Es ist eine Zäsur in der Vereinsgeschichte der 1966 gegründeten DJK Jägerwirth. 36 Jahre lang war Josef Reindl Jugendleiter Fußball im Verein. Nun legt er das Amt in jüngere Hände: Sein Nachfolger ist Thomas Königsbauer. Vor dem letzten Heimspiel der Seniorenmannschaft gegen die Spielgemeinschaft SV Neukirchen/Inn- Engertsham wurde Joe Reindl nun gebührend gefeiert und verabschiedet. Die Ränge am Vereinsheim waren vollbesetzt, denn: Viele ehemalige Jugendspieler erwiesen dem scheidenden Jugendleiter ihre Reverenz, die Seniorenmannschaften standen auf dem Spielfeld Spalier. Den Reigen der Laudatoren eröffnete der Ehrenvorsitzende der DJK Jägerwirth, Franz Varga. Es sei eine sehr erfolgreiche Zeit mit mehreren Meisterschaften im Jugendbereich gewesen. Viel wichtiger als Titel sei für Josef Reindl aber immer gewesen, dass die Jugend überhaupt Gelegenheit hatte Fußball zu spielen und damit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachzugehen, in der der Spaß nicht zu kurz kommt. Ca. 600 Kinder und Jugendliche hätten in der Ära Reindl in Jägerwirth Fußballspielen können, 90% der Spieler des aktuellen Seniorenkaders haben die verschiedenen Jugendmannschaften durchlaufen, und 80% der heutigen AH-Spieler. Aus diesen Kreisen rekrutierte er immer wieder junge Sportler und führte sie an Funktionärsaufgaben heran, als Jugendtrainer, Betreuer oder Amtsinhaber in der Vorstandschaft. Viel Weitblick und strategisches Geschick habe er bewiesen, als es um den Aufbau von Spielgemeinschaften mit den Nachbarvereinen Sandbach und Fürstenzell ging. Nicht zu unterschätzen sei auch seine Rolle als Organisator gewesen, bei Saisonabschlussfeiern, Grillfesten oder Weihnachtsfeiern. Die Stadionzeitung „Anstoß“ habe er mitinitiiert. „Und als ob dies noch nicht genug gewesen wäre: Er war auch ein Multifunktionär“, so Varga. Neben dem Amt als Jugendleiter diente er dem Verein jahrelang als stellvertretender Kassier und Aushilfs-Schiedsrichter. Und zusammen mit seiner Lebensgefährtin Birgit Schneider, der als Dankeschön ein Blumenstrauß überreicht wurde, kümmerte er sich um Vereinskiosk und Dresswäsche. Es sei deswegen nicht verwegen zu sagen, dass Josef Reindl über viele Jahre hinweg der wichtigste Mann im Verein war, der mit seiner Arbeit den Grundstein für den Fortbestand der DJK Jägerwirth gelegt habe. 1. Vorstand Sebastian Hödl ernannte ihn im Namen der Vorstandschaft deswegen zum Ehrenjugendleiter und überreichte ihm unter großem Applaus die dazugehörige Ehrenurkunde.
Auch BLSV-Kreisvorsitzender Walter Knoller zeigte sich überzeugt davon, dass es die DJK Jägerwirth ohne die Arbeit von Josef Reindl in dieser Größe bestimmt nicht geben würde. Er sei auf den Fußballplätzen des Landkreises eine bekannte und geschätzte Persönlichkeit gewesen, der die DJK Jägerwirth in hervorragender Weise repräsentierte. Als Dankeschön wurde er vom Bayerischen Landessportverband mit der Verdienstnadel in Gold mit großem Kranz ausgezeichnet.
BFV-Kreisehrenamtsbeauftragter Gerhard Jende sprach von Reindl als einem sehr angenehmen und kompetenten Gesprächspartner, der seine ehrliche Meinung nie hinter dem Berg hielt und Probleme immer offen ansprach. Für den Bayerischen Fußballverband überreichte er die Verbands-Ehrenmedaille in Gold. Den Dank der Marktgemeinde Fürstenzell überbrachte 2. Bürgermeisterin Uschi Berchtold. Es sei heute nicht mehr selbstverständlich, dass Leute in einem solchen Amt dem Verein solange die Treue halten. Mit den Worten „Solche Leute wie Dich braucht ein Verein, solche Leute braucht eine Gemeinde“ übergab sie ein kleines Präsent der Marktgemeinde. Zum Schluss griff der Geehrte selbst zum Mikrofon. Er dankte seinen vielen Jugendtrainern, die ihn in all den Jahren unterstützt hätten. Er wünsche sich, dass seinem Nachfolger Thomas Königsbauer das gleiche Vertrauen entgegengebracht werde und dass die Jugendtrainer noch mehr Wertschätzung erfahren, „weil sie überragende Arbeit leisten“. Er werde auch weiterhin Ansprechpartner bleiben und die Entwicklung seiner Jugendfußballer aufmerksam verfolgen.