Regel 18: Schiri, sei clever!
Brillanter Vortrag des österreichischen Unparteiischen Bernd Hirschbichler
Die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen konnte für ihre jüngste Monatsversammlung einen begeisternden Referenten gewinnen: Bernd Hirschbichler, ehemaliger österreichischer Bundesligaschiedsrichter und aktueller Obmann des Salzburger Schiedsrichterkollegiums, brillierte mit einem Vortrag über den verzögerten Pfiff und die Vorteilsanwendung. Die 70 Pfaffenhofener Unparteiischen waren von Vortragsstil und Inhalten begeistert und nahmen den Gast nach seinem Referat noch lange mit Fragen in Beschlag.
„Wie viele Fußballregeln gibt es?“ fragte Bernd Hirschbichler eingangs in die Runde. „Natürlich 17“, war die Antwort seiner einschlägig ausgebildeten Zuhörer. Da wusste der Gastreferent aus Österreich gleich noch eines draufzusetzen: „Ich kenne noch eine 18. Regel, die lautet: Schiri, sei clever!“ Mit diesem Einstieg hatte Bernd Hirschbichler die Pfaffenhofener Referees schon auf seiner Seite. Der 39jährige Tausendsassa schlug bereits als Dreizehnjähriger die Schiedsrichterlaufbahn ein und schaffte es mit 26 Lenzen in den Kader der österreichischen Ersten Liga. Auch ein paar internationale Spiele durfte er damals leiten, der FC Bayern München tanzte immerhin zu Freundschaftsspielen nach seiner Pfeife. Verletzungsbedingt endete Bernd Hirschbichlers Karriere im Profibereich vor knapp 10 Jahren, dem Schiedsrichterwesen blieb er bis heute jedoch treu: Aktuell ist er als Obmann des Salzburger Schiedsrichterkollegiums und Mitglied der ÖFB-Schiedsrichterkommission aktiv, hauptberuflich verdient Bernd Hirschbichler als Pädagoge und Rettungssanitäter seine Brötchen.
So vielfältig wie seine ehrenamtliche und berufliche Ausrichtung ist, war auch sein Vortrag. Den Pfaffenhofener Schiris gab er anhand zahlreicher Beispiele, Anekdoten und Videoszenen wertvolle Tipps, wie denn ein Schiri clever agieren kann. Ein wesentlicher Ratschlag des Österreichers war dabei der Hinweis: „Das Schiedsrichter-Business ist ein Showgeschäft, ihr müsst eure Entscheidungen den Spielern und Zuschauern auch gut verkaufen!“ Pfaffenhofens Schiedsrichterobmann Wolfgang Inderwies bedankte sich herzlich bei Bernd Hirschbichler für sein Kommen: „Etliche unserer deutschen Bundesligaschiedsrichter sind für Vorträge an der Basis nicht zu gewinnen. Umso erfreulicher war Deine spontane Zusage und Dein anschaulicher Einblick in das österreichische Schiedsrichtergeschäft, das sehr viele Parallelen aber auch interessante Unterschiede zum Bayerischen Fußball-Verband aufweist.“
Bildtext:
Hirschbichler: Der Obmann der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen Wolfgang Inderwies (rechts) bedankt sich bei Bernd Hirschbichler (links) für sein mitreißendes Referat.
Hirschbichler 2: Der Obmann des Salzburger Schiedsrichterkollegiums Bernd Hirschbichler brillierte mit einem Vortrag über den verzögerten Pfiff und die Vorteilsanwendung.
(Fotos: Wolfgang Inderwies)