Bezirksliga-Tagung: Bezirks-Spielleiter Schulte verabschiedet sich
„Du warst eine Institution hier.“ Mit diesen Worten würdigte der Bezirksvorsitzende Robert Schraudner auf der Bezirksliga-Tagung in Aschheim den scheidenden Bezirksspielleiter Wolf-Peter Schulte. Der Schäftlarner hat sich aus familiären und gesundheitlichen Gründen mit dem Ende der vergangenen Saison aus seinem Amt vorzeitig verabschiedet. 17 Jahre war er für die Bezirksligen und die Koordination des Spielbetriebs in Oberbayern verantwortlich, davor sechs im Kreis Zugspitze. „Ich blicke mit großem Stolz auf meine 23-jährige Tätigkeit zurück“, sagte Schulte vor den Vertretern „seiner“ Bezirksliga-Vereine. Schraudner würdigte seine ruhige, sachliche und stets auf Ausgleich bedachte Art.
Hans Mayer (Waging), der mit den Vorbereitungen auf die Saison 2023/24 Schultes Nachfolge angetreten hat, versprach Kontinuität: „Nicht alles wird jetzt anders. Ich werde seinen Weg so weiterführen.“ Für konstruktive Lösungen sei er immer offen. Auf dieser Weise bestand er gleich zum Start seine erste Bewährungsprobe: 19 Vereine wollten unbedingt in die Bezirksliga Süd, doch dort ist für maximal 16 Platz. Drei Vereine aus München und dem Umland erhoben Einspruch gegen Mayers Einteilung der drei Bezirksligen, zweimal musste umgeplant werden. „Das hat mich die eine oder andere schlaflose Nacht gekostet. Ich habe diese Vehemenz unterschätzt, weil ich das vom Land so nicht kenne“, räumte der bisherige Inn/Salzach-Kreisspielleiter ein.
Ein beherrschendes Thema auch in Oberbayern ist derzeit die Abschaffung der Papier-Spielerpässe. Damit sind seit Anfang Juli die elektronischen Pässe mit Foto die einzige Möglichkeit, die Identität eines Spielers zu beweisen. Fehlt das Bild, sind beim ersten Mal mindestens 200 Euro fällig, beim dritten Mal schon 800 Euro und ein Punktabzug. „Das Geld könnt ihr euch sparen“ appellierte Schraudner an die Sorgfalt der Vereine. Der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts, Josef Eineder, hält die Strafen für fehlende Fotos im Spielerpass für zu hoch, vor allem im Wiederholungsfall. „Wir wollen eine so hohe Geldstrafe nicht“, sagte Eineder. Für Vereine aus der A- oder B-Klasse sei das zu viel. Das habe er auch BFV-Präsident Christoph Kern geschrieben. „Wir Sportrichter wollen nicht die Buhmänner der Vereine sein.“
Text: A. Hübner