Regensburg. In der Oberpfalz gibt es rund 1800 Schiedsrichter. „Nur rund 40 davon sind Frauen“, erklärt Bezirks-Schiedsrichterobmann Markus Weigert, der berichtet: „Aus der Oberpfalz ist aktuell keine Frau als Schiedsrichterin oder als Assistentin auf DFB-Ebene tätig.“ Vor wenigen Tagen wurden die Oberpfälzer Schiedsrichterinnen in die BFV-Loge im Jahn-Stadion eingeladen. Mit dabei waren neben Markus Weigert der Bezirksvorsitzende Thomas Graml sowie alle Gruppenschiedsrichter-Obmänner der Oberpfalz. „Daran sieht man die große Wertschätzung. Dies war erst einmal ein erstes Treffen. Weitere sind in Planung“, berichtet Weigert. Als Referentin konnte Allessa Plass gewonnen werden. Die 36-Jährige ist Mitglied des Verbands-Schiedsrichter-Ausschusses und für die Schiedsrichterinnen in Bayern zuständig. Selbst leitet sie Spiele der Zweiten Frauen-Bundesliga und ist als Assistentin in der Ersten Liga aktiv. Die Funktionärin zeigte den anwesenden Schiedsrichterinnen Wege auf, um weiter nach oben zu kommen. Im Rahmen eines Workshops führte sie eine Challenge mit Regelfragen durch. Mit im Gepäck hatte sie auch strittige Videoszenen aus Fußballspielen, die gemeinsam analysiert wurden. Sie informierte über bevorstehende Lehrgänge, zeigte Möglichkeiten der Entwicklung und Perspektiven auf. Die Siegerinnen der Challenge erhielten von Allessa Plass Trikots mit den Bundesliga-Patches. Bezirksschiedsrichter-Obmann Markus Weigert machte Mut: „Jeder, egal ob weiblich oder männlich, hat es selbst in der Hand, ob es für ihn weiter nach oben gehen wird. Für die körperliche Fitness und das Regelwerk ist jeder selbst verantwortlich.“ Natürlich gehöre auch etwas Glück dazu, um es „sehr“ weit nach oben zu schaffen. „Manchmal muss man halt das Glück haben, am richtigen Tag, am richtigen Platz mit dem richtigen Coach zu sein. Und zugleich einen guten Tag zu erwischen“, erklärt Weigert. Das erste Schiedsrichterinnen-Treffen ging vorige Woche über die Bühne. „Wichtig ist uns ein ehrliches Feedback. Wir sind aufgeschlossen gegenüber Kritik, Ideen oder Vorschlägen. Nur gemeinsam können wir die weitere Entwicklung anstoßen.“ Für das Frühjahr 2023 ist ein Lehrgang rein für „Neu-Schiedsrichterinnen“ in Planung. Auch weitere Treffen werden ins Auge gefasst. Vielleicht gibt es ja in absehbarer Zeit auch eine Schiedsrichterin aus der Oberpfalz, die auf DFB-Ebene zum Einsatz kommen wird. Das einhellige Credo der SR-Funktionäre: „Harte Arbeit zahlt sich meist aus. Mit etwas Glück kann es sogar ganz weit nach oben gehen!“