Brillanter Nikolaus auf Adventfeier der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen -
Es sind nur wenige Wochen vergangen, als Fußball-Deutschland von einem Sturm der Entrüstung ergriffen war: Einzelne Gewaltvorfälle gegen Schiedsrichter wurden vom Deutschen Fußball-Bund zum Anlass genommen, an jeden einzelnen Schiedsrichter im Bundesgebiet ein Schreiben mit umfänglichen Solidaritätsbekundungen und Ermutigungen zu senden. Wie ernst es die Fußballfunktionäre mit ihrer Solidarität zu den Schiedsrichtern an der Basis halten, konnte die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen bei ihrer jüngsten Adventfeier hautnah miterleben – die Funktionärsriege glänzte mit Abwesenheit.
Schiedsrichterobmann Wolfgang Inderwies eröffnete die Veranstaltung mit folgenden Worten: „Ich bin 33 Jahre Schiedsrichter. Es kommt in dieser Zeit nun die erste Adventfeier der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen, an der weder ein offizieller Vertreter des Bezirks, noch des Bezirks-Schiedsrichter-Ausschusses, noch der Kreisvorsitzende, noch der Kreisspielleiter anwesend ist. Wertschätzung schaut anders aus!“ Der Pfaffenhofener Schiri-Chef war sichtlich verärgert. Letztlich sah er auch davon ab, die zahlreichen Entschuldigungen zu verlesen, die üblicher Weise damit enden, dass den Anwesenden die herzlichen Grüße der Abwesenden ausrichten soll. „Wer Euch grüßen möchte, der kann jederzeit und herzlich gerne persönlich erscheinen!“, konstatierte Inderwies schließlich.
Die Adventfeier im V-Heim Schweitenkirchen war mit mehr als 100 Gästen indes auch ohne die gehobene Funktionärsriege ein geselliges und kurzweiliges Stelldichein. Schiedsrichterobmann Wolfgang Inderwies freute sich umso mehr über die Ehrengäste der „unteren Ligen“, Ehren-Kreisspielleiter und Ehrenmitglied Gustl Gahbauer, Ehren-Kreisvorsitzender Horst Kaindl, Kreis-Schiedsrichterobmann Hans Kroll, Ehren- Schiedsrichterobmann Albert Schnell, sowie die Ehrenmitglieder Albert Dreßl und Helmut Langer. Horst Kaindl übernahm als hochrangigster Ex-Funktionär das Grußwort und stellte mit Blick auf die mangelnde Funktionärspräsenz fest: „Wir stehen ganz schön nackig da.“ Seinen Schiedsrichterkameraden sprach er Mut zu, sich ihrer Verantwortung auf dem Platz zu stellen. Kreis-Schiedsrichterobmann Hans Kroll zollte seinen Pfaffenhofener Kollegen Respekt und Anerkennung. Natürlich gedachten die Unparteiischen auch ihrer verstorbenen Kameraden, bevor die Gruppe zu einem gemeinsame Essen einlud.
Etliche Schiedsrichterkameraden erhielten sodann verschiedene Auszeichnungen für langjährige Treue oder besondere Leistungen. So wurden mit der Ehrennadel der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen in Bronze für 10jährige Zugehörigkeit die Kameraden Florian Drexler, Georg Drexler, Markus Fraunhofer, Rene Ranft, Werner Thorwarth und Tobias Weber ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber für 15 jährige Mitgliedschaft erhielten Albert Breitsameter und Benjamin Ebertseder. Bereits seit 20 Jahren Schiedsrichter sind Siegfried Eichhorn und Michael Sterr jun., sie wurden mit dem Verbandsehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Das Bezirksehrenzeichen für 25 Jahre erhielt Ferdinando Vici, das Verbandsehrenzeichen in Gold für 30 Jahre Friedrich Mayr, und die Ehrennadel der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen in Gold für 35 Jahre Andreas Wittig. Reinhard Volnhals und Karl Fux hatten die meisten Einsätze im Jahr 2019 absolviert und bekamen eine Auszeichnung, Niklas Großmann erhielt für besondere Leistungen die „Goldene Pfeife“. Nach den Ehrungen und einer kurzweiligen Geschichte von Horst Kaindl stattete der Nikolaus den Pfaffenhofener Schiris seinen Besuch ab. Norbert Thurner hatte diese Rolle wieder einmal übernommen und aus verschiedenen Anekdoten einen kurzweiligen Vortrag geschmiedet. So wissen die Pfaffenhofener Schiris nun ganz genau, warum die Fische in der Elbe jetzt so gut hören, und warum der Mustafa Köroglu seine Waschmaschine anwerfen musste.
Ein besonderer Hinweis von Obmann Wolfgang Inderwies galt letztlich noch dem nächsten Schiedsrichter-Neulingslehrgang. Selbst wenn die Personaldecke der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen aktuell komfortabel ist, wäre es erfreulich, wenn sich für den Kurs ausreichend Teilnehmer finden. Beginn ist am Dienstag, dem 3. März 2019 um 18.00 Uhr in der Hütte am Sportplatz des BC Uttenhofen. Die weiteren Kurstermine werden mit den Teilnehmern an diesem Abend vereinbart. Voraussetzungen für die Teilnahme ist ein Mindestalter von 14 Jahren, Einsatzmöglichkeit am Wochenende und Einsatzbereitschaft zu mindestens 15 Spielen pro Jahr. Der Neulingskurs wendet sich gleichermaßen an Männer (Jungen) und Frauen (Mädchen). Zum Einstieg erhält jeder Schiedsrichter-Neuling eine Schiedsrichter-Erstausstattung (Trikot, Hose, Strümpfe, „Handwerkszeug“), zudem wird jeder Neuling bei seinen erste drei Einsätzen von einem erfahrenen Unparteiischen begleitet und gecoacht. Die Spielleitungen werden mit Aufwandsentschädigungen und Fahrtspesen vergütet, für Schüler wäre das eine ideale Aufbesserung zum Taschengeld. Außerdem haben geprüfte Fußballschiedsrichter kostenlosen Eintritt zu allen Fußballspielen im Bundesgebiet, also auch zur Bundesliga. Bei entsprechender Eignung ist ein Aufstieg in höhere Leistungsklassen möglich. Rückfragen und Anmeldungen mit Name, Vorname, Geburtsdatum, Verein, Anschrift, Telefon und E-Mail können ab sofort an Schiedsrichterobmann Wolfgang Inderwies (Telefon 08441/83126 und E-Mail srg-paf@mail.de) gerichtet werden.
Bildtext:
Hohe Auszeichnungen (von links nach rechts): Schiedsrichterobmann Wolfgang Inderwies freute sich mit Rene Ranft (TSV Jetzendorf, 10 Jahre), Georg Drexler (SV Geroldshausen, 10 Jahre), Markus Fraunhofer (TSV Paunzhausen, 10 Jahre), Tobias Weber (VfB Pörnbach, 10 Jahre), Niklas Großmann (JFG Pfaffenhofen-Land, Goldene Pfeife für besondere Verdienste), Florian Drexler (SV Geroldshausen, 10 Jahre), Reinhard Volnhals (VfB Pörnbach, „Spiele-König“, 69 Einsätze im Jahr 2019), Albert Breitsameter (SpVgg Steinkirchen, 15 Jahre), Werner Thorwarth (FC Geisenfeld, 10 Jahre), stellvertretender Schiedsrichterobmann Michael Seidl und Fritz Mayr (DJK Brunnen, 30 Jahre)