenden Vortrag von Christoph Stühler ging es um Führungsspieler. Es wurde darauf eingegangen, welche Konflikte diese bergen, aber auch welche Vorteile sich dem Schiedsrichter durch gute Kommunikation mit einem solchen Spieler bieten. Parallel analysierten die Spezial-SRA zusammen mit VSA Simon Marx im Nebenraum in Kleingruppen die vom DFB für seine SRA herausgearbeiteten 13 Standardprozesse zum "Teamwork", danach wurden die Ergebnisse an Praxisbeispielen besprochen. Ziel ist dabei, einen routinierten Umgang mit diesen Standardprozessen zu implementieren, um im Spiel leichter auf überraschende Situationen reagieren zu können.
Nach einer Pause übernahm Simon Marx dann wieder vor allen Teilnehmern. In seinem interaktiven Referat sollten die Unparteiischen positive und negative Aspekte des aktuellen Coaching-Systems herausarbeiten, sowie Lösungsansätze und Erwartungen an die Coaches offenlegen.
Der letzte Vortrag des Tages wurde von Josef Maier und Tobias Baumann gemeinsam gehalten. Beim Referat mit dem Titel „Cleverness – Taktik – Box“ wurde unter anderem die Spielvorbereitung, aber auch beispielweise das richtige Verhalten bei diskutablen Pfiffen thematisiert und anhand von Videoszenen analysiert. Bei einer geselligen Bingo-Runde ließ man dann den Abend ausklingen.
Am letzten Lehrgangstag stand dann das Referat von VSO Prof. Dr. Sven Laumer auf der Agenda, der Sinn und Zweck des NLZ in Erinnerung rief und auch einen Rückblick seit der Einführung des Nachwuchsleistungszentrums gab, weiter richtete sich sein Blick aber auch in die Zukunft. Nach ihm kam einer der österreichischen Teilnehmer zu Wort, der kurz Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen deren Förder-System und dem der bayerischen Schiedsrichter aufzeigte.
Im letzten Referat von den drei RLB-Schiedsrichtern Felix Wagner, Simon Schreiner und Jonas Krzyzanowski wurde die Headset-Kommunikation in den Mittelpunkt gestellt. Hierzu zeigten die drei Schiedsrichter Szenen aus ihrer Assistententätigkeit in der 3. Liga und analysierten gemeinsam mit den Teilnehmern, was gut und was schlecht lief, und erklärten Lösungsansätze.
Zum Abschluss des rundum gelungenen Lehrgangs wurde das Fazit von Josef Maier gezogen, außerdem wurden die Lehrgangsbesten besonders ausgezeichnet, wobei die beiden Unterfranken David Kern und Marcel Krauß einen hervorragenden zweiten bzw. vierten Platz erzielen konnten. Die Gewinner-Gruppe der Lehrgangschallenges, welche von Tobias Baumann über den gesamten Zeitraum des Lehrgangs mit Themenbereichen, wie beispielsweise Allgemeinwissen, immer wieder zwischendurch durchgeführt worden waren und für einiges an Unterhaltung gesorgt hatten, wurde für ihre Leistung ebenfalls belohnt. Schließlich konnten die Teilnehmer in ihr Rest-Wochenende entlassen werden.
Auf dem Foto oben, hintere Reihe v.l.: Marcel Krauss, Anton Muthig, Maximilian Graf, Simon Marx; vordere Reihe v.l.: Noan Jürries, Tim Parzefall, David Kern.
Text: Noan Jürries