Mitarbeitertagung im Zeichen von „Minifußball“ und wachsender Konkurrenz für den Fußball
Es gibt viel zu tun für die 181 Mitarbeiter im größten Bezirk des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Der Bezirksvorsitzende und BFV-Vizepräsident Robert Schraudner stimmte Ehrenamtliche aus ganz Oberbayern auf einer Tagung in Rohrdorf (Landkreis Rosenheim) auf die Herausforderungen der nächsten Jahre ein. Im Mittelpunkt stehen bis 2026 das Ziel, die Zahl der Spielerinnen und Spieler, die Zahl der Mannschaften, aber auch der Schiedsrichter zu steigern oder zumindest zu halten, vor allem aber die Umstellung auf altersgerechte Spielformen im Kinderfußball. Der Fußball müsse sich als Mannschaftssport wachsender Konkurrenz anderer Sportangebote, aber auch dem veränderten Freizeitverhalten stellen.
Die Nachwuchskampagne nach der Corona-Pandemie habe gegriffen, stellte Schraudner fest. Die Kinder und Jugendlichen strömen zurück in die Vereine, die kostenlose Jugendtrainer-Ausbildung sei sehr gut angenommen worden. Nun versucht der Verband – mit etwas Verspätung – den Rückenwind von der Europameisterschaft der Fußball-Frauen mitzunehmen. Die Zahl der Frauen und Mädchen wächst zwar, aber noch auf niedrigem Niveau. Der demographischen Entwicklung versucht der BFV, auch mit Angeboten für ältere Fußballer entgegenzukommen. Die Finanzämter schränkten immer mehr die Möglichkeit ein, Ehrenamtliche zu fördern, sagte Schraudner.
Bezirks-Jugendleiter Joachim Fuchs warb für den „Minifußball“, der von 2024 an die Ligen von den G- bis zu den E-Junioren ablösen soll. Es gebe noch viel Aufklärungsarbeit bei Verantwortlichen Trainern und Eltern zu leisten. „Wir spielen kein Funino!“ räumte Fuchs mit dem verbreiteten Mythos auf. Es gehe darum, die Kinder auf Spielnachmittagen (Minifußball-Festivals) an den Fußball heranzuführen, die Kreativität und Spielintelligenz zu fördern und kein Kind auf der Ersatzbank zurückzulassen – mit Spielformen vom „3 gegen 3“ bis zum „7 gegen 7“. Das soll verhindern, dass die Jugendlichen dem Fußball schnell wieder den Rücken kehren, und die Altersunterschiede innerhalb der Jahrgänge ausgleichen.
Der neu gewählte Verbandspräsident Christoph Kern stellte sich im Kreis der gut 120 anwesenden Mitarbeiter erstmals persönlich vor. Er berichtete von seinen Erfahrungen der ersten fünf Monate im Amt, lobte die reibungslose Zusammenarbeit mit Schraudner, der sich auf dem Verbandstag ebenfalls um das Präsidentenamt beworben hatte, stellte sich den Fragen der Mitarbeiter und ehrte mehr als 50 Funktionärinnen und Funktionäre, die sich zum Teil seit 30 Jahren ehrenamtlich für den BFV engagieren.
Der BFV habe im Deutschen Fußball-Bund (DFB) weiterhin einen hohen Stellenwert, berichtete Kern von seinen Kontakten mit den Vertretern der anderen Landesverbände. Die Regionalliga Bayern hält der Präsident trotz der erneut angeheizten Debatten um die Aufstiegsregelung zur 3. Liga auch in Zukunft für gesetzt. Denn die Regionalligisten im Nordosten wehrten sich gegen eine Aufteilung, die die Voraussetzung für eine viergleisige Regionalliga wäre. Ein direkter Aufstieg aller Regionalliga-Meister sei wünschenswert, eine 3. Liga mit 22 Mannschaften und fünf Absteigern, wie sie in einer Arbeitsgruppe von Vereinen vorgeschlagen wurde, bedeute aber eine erhebliche Zusatzbelastung. Überdies dürfe man bei der Debatte die Frauen nicht vergessen, sagte Kern. Auch dort muss der Regionalliga-Meister vor dem Aufstieg in die 2. Bundesliga die Relegation überstehen.
Ein Dauerthema, das die Spielleiter in Oberbayern beschäftigt, ist die Änderung der Spielordnung (§34), die den Einsatz von Spielern in den zweiten Mannschaften in B- und C-Klassen seit dieser Saison beschränkt und für Spielabsagen und auch Mannschafts-Rückzüge sorgt. Kern sagte, er habe viele Rückmeldungen von Vereinen dazu erhalten. Der BFV wolle den entsprechenden Beschluss der Verbandstages – seines höchsten Entscheidungsgremiums – aber nicht einfach vom Tisch wischen. Man beobachte die Situation weiter. Überlegungen gingen in Richtung einer U21-Regelung, die die Nachwuchsspieler von den Beschränkungen ausnehmen würde.
Alexander Hübner
Freitag, 18.11.2022 – (16:00 Uhr - 19:30 Uhr)
- BV Robert Schraudner - Begrüßung aller oberbayerischen BFV-Funktionäre
- Vorstellung neuer Mitarbeiter
- BV Robert Schraudner - Herausforderung für die nächsten vier Jahre
- BJL Jochen Fuchs - Minifußballkampagne
- Sitzung der Fachausschüsse
(Spielleitung Herren / Spielleitung Frauen + Juniorinnen / Spielleitung Junioren / Schiedsrichter / Sportrichter)
Samstag, 19.11.2022 – (09:00 Uhr - 12:30 Uhr)
- BFV-Präsident Dr. Christoph Kern
- BFV-Ehrungen langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Sitzungen der Kreise:
(Kreis München / Kreis Zugspitze / Kreis Inn-Salzach / Kreis Donau-Isar)
- Abschlussrunde und Diskussionen
Bauer Elisabeth
Kögel Michael
Marczika Walter
Mayerhofer Sebastian
Sonnleitner Thomas
Gardill Carmen Jutta
Kliebenstein Klaus
Melch Hans
Zweckinger Florian
Karakas Ömer
Hartl Robert
Blum Volker
Bruckmayer Martin
Freisinger Nico
Gegg Andreas
Kurzmeier Josef
Lankes Maria
Mach Erhard
Lechermann Anton
Winterer Alfred
Hellmich Bernhard
Schulte Wolf-Peter
Eckl Heinz
Huppmann Walter
Kraus Werner
Bayer Peter
Eckers Lothar
Eineder Josef
Wind Klemens