74 neue Nachwuchsschiedsrichter/innen wissen es seit Sonntag, den 4. August ganz genau.
So viele Anwärter/innen wurden in der Schiedsrichtergruppe Erding noch nie ausgebildet! 46 aus Erdinger Vereinen, die in den nächsten Jahren für unsere Gruppe Spiele leiten werden, genauer gesagt 44 Buben und 2 Mädchen, und 28 gruppenfremde, die sich für den Schiedsrichterlehrgang angemeldet haben.
„Jahrelang haben wir die Vereine angeschrieben, um das Minimalziel für einen Schiedsrichterkurs von 10 sportbegeisterten und interessierten Sportlerinnen und Sportlern zu erreichen“, sagt Wolfgang Karl, Lehrwart der Gruppe Erding, „und jetzt würden wir uns nach oben begrenzen. Keiner von uns wollte das.
Wolfgang Karl war sich sicher, zusammen mit seinem Team, Julian Neumann, Julian Schaub und mit Unterstützung des Obmanns Knut Friedrich, wieder einen hervorragenden Kurs anbieten zu können. „Aus diesem Grund haben wir uns auch dazu entschlossen, nach oben hin keine Grenzen zu setzen. Nur ganz zum Schluss waren wir aufgrund der Raumgröße gezwungen, gruppenfremde Interessenten abzuweisen“.
Darüber hinaus hatten wir in diesem Lehrgang mit Theresa „Tessa“ Hoffmann erstmals eine Referentin zur Vorbereitung der Nachwuchsschiedsrichter zum Thema „Gewaltprävention“ zu Gast.
Dies ist ein Thema, das viele Eltern interessiert und das vor allem bei der Anmeldung ihrer Kinder zur Sprache kommt. Sie wollten von den Verantwortlichen ganz genau wissen: Wie sorgt der Verband eigentlich dafür, dass ihre Kinder vor solchen Vorfällen geschützt sind? „Wir sehen es als unsere Aufgabe, unsere Schiedsrichter: innen auch dahingehend vorzubereiten. Und hoffen, dass sie dieses Wissen nie brauchen“. In Berlin ist dieses Thema bereits fester Bestandteil eines Kurses für Anfängerinnen und Anfänger.
„Bereitet euch zu Hause auf Situationen vor, wie ihr sie auf dem Spielfeld vom Fußball spielen kennen gelernt habt. Wie wollt ihr darauf reagieren? Es ist wichtig, vorbereitet zu sein. Unvorbereitet zu sein ist schlechter, “ so das Credo von Theresa Hoffmann, Abteilungsleiterin Gesellschaftliche Verantwortung und Referentin Schiedsrichter: innenwesen im Berliner Fußballverband.
Dieser hochinteressante Vortrag am Samstagnachmittag rundete den viertägigen Kurs ab und wurde von den überwiegend jungen Teilnehmern sehr interessiert verfolgt.
Nun steht die Gruppe vor einer großen Aufgabe. Nämlich die Vorbereitung der Nachwuchsschiedsrichterinnen und -schiedsrichter auf ihre Aufgaben. Und das wird bei 46 neuen Schiedsrichtern gar nicht so einfach. Bei den ersten Spielen werden die Jugendlichen im Tandem eingesetzt, d.h. ein erfahrener Schiedsrichter leitet ein Spiel zusammen mit einem Neuling.
„Es wird nicht einfach, aber wir machen das gerne für unsere Vereine“, so Obmann Knut Friedrich, „aber wir brauchen dazu auch die Unterstützung der Vereine und die Akzeptanz, junge Schiedsrichter: innen in der Ausbildung zu unterstützen und Fehlentscheidungen von diesen anzunehmen. Sie sind die Schiedsrichter: innen von morgen. Das war in den letzten Monaten nicht immer der Fall. Im Kurs haben sie sozusagen die Grundrechenarten Plus und Minus gelernt, jetzt kommt die höhere Mathematik.“
In der Gruppe sind die Beteiligten jetzt froh, diesen Mammutkurs abgeschlossen zu haben und – getreu dem Motto nach dem Kurs ist vor dem Kurs, werden schon die Termine für den Kurs 2025 festgelegt.
Bilder:
1) Titelbild:
Die 46 Neulinge der Gruppe Erding mit Julian Schaub, Julian Neumann, Knut Friedrich und Wolfgang Karl
2) Bild:
Die Gast- Referentin Theresa „Tessa“ Hoffmann vom Berliner Fußball-Verband
3) Bild:
Lehrwart Wolfgang Karl, Obmann Knut Friedrich, Theresa Hoffmann, Alois Reischenbeck (von links)