Am 24.07.2023 trafen sich 80 Kameraden der Schiedsrichtergruppe Chiem im Gasthof Höhensteiger in Rosenheim (Westerndorf St. Peter) um den heutigen Ehrengast Bezirksschiedsrichterobmann Walther Michl herzlich willkommen zu heißen.
Regelfuchs und Organisatorisches
Den Anfang machte Gruppenobmann Josef Kurzmeier, der zusammen mit Lehrwart Michi Hofbauer den Sieger des Regelfuchses kürte. Die Kameraden Richard Gottwald, Philipp Drescher und Stefan Rettenbeck erzielten 29 Punkte und verfehlten nur um einen Punkt die Komplettlösung. Wie ausgelobt, war der Sieger des Regelfuchses am Lehrabend mahlfrei. Unser Lehrwart Michi Hofbauer ließ sich nicht lumpen und griff hierzu in den Geldbeutel. Anschließend übernahm Josef Kurzmeier und richtete ein paar Worte an die Kamerad*innen, um diese mit organisatorischen Anweisungen auf die kommende Saison 2023/2024 vorzubereiten. Besonders erfreut zeigte sich der GSO darüber, dass die von der Schiedsrichterassistentenschulung bereits viele der Teilnehmer*innen an der Linie stehen und erste Erfahrungen sammeln.
Konsequentere Ahnung von Gewalt gegen Schiedsrichter
Als nächstes richtete der Kreisvorsitzende Michael Baumann seine Worte an die Schiedsrichter*innen und erläuterte ihnen die Ergebnisse aus den Tagungen mit den Mannschaften. Oberstes erklärtes Ziel ist das konsequente Vorgehen gegen jegliche Form von Gewalt gegen die Schiedsrichter*innen. Dennoch wies er daraufhin, dass Respekt keine Einbahnstraße ist. Auch die Unparteiischen müssen hier ihren Beitrag übernehmen und durch Kommunikation mit den Vereinen Konflikten vorbeugen. Dies soll aber keineswegs als "Schmälerung" des Problems verstanden werden - es ist und bleibt: Gewalt gegen Schiedsrichter ist ein absolutes No Go!
Neuigkeiten aus den Bezirken
Nun war der Ehrengast an der Reihe und BSO Walther Michl berichtete von den Tagungen und seiner Aufgabe in der "AG 8" im Bayerischen Fußballverband. Natürlich stand die diesjährige Spesenerhöhung im Mittelpunkt. Der BFV will hier konkret an der Basis ansetzen und den Unparteiischen vermitteln - "Schiedsrichter sein soll sich lohnen". Hier will man gegen die starken Rückgangszahlen im Bereich der Basis entgegenwirken und den Schiedsrichter*innen ihre Wertschätzung mitteilen. Hier übernahm der BFV-Vizepräsident Robert Schraudner eine hervorgehobene Rolle, da ihm das Schiedsrichterwesen besonders am Herzen liegt.
Der BSO war aber nicht nur zum Bericht da, sondern band die Kamerad*innen in seinen Vortrag mit ein und regte zur Diskussion an. Dies endete darin, dass aufgrund der späten Uhrzeit manche Vorschläge nicht mehr angenommen werden konnten. Die Schiedsrichter*innen nahmen das Angebot des BSO sehr gerne an und konnten ihm mitteilen, was ihnen unter den Nägeln brennt. So kam auch der Umgang mit den Schiedsrichter*innen auf und damit das Thema Gewalt. Auch hier war die klare Ansage, dass Gewalt niemals ein Thema sein kann. Hier müsse man sich ein Beispiel an anderen Sportarten nehmen. Der BSO sieht hier die Vereine deutlich in der Pflicht, die mit dem Ordnerdienst konsequenter und früher durchgreifen müssen. Aber auch die Sozialkontrolle durch die Zuschauer muss endlich wieder greifen - es kann nicht sein, dass jemand wüst beleidigend wird und alle zusehen! Man dürfe das Schiedsrichterwesen aber nicht verteufeln, sondern es müssen auch die positiven Aspekte hervorgehoben werden, die trotz der Schlagzeilen immer noch überwiegen.
Änderungen in der Spielrechtsprüfung
Ausfluss aus der Arbeit des BSO in der "Arbeitsgruppe 8" ist die Vereinfachung der Spielrechtsprüfung. Die bestehenden Regelungen sind aufgehoben und es greift ein neues Vorgehen. Papier-Spielerpässe sind mit sofortiger Wirkung weggefallen - die Online-Pässe benötigen vor Spielbeginn ein Bild des Spielers. Andernfalls erfolgt eine Meldung durch die Schiedsrichter*innen, eine Bestätigung des Mannschaftsverantwortlichen gibt es nicht mehr. Die Strafen: 200€ beim Erstverstoß, jeder weitere Verstoß führt zur Verdoppelung.
Regeländerungen zum Schluss
Abrundend brachte unser Lehrwart den Schiedsrichter*innen noch die für uns relevanten Regeländerungen näher. Insbesondere beim Abseits erfolgte eine Klarstellung beim sog. Bad Play, also dann, wenn ein Spieler durch ein kontrolliertes Spielen des Balles das Abseits aufhebt. Hierzu wurden den Unparteiischen Videos gezeigt und diesen das Thema nähergebracht! Auch die Klarstellung bei Zweikämpfen um den Ball im Strafraum wurde nochmals besprochen. Nun sind die Chiem-Schiris bereit für die kommende Spielzeit!
Ein sehr langer, aber sehr produktiver Lehrabend endete gegen 21:30 Uhr