Der Bayerische Fußball-Verband hat im Kreis Niederbayern West zur DFB-Sonderehrung eingeladen. Die Auszeichnung „Uhr mit Urkunde“ zählt zu einer der höchsten Ehrungen des DFB in Zusammenarbeit mit dem BFV. Ehrenamtliche Kräfte werden hierbei für ihre engagierte Vereinsmitarbeit ausgezeichnet. Damit möchte man die Möglichkeit schaffen, gerade auch im Amateurfußball jene Kräfte zu würdigen, die im Hintergrund für perfekte Rahmenbedingungen sorgen. Sie alle sorgen dafür, dass in Bayern der Ball rollt.
Im Landgasthof Räucherhansl begrüßte hierzu der Bezirksvorsitzende Harald Haase. „Dieser Tag ist ein Anlass, um die zahlreichen Freiwilligen zu ehren, die mit Leidenschaft und Engagement dazu beitragen, dass der Fußball in unserer Region blüht und gedeiht“, begann er. Die Stars von morgen machen in den Amateurvereinen zu 99 Prozent ihre ersten Gehversuche, weshalb es jeden einzelnen Helfer brauche. Niederbayern ist stolz auf seine Fußballtradition: Vom kleinen Dorfverein bis hin zu den größeren Städten gibt es überall Menschen, die ihre Zeit und Energie investieren, um den Fußball voranzutreiben. Sie sind Trainer, Schiedsrichter, Platzwarte, Organisatoren von Veranstaltungen und vieles mehr. Ohne diese uneigennützige Arbeit wären die Vereine nicht in der Lage, den Fußball aufrechtzuerhalten und die Begeisterung für diesen Sport zu verbreiten. Der Tag der DFB-Sonderehrung im Fußball in Niederbayern ist eine Gelegenheit, um diesen engagierten Menschen Danke zu sagen. Das Ehrenamt passiere oft im Stillen. Dennoch ist dieses von unschätzbarem Wert. „Die Jugend von heute ist die Zukunft des Fußballs und es ist entscheidend, sie für das Ehrenamt zu gewinnen“, erklärte Haase weiter. Viele Vereine in Niederbayern bieten Jugendprogramme an, um die jungen Menschen in die Welt des Ehrenamts einzuführen. Dies hilft nicht nur, den Fußballnachwuchs zu sichern, sondern auch die Werte des Teamworks, der Verantwortung und des Engagements zu vermitteln.
Fair Play und Respekt sind nicht nur auf dem Spielfeld wichtig, sondern auch abseits davon. Sie prägen die Art und Weise, wie miteinander umgegangen und der Sport erlebt wird. An diesem Ehrentag wolle man hervorheben, dass Fußball mehr als ein Wettkampf ist, sondern zugleich ein Mittel, um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt zu fördern.
Jugend in Vereinen bestens aufgehoben
Otto Baumann sprach als BLSV Bezirksvorsitzender. Er versicherte, dass der BLSV in Zusammenarbeit mit dem Landesverband die Vereine nicht im Stich lasse. Als einen Verdienst der Ehrenamtlichen bezeichnete er es, dass die Kinder und Jugendlichen nach der Zeit der Einschränkungen wieder mit dieser Begeisterung auf die Spielfelder zurückkehren.
Bürgermeister Günter Schuster ging auf die Vereine der Gemeinde Loiching ein. Vereinsfunktionäre und Ehrenamtler verdienen jegliche Unterstützung, was in der Gemeinde speziell auch mit einer großzügigen Jugendförderung passiere. Die Jugend ist am besten in den Sportvereinen und Feuerwehren aufgehoben, betonte er. Denn hier lernen sie Teamarbeit, Respekt und Fair Play. Fußball spiele dabei eine tragende gesellschaftliche Rolle, weshalb er allen im Namen seiner niederbaye- rischen Kollegen Dank übermittelte.
„Es lebe der Sport oder Fußball ist unser Leben – beide Lieder drücken aus, was der Sport für die Menschen bedeutet“, begann Land- rat Werner Bumeder seine kurzweilige Rede. Und das Ehrenamt mache die Heimat aus, das könne man nicht genügend loben und anerkennen. Sportlich unterwegs sei man beim Aufbau von Infrastrukturen und auch in Sachen Ehrenamt. 1 150 Vereine habe der Landkreis und man treffe die Menschen dort an. Hinterfragt hat er, was jene machen, die keinem Verein angehören. Als „fad“ bezeichnete er es, wenn man sich nur auf das Fernsehprogramm beschränken würde. „Vereine prägen unser Leben, sie sind das Markenzeichen der ländlichen Regionen“, lobte er. Sie machen Dorfleben aus, sie sind bei gemeindlichen und kirchlichen Festen vertreten. Hier kommen die Menschen zusammen. Man spüre jedoch eine Veränderung in der Gesellschaft. Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, nehme ab. Diese Herausforderung gelte es anzunehmen. Jeder müsse sich vor Augen führen, nur wenn er sich einbringt, könne die nächste Generation das erleben, was einem selber durch engagierte Kräfte ermöglicht wurde. Diese Menschen seien Vorbilder und bestärken möchte er sie, sich nicht von ihrem Tun abbringen zu lassen. Der Fußball nehme dabei eine besondere Rolle ein.
Orte leben mit den Vereinen
Fußball sei ein Gemeinschaftssport, bei dem alle mitmachen können, wo der Schwächere von der Mannschaft mitgezogen werde. Und er selber zitierte schmunzelnd die Aufforderung, die er immer hörte: „Wenn Du den anderen nicht dalaufen kannst, dann sorg’ dafür, dass der andere auch nicht weiterläuft“. Das Engagement der heimischen Betriebe, die die Vereine unterstützen, sprach er dankend an. Ebenso, wie wichtig jeder Verein in der Integrationsarbeit sei, was sich gerade jetzt zeige. Im Landkreis gebe es tolle Beispiele, wo die Geflüchteten mitgenommen werden und man zu- sammenhelfe. Und als wichtigsten und abschließenden Punkt stellte er die Bedeutung der Vereine in den Orten heraus. Als Mamminger durfte er erfahren, wie ein ganzes Dorf nach 28 Jahren in der untersten Klasse den Aufstieg ihrer Mannschaft feierte. Von einem Dorffest war die Rede und die Aussage „Mia hama aufgstiegn“ zeige, wie man sich mit der Mannschaft identifiziere, obwohl man selber keinen Meter auf dem Feld gelaufen sei. „Das ist Vereinsleben! Damit leben unsere Orte“, schloss Landrat Bumeder.
Rudolf Hamberger, der BFV Kreis-Ehrenamtsbeauftragte führte schließlich die Ehrungen durch. Ausgezeichnet wurden: Marina Plötz (SV Wendelskirchen), Andrea Rauhmeier (SV Oberglaim), Rosi Stockerl (SC Buch am Erlbach), Bettina Ufert (FC Gottfrieding), Margit Wagner (TSV Pilsting), Josef Alt (TSV Pilsting), Gerhard Eckl (TSV Eichendorf), Rudolf Ertl (SV Wendelskirchen), Engelbert Ettengruber (FC-DJK Simbach), Erich Geser (TV Meilenhofen), Bernhard Huber (SC Falkenberg), Sebastian Kneitinger (TSV Abensberg), Peter März sen. (DJK Dornwang), Helmut Metzner (VfR Niederhausen), Rudolf Spitzlberger (SV Altheim), Reinhard Stangl (FC Wallersdorf), Martin Treitinger (SC Buch am Erlbach), Manfred Weihrauch (FC Oberpöring), Willi Winkelmann (SSV Eggenfelden) sowie Walter Zott (SV Großmuß).
Quelle Text und Bild: Monika Ebnet