Vor kurzem trafen sich auf Einladung des Bayrischen Fußball Verbandes Vereine aus dem Fußballkreis Niederbayern West im Sportheim des SV Wendelskirchen und beim SV Oberhatzkofen.
Leider nahmen dieses wichtige Angebot zum Thema SR -Gewinnung nur sehr wenige an.
Schon bei der Begrüßung der Vorsitzenden Kammermeier und Schranner der gastgebenden Vereine verwiesen beide darauf wie wichtig dieses Thema für die Vereine aber auch für den Verband ist.
Als Kreis Vorsitzenden des Fußball Kreises Niederbayern West oblag es Rudi Hamberger im Namen des BFV die Anwesenden, aber auch ganz besonders die beiden Referenten des BFV Frank Schweizerhof in Wendelskirchen und Fr. Rebekka Redinger-Kneißl in Oberhatzkofen vom Hauptamt des BFV aus München, sowie Tobias Welck SR Obmann der Gruppe Straubing und Mitglied der Arbeitsgruppe AG 11 SR Wesen zu begrüßen.
Auch Kreis Schiedsrichter Obmann Christoph Falterer meinte in seinem Grußwort, dass es eigentlich Schade ist, dass nur sehr wenige Vereine dieses Angebot des BFV annehmen.
Für sehr gut fanden es die Vereine, dass sich auch verschiedene BFV Funktionäre die Zeit nahmen an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Stellvertretend seien hier Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier und Kreisspielleiter Niederbayern West Christian Eichhorn genannt.
ZU Beginn seiner Ausführung stellte Frank Schweizerhof das Vorhaben, wie Gewinne ich SR für meinen Verein vor. Er erklärte die Eckpunkte die es galt aufzuarbeiten. So legte man fest zwei Hauptaugenmerke zu nehmen: Kritische Punkte und Positive Punkte.
Bevor man aber richtig in die Diskussion einstieg übergab er das Wort an das Mitglied der AG 11 SR Wesen im Arbeitskreis des BFV Tobias Welck. Das Thema stand unter dem Motto “SR-Gewinnung/SR- Erhalt“ und das Verhältnis zwischen Vereinen und Schiedsrichtern.
Dieser wartete mit einer tollen Power Point auf in der er die Punkte und Maßnahmen hervorragend den Anwesenden näherbrachte.
Begonnen hatte er mit der Aktuellen Situation im Kreis Niederbayern West und dabei wurde festgestellt das gerade in der Altersgruppe zwischen 19 – 35 328 SR gibt aber davon nur 200 aktiv sind und in der Altersgruppe 36 bis über 60 gibt es 473 SR davon sind aber nur 305 aktive tätig.
In weiteren Folien zeigte Tobias Welck auf, dass es noch zu mehr Nichtbesetzungen kommen würde, wenn es nicht SR gäbe die an einem Wochenende gleich drei Spiele leiten würden. Besonders schlimm ist die Situation bei den Reserven Mannschaften. Hier ist die Tendenz steigend, weil ja die Reserve Mannschaften fast alle im Nichtaufstiegsberechtigten Modus spielen und daher die aufstiegsberechtigten Jugendmannschaften den Vorzug hätten. In einer weiteren Folie sah man die Ausfallgebühren die der BFV an die Vereine stellt, die das Soll an SR nicht erfüllen. Diese Summe bewegt sich im Fünfstelligen Bereich. Für den Bezirk Niederbayern mussten von 445 Vereinen ca. 61% diese Kosten tragen (Im Schnitt 220,00€ pro Verein). Im Kreis Niederbayern West mussten von 186 Vereinen 119 die Ausfallgebühren bezahlen.
Zum Thema wie kann ich jemanden Überzeugen SR zu werden kamen die Punkt “Anerkennung, Verständnis, Respekt und Wertschätzung“ zur Sprache.
Wie könnte man dies nun Positiv umsetzen. In weiteren Folien zeigte Tobias Welck Möglichkeiten auf um dem SR Sterben entgegen zu wirken. Dabei ist zu bemerken, dass sich alle SR Gruppen in Niederbayern dafür viele Möglichkeiten einfallen lassen um geeignete Leute zu finden. Als Beispiel sind angedacht Online- Lehrgänge, Crash Lehrgänge (besonders für Kleinfeld) und Wochenendlehrgänge abzuhalten. Des Weiteren wird Bayern weit schon das Tandem SR Projekt getestet um hier den Jungen SR mit einem Erfahrenen SR an die Tätigkeit heran zu führen.
Noch eine ganz besondere Folie zeigte den Teilnehmern auf, warum soll ich SR werden. Darin sah man, dass dabei gerade für Schüler Studenten und später für den Beruf es viele Möglichkeiten gibt, seine Persönlichkeit zu entwickeln.
Auch das Thema „Warum hören SR nach kurzer Zeit wieder auf“ war klar erkennbar. Dazu tragen das Verhalten von Spielern, Funktionären, Trainern und Zuschauern bei. Auch gerade das Verhalten von Eltern bei den Kleinkindern oder die mediale Berichterstattung bis hin zu persönlichen Beleidigungen oder gar Angriffen auf Homepages und sozialen Netzwerken gehören dazu.
Hier soll und muss auch das Installieren von Vereins SR Beauftragten beitragen dies zu Unterbinden. In weiteren Folien zeigte man den Anwesenden wie man SR Gewinnen kann auf und diese auch dabei, bleiben. Ein guter Spruch oder Leitfaden könnte sein “Tausche den Spielerpass gegen den SR Ausweis und bleibe dem Sport erhalten“.
Zum Schluss seiner Ausführungen erinnerte Tobias Welck an die offizielle BFV Kampagne „wir Regeln, dass“ wo es auch nur das Motto geben kann das Miteinander ist keine Einbahnstraße - Vereine und SR Organe sind gefordert.
Nach dem Referat kamen Frank Schweizerhof und Rebekka Redinger-Kneißl wieder zu Wort. In einer regen Diskussion um das für und wider SR zu werden waren die anwesenden Vereinsvertreter die treibenden Motoren und trugen mit vielen guten Vorschlägen dazu bei, dass Hr. Schweizerhof und Fr. Redinger-Kneißl die Punkte alle mit in das Präsidium mitnehmen konnte.
Beispiele wie Vereine die das SR Soll voll erfüllen (sogar mehr haben) sollten vom Verband eine Art Prämie bekommen, oder die Vereinsschulungen um SR zu Gewinnen verstärkt gefördert werden. Die eindeutige Aussage Strafen helfen nicht, war von allen Teilnehmern klar erkennbar.
Ein wichtiger Punkt war auch, dass die Vereine mehr auf die Fans egal ob Gast oder Heimverein einwirken müssen, Beleidigungen oder gar Anfeindungen zu Unterbinden. Ein Punkt war, dass die Verbandseite darauf achten sollte, an einem Wochenende von einer SR Gruppe nicht gleich 6 bis 8 Gespanne auf Verbandseite einzusetzen. Auch wurde angeregt, dass die SR Organe den Vereinen frühzeitig bekannt geben, wenn kein SR eingeteilt ist. Die Vereine besprachen auch dass man eine eigene Liste erstellen sollte, um geeignete Mitglieder für die Nichtbesetzten Spiele zu haben.
Ganz wichtig war aber auch den Vereinsvertretern, dass sich die SR vor dem Spiel, bei den Mannschaften, dem Ordnungsdienst vorstellen sollte. Dabei kann man schon viel bewirken, die Spieler haben mehr Respekt, die Zuschauer wissen ganz genau wie man sich zu verhalten hat und auch bei der einen oder anderen Fehlentscheidung hält man sich zurück.
Als Fazit der Veranstaltung bleibt zu bemerken:
„ Nur gemeinsam kann man die Probleme regeln“ und sowohl Frank Schweizerhof und Fr. Rebekka Redinger-Kneißl, als auch KV Rudi Hamberger bedankten sich bei den Teilnehmern für die ehrliche und freundschaftliche Diskussion.
Bild 1: Die Teilnehmer mit den Funktionären in Wendelskirchen
Bild 2 : Die Teilnehmer mit den Funktionären in Oberhatzkofen