Autor: Markus Schmautz (Mittelbayerischer Zeitung)
Am Freitag wurde mit Alfons Weigert ein äußert bekanntester und renommierter Schiedsrichter zum Ehrenmitglied des Fußballbezirks Oberpfalz ernannt. Der 66-Jährige leitete mehr als 2000 Partien, pfiff 15 Jahre in der BOL, bevor er aus Altersgründen hat ausscheiden müssen.
Der Bezirks-Vorsitzende Thomas Graml umschrieb Weigert in seiner Laudatio als „verlässlichen und geschätzten Referee“, der sich durch seine „klare Linie Respekt“ verschafft habe. Doch nicht nur auf dem grünen Rasen habe sich Weigert eingebracht. Zwischen 2010 und 2022 fungierte er als Beisitzer im Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss. Unter anderem war er viele Jahre für die Einteilung der Schiedsrichter verantwortlich. Auch seine Aufgaben als Schiri-Beobachter erledigte er verlässlich. „Ob Rückgaben, Freistellungen oder schwierige Gespräche mit unzufriedenen Vereinen. Du hast jede Herausforderung professionell gemeistert.“ Im Jahr 2022 übernahm Alfons Weigert das Amt des Kreis-Ehrenamtsbeauftragten des Fußballkreises Regensburg. Graml hob Weigerts „guten Draht zu den Menschen“ und sein stets „offenes Ohr“ für die Belange anderer hervor. „Alfons, du bist ein echtes Vorbild für Engagement, Verlässlichkeit und Menschlichkeit.“ Anschließend ernannte ihn Graml zum Ehrenmitglied des Fußballbezirks Oberpfalz. Der dafür nötige Beschluss wurde vom Bezirks-Ausschuss einstimmig gefällt.
Im Alter von 33 Jahren entschloss sich Alfons Weigert, damals mit Martin Landsmann Jugendtrainer bei der DJK Keilberg, den Schiedsrichter-Schein zu absolvieren. An seiner neuen Aufgabe fand Weigert sofort Gefallen. „Teilweise habe ich bis zu 100 Spiele im Jahr geleitet. Als Schiri- und als Assistent war ich in mehr als 2000 Partien im Einsatz“, erklärte er der Mittelbayerischen Zeitung im Vorfeld eines Portraits über ihn. Binnen nur weniger Jahre stieg Weigert damals in die BOL auf. „Ich pochte vehement ans Tor zur Verbandsebene an. Leider war ich für einen Aufstieg in die Landesliga aber schon zu alt.“ Dafür durfte er bis zum Erreichen der Altersgrenze 15 Jahre in der BOL pfeifen.
Stolz ist Alfons Weigert auf seinen Sohn Markus, der seit 2022 Bezirks-Schiedsrichter-Obmann der Oberpfalz ist und als aktiver Schiri den Sprung in die Landesliga gemeistert hat. „Von Beginn an habe ich Markus zu Spielen mitgenommen. Er assistierte an der Linie. Später war es oft umgekehrt.“
Alfons Weigert ist für seine geradlinige Art bekannt. „Bei mir wissen die Spieler genau, was als Nächstes passiert. Da muss man sich halt genau überlegen, zu was man sich hinreißen lässt.“ Die Spieler wüssten bei ihm immer ganz genau, „wann es für sie Zeit war, frühzeitig das Shampoo in die Hand zu nehmen und das warme Wasser zu genießen.“ Und sei in früheren Zeiten oft sogar ein Vorteil gewesen, „weil in den alten Vereinsheimen das warme Wasser halt nicht immer für alle gereicht hat“, erklärte Weigert mit der Art von Humor, der ihn auszeichnet.
Beim Gespräch damals erinnerte er sich an viele Highlights zurück. Beispielsweise leitete er als Regensburger Schiri ein Pokalspiel zwischen dem SSV Jahn und der SG Post/Süd. Vor einer riesigen Kulisse war er Schiedsrichter beim Benefizspiel des SSV Jahn gegen eine Auswahl an türkischstämmiger Spieler zugunsten von Erdbebenopfern. Zu seinem Abschied aus der BOL bekam er ein wichtiges Relegationsspiel in Tschechien.
Mit Jahn-Legende Harry Gfreiter drehte er einen Werbespot für einen regionalen Fernsehsender. „Der Harry brauchte jemanden, der ihm die Gelbe Karte zeigte. Da war ich natürlich sofort dabei.“ Schmunzelnd erläuterte er auch, wie er den ehemaligen Jahn-Trainer Mario Basler von der Trainerbank auf die Tribüne schickte.
Seine Lobrede für Alfons Weigert schloss Thomas Graml mit den Worten: „Danke für alles, was du für den Fußball und unsere Gemeinschaft geleistet hast. Dein Engagement ist und bleibt Inspiration für uns alle.“