„Ein Leben für den regionalen Fußball“, so überschrieb das „Oberbayerische Volksblatt“ ein Porträt von Armin Bernard zu seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren.
Tatsächlich überspannte die Karriere des Rosenheimers bei seinem Heimatverein TSV 1860 Rosenheim und beim Bayerischen Fußball-Verband mehr als vier Jahrzehnte. 1968 wurde der Spielführer der Reserve zum 3. Abteilungsleiter befördert, ein Jahr später zum Technischen Leiter. Bernard führte den Traditionsverein mehrfach bis in die Bayernliga, ehe er 1992 aus beruflichen Gründen zurücktrat. In leitender Funktion baute er in den neuen Bundesländern, 600 Kilometer weit von der bayerischen Heimat, Arbeitsämter auf.
2002 gewann ihn der BFV als Gruppenspielleiter im Kreis Inn/Salzach. Die Vereine der Gruppe Chiem lernten ihn – wie zuvor schon die Gegner in der Landesliga und Bayernliga – als strengen Funktionär und doch als liebenswerten und humorvollen Grantler kennen und schätzen. „Eine Hochzeit ist noch lange kein Grund für eine Spielverlegung“, war Bernards legendäres Motto. Beim Hallenfußball-Sparkassenpokal war er jahrelang Turnierleiter, und als der BFV sich Futsal als neue Form des Hallenfußballs auf die Fahnen schrieb, baute Armin Bernard im Kreis Inn/Salzach gleich drei Futsal-Ligen auf. Das sprach sich herum – wenig später war er Futsal-Beauftragter in Bayern, später sogar Sprecher der Landesverbände im DFB.
2012 erhielt Armin Bernard die Verbandsehrennadel des BFV, zwei Jahre später legte er sein Amt als Gruppenspielleiter in neue Hände. „Seine“ Chiem-Vereine zeigten ihm zum Abschied, wie sehr sie ihn schätzten. „Da war ich den Tränen nahe“, gestand er später. Bei seiner Schafkopfrunde hielt er den Kontakt zu den Weggefährten im Fußball.
Am vergangenen Freitag ist Armin Bernard nach langer Krankheit im Alter von 82 Jahren gestorben. Zu seinen Ehren lief der TSV 1860 Rosenheim im Lokalderby der Landesliga gegen den SB Chiemgau Traunstein mit Trauerflor auf. Die Beisetzung ist im kleinsten Kreis geplant. Der BFV wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Alexander Hübner, GSL Chiem