Auf Einladung des Obmanns Hans Kroll hat der Bundesliga-SR Florian Badstübner am 14.10.2024 die Schiedsrichtergruppe Ingolstadt in ihrer Pflichtsitzung besucht.
Es waren 134 SR/-innen, auch aus anderen SR-Gruppen von Donau/Isar, Ostschwaben und einige Vereinsvertreter, anwesend. Schwerpunkte seines Vortrages waren „Vorbereitung auf die Spiele, Entscheidungen treffen, das Zusammenspiel in den Bundesligaspielen mit dem VAR in Köln, den Beobachtern und Coaching der BL-SR“. Nach seiner Vorstellung zum Verbund-Studium und beruflichen Hintergrund berichtete er, wie er 2024 Schiedsrichter wurde und die Stationen seines Aufstieges als SR bis zur Bundesliga waren. Bereits mit 29 Jahren gab er im Jahr 2020 sein Debüt als SR in der 1. Fußball-Bundesliga. Jedoch gehört auch Talent, Förderung und Glück zu seinem Aufstieg.
In den weiteren Ausführungen des Referates ging Florian Badstübner das „Leben“ eines BL-SR ein, was Coaching bedeutet und die Vorbereitung auf die Spiele während der Woche wichtig ist. An- und Abreise zu den Spielorten und die Abstimmung mit den Assistenten. In der Kommunikation mit dem Video-Assistent-Referee (VAR) im sogenannten „Kölner Keller“ kann es vorkommen, dass der VAR in das Spiel eingreift, was dann für den leitenden SR sofort zu einer Bewertung „mangelhaft“ führt.
Aber auch die Kommunikation mit den Führungsspielern im Spiel selbst ist wichtig, was auch Diskussionen minimieren soll. Und immer freundlich und bestimmt zu den Spielern sein. Zusätzlich sind auch die Hinweise und Coaching des Beobachters wichtig und auch anzuwenden. Florian Badstübner und seine 23 BL-SR-Kollegen erhalten neben dem persönlichen Coaching auch von den DFB-Trainern ausgearbeitete Trainingspläne, die auch überprüft werden. Daneben gibt es Tools, um u.a. die Spiele aus verschiedenen Sichten zu analysieren. Regelmäßiges Lauftraining und Beherrschung des Regelwerkes sind obligatorisch.
Der Vergleich zum Amateur-Fußball aus Sicht von Florian Badstübner: „Die wahren Helden sind die SR, die bei den Amateuren pfeifen“. Sie haben keine VAR und oft keine Assistenten und müssen auch hier schwere Spiele pfeifen. Dort kann man Rufe und Beleidigung einzelnen Personen grundsätzlich genauer zuordnen, was eine Spielleitung und Entscheidungen viel schwerer macht. Fazit: Qualität in der Vorbereitung, Top-Fitness und begleitendes Coaching durch den erfahrenen und ehemaligen BL-SR Wolfgang Stark helfen Florian Badstübner in den Spielen, aber letztlich muss auch das „Gesamtpaket als SR“ stimmen. Und die Kunst als SR besteht darin: „Ein Spiel, das schwer ist, als Schiedsrichter leicht aussehen zu lassen.“
In der anschließenden Diskussionen mit den anwesenden SR/-innen konnte Florian Badstübner direkt Tipps zu einer Vielzahl von Fragen geben.
Anschließend bedankte sich der Obmann und KSO Hans Kroll bei Florian Badstübner für das sehr informative und interessante Referat und wünschte auch für seine Tätigkeit als BL-SR weiterhin viel Erfolg und hoffentlich bald der Aufstieg für internationale Spiele.