Schweren Herzens müssen wir Abschied nehmen von einer außerordentlichen Persönlichkeit des bayerischen Amateurfußballs.
Vergangenen Freitag verstarb der allseits beliebte Schiedsrichter der Gruppe Ingolstadt und langjährige Funktionär des Bayerischen Fußballverbandes Michael Killer im 80. Lebensjahr. Seine Schiedsrichterprüfung legte Michi 01.04.1967 ab. Es war der Beginn einer großartigen Schiedsrichterkarriere, die ihn bis zur Bayernliga führt. Der nächste Sprung in die nächsthöhere Klasse stand bereits kurz bevor, als er durch einen unverschuldeten Autounfall eine schwere Knieverletzung erlitt. Daraufhin beendete er seine so vielversprechende SR-Karriere.
Seine BFV-Funktionärstätigkeit begann er am 01.07.1979 bis zum 31.07.1982 als Ausschuss-Mitglied der Schiedsrichter-Gruppe Ingolstadt. Anschließend wechselte er zum KSG als Beisitzer bis zum 31.07.2000.
Ab 01.08.2000 führte er das Oberbayerische Bezirks-Jugendsportgericht III bis zum 30.06.2018 als Vorsitzender. Hier endete auch seine offizielle Funktionärstätigkeit beim BFV. Ab 01.04.2012 kam ich als Beisitzerin zum BJSG und ich kann mit Stolz sagen, dass es mir allzeit eine große Ehre war mit ihm zu arbeiten. Ab 01.07.2018 übernahm ich den Vorsitz des Sportgerichts und ich führte es im Sinne und Geist von ihm so weiter, wie ich es von ihm gelernt hatte. Michi war ein unwahrscheinlich aufrichtiger, ehrlicher, ausgeglichener und sportlich versierter Mensch. Ich werde mich immer gerne an die vielen Stunden, ja sogar ganze Nachmittage erinnern, an denen wir zusammen versuchten, allzeit faire Urteile für unsere Vereine, Spieler, Zuschauer etc. zu erzielen.
Auch wenn das manchmal richtig schwierig am Anfang zu sein schien, waren es doch seine besonnene Art und unwahrscheinlich vielfältige Erfahrung die uns durch die Paragraphen und letztendlich zu den Urteilen führte.
Herzlichen Dank auch für die unendliche Geduld die er stets für alle möglichen Situation aufbrachte. Den Weg zu den Sportgerichtssitzungen nach Geisenfeld nahm er über viele Jahre mit dem Rennrad auf sich. So hielt er sich bis ins hohe Alter fit. Aber auch die festen Tage mit seinen Urenkeln waren ihm sehr wichtig. Gerne und oft erzählte er von lustigen Begebenheiten und wie schön es doch sei, sich die Zeit für sie nehmen zu können.
Auch abseits des Fußballplatzes war er für viele Sportarten zu begeistern. So war er beim Organisationsteam mit dabei, als die Stadt Ingolstadt einen Triathlon ins Leben rief. Dem Paragliding konnte er auch viel abgewinnen. Es war für ihn eine aufregende Sportart, die ihn fesselte, bis ein Schlüsselerlebnis auch hier das abrupte Ende bedeutete. Denn allen voran stand ja doch die Sicherheit und die Familie.
Die Fußballfamilie trauert aufrichtig mit seiner lieben Frau Erika, mit der er durch dick und dünn ging und die ihm stets den Rücken freihielt. Dafür war er unendlich dankbar. Auch seinen Kindern Claudia und Michael gilt unser tiefempfundenes Mitgefühlt. Genauso wie seinen Enkeln und Urenkeln.
Vom Bayerischen Fußball-Verband erhielt er nahezu alle Ehrungen: nämlich die Verbandsehrennadel, Verbandsehrennadel in Silber und Gold, sowie die Verbandsverdienstnadel, Verbandsverdienstnadel in Silber und Gold. Ebenso die DFB Ehrennadel.
Wir werden Michi ein ehrendes Andenken bewahren und danken ihm für all` die Zeit und Mühen die er für das Ehrenamt zur Verfügung gestellt hat.
Elisabeth Bauer Kreisvorsitzende Donau/Isar