Lob und auch etwas Kritik beim Fußball-Kreistag in der Peißenberg Glück-Auf-Halle
Der Versammlungsort war neu, an der Spitze des Kreis Zugspitz blieb aber alles beim Alten. In der Peißenberger Tiefstollenhalle wählte der Kreistag erneut Heinz Eckl zum Vorsitzenden. Einige Positionen in der Kreisführung wurden aber neu besetzt.
Volles Haus vermeldete Heinz Eckl, der Chef der Fußballer im Kreis Zugspitz beim Kreistag im November 2017 als fast 300 Funktionäre und Vereinsvertreter dicht gedrängt die Tiefstollenhalle bevölkerten. Bei der neuerliche Zusammenkunft aller Fußballverantwortlichen in der Region gut vier Jahre später sah es anders aus.
Der Kreistag wurde in die Glück-Auf-Halle verlegt und dort tummelten sich auch nur rund halb so viele Vereinsvertreter. Beides war der Pandemie geschuldet. „Wir können hier die Abstände besser einhalten“, meinte Eckl bei der Begrüßung der 114 Vereine, die diesmal nur einen und nicht wie in der Vergangenheit gleich mehrere Vertreter zu der Versammlung entsandt hatten. „Dieser unsichtbare Gegner macht es uns nach wie vor schwer“, litten die Fußballer laut Eckl in den letzten zwei Jahren und auch jetzt noch enorm unter Corona. „Ich hoffe das Virus legt jetzt endlich eine Spielpause ein“, wünschte sich Eckl, dass das Thema in den Hintergrund tritt. Bei seinem anschließenden Bericht lobte er seine Mitstreiter im Kreisvorstand. „Der Kreis ist mehr als sein Vorsitzender“, machte Eckl deutlich. Eine der Angesprochenen, die Frauenbeauftragte Manuela Rehmann brachte im Anschluss einige Zahlen aus ihrem Bereich. Im Kreis gibt es derzeit 59 Frauen und 50 Juniorinnen-Mannschaften. Ihr Hauptziel ist es in den nächsten Jahren viele Fußballerinnen für den Sport zu gewinnen.
Ein ähnliches Ziel für seinen Bereich formulierte danach der Ehrenamtsbeauftragte Hans Melch. „Von den rund 250 Vereinen bei uns haben 100 noch keinen Ehrenamtsbeauftragten“, führte Melch aus. Kreisjugendleiter Martin Kölbl vermeldete im Nachwuchs durchaus viel versprechende Zahlen. Bei aktuell 1217 Teams über alle Jahrgänge von der F- bis zur A-Jugend gibt es gegenüber der Saison 18/19 kaum Veränderungen. „Von einem Mannschaftsschwund kann man nicht sprechen“, erklärte Kölbl, der nicht mehr kandidierte. „Unter anderem weil der Ton in der Corona-Zeit zunehmend unverschämter wurde“, bekannte Kölbl. Auch Franz Pölt, der Vorsitzende der Kreissportgerichts hört auf. „22 Jahre sind genug“, meinte Pölt als Dienstältester in der Führungsmannschaft. „In der Zeit gab es bei uns 1275 Sitzungen oder Tagungen und circa 16500 Urteile“, meinte Pölt, der eine durchaus kritische Bilanz zog. „Einfache Regeln, die seit Jahre erklärt werden sind in Vergessenheit geraten und ich habe den Eindruck, dass viele nur darauf warten, Anzeigen und Anschuldigungen zu machen“.
„Der Fußball muss weiblicher werden und wir wollen ein Familiensport sein“, schloss Koch seine Botschaft. Sein Vertreter im BFV-Vorstand Robert Schraudner ging im Anschluss auf die Abwahl seines Chefs zuletzt aus dem DFB-Präsidiums ein. „Der größte Landesverband ist damit dort nicht mehr vertreten, das müssen wir analysieren“, versprach Schraudner, der gleichzeitig auch den Bezirk Oberbayern führt, beim Verbandstag im Mai die daraus resultierenden Schlüsse bekannt zu geben. Er lobte den Einsatz der Vereine in der Corona-Krise und aktuell beim Ukraine Konflikt. Deutliche Worte fand er in Richtung Politik für die aktuellen Pandemie-Regeln. „Die Zuschauer dürfen nur mit Maske und 2G am Platz stehen und dann mit 3G in die Vereinsgaststätte“, schimpfte Schraudner. Bei den anschließenden Wahlen bekam Eckl und Rehmann (Frauenbeauftragte) ohne Gegenstimme erneut das Vertrauen ausgesprochen. Zum neuen Kreis-Jugendleiter wählten die Delegierten Walter Huppmann.
Thomas Sonnleitner, der von den Schiedsrichtergruppen als neuer Kreis-Obmann vorgeschlagen wurde, bekam die erforderliche Zustimmung des Plenums. Alle weiteren Mitglieder des Kreis-Ausschuss, wie Thomas Schumann als Sportgerichtsvorsitzender und Melch als Ehrenamtsbeauftragter wurden nicht gewählt, sie werden berufen.
Auch Schiedsrichter-Obmann Michael Kögel hielt seinen letzten Bericht in dieser Funktion. „Wir haben aktuell 667 Schiedsrichter vor vier Jahren waren es 652, das schaut nach viel aus, ist es aber nicht“, warb Kögel, der dem Metier als Kreisobmann von Schongau treu bleibt, bei den Vereinen mehr für die Schiedsrichtergewinnung zu tun. Bei dem anschließenden Ausblick ging Eckl unter anderem auf das neue Spielsystem im Kreis ein, das ab kommenden Sommer starten wird. „Mal sehen wie das Pilotprojekt läuft“, erklärte Eckl, ehe sich der BFV-Präsident per Videobotschaft an die Versammlung wandte. Dr. Rainer Koch appellierte an erster Stelle an den russischen Präsidenten den Ukraine Krieg zu stoppen. Für den Fußball wünschte er sich nach zwei Jahren Pandemie die Rückkehr zur Normalität. Er stellte zudem das BFV-Projekt „Auf die Plätze“ vor.