Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat bei seiner mittlerweile schon 26. Ehrenamtspreisverleihung im Münchner GOP Varieté-Theater insgesamt 22 ehrenamtliche Vereinsmitarbeiter*innen aus dem gesamten Freistaat für ihr außergewöhnliches Engagement im und für den Amateurfußball ausgezeichnet: Platz eins belegt Birger Kraska (STV Deutenbach). Er wurde von BFV-Partner LOTTO Bayern mit einer Geldprämie für seinen Verein von 5.000 Euro belohnt. Der Erstplatzierten im Porträt.
1. Platz: Birger Kraska, STV Deutenbach (Kreis Nürnberg/Frankenhöhe), 1. Vorstand
Gegen Siege seiner Mannschaften hat Birger Kraska sicherlich nichts einzuwenden. Aber für den 1. Vorstand zählen bei der Beurteilung erfolgreicher Vereinsarbeit andere Faktoren mindestens genauso viel wie Erfolgserlebnisse auf dem Platz. Klar ist es ihm wichtig, dass die Mädchen und Buben beim STV Deutenbach fußballerisch vorankommen und technisch und taktisch bestmöglich ausgebildet werden – genau aus diesem Grund bekommen auch alle Trainer*innen und Betreuer*innen zusätzlich zu den von ihm alle zwei Jahre organisierten vereinsinternen Mitarbeiterschulungen regelmäßig auch Weiterbildungen finanziert, zumindest aber bezuschusst. Aber Werte wie der faire Umgang mit Schiedsrichter*innen, Mit- und Gegenspieler*innen und Präventionsveranstaltungen zu Themen wie Gewalt oder den Gefahren von Alkohol und Drogen genießen für den Polizisten einen mindestens ebenbürtigen Stellenwert.
Eine Herzensangelegenheit ist es für ihn, dass sein Klub auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird: Sei es bei der Unterstützung sozial benachteiligter Kinder, die ebenso von Vereinsbeiträgen befreit sind wie Migranten, die beim STV Deutenbach nicht nur eine sportliche Heimat finden, sondern auch Unterstützung, die weit über die Bereitstellung von Sportkleidung oder Bällen hinausgeht. Eine Selbstverständlichkeit war es für Kraska deshalb auch, dass sein Klub während der Corona-Pandemie Einkaufshilfen für ältere Menschen und Personen aus Risikogruppen organisiert. Um den Kindern und Jugendlichen auch während der Krise die Sportausübung zu ermöglichen, kümmerte er sich als Corona-Beauftragter parallel dazu um die Erstellung entsprechender Hygienekonzepte und die penible Umsetzung der behördlichen Auflagen. Aber auch in normaleren Zeiten laufen im Grunde alle Fäden beim Strippenzieher des mittelfränkischen Vorzeigeklubs zusammen: Egal, ob bei Renovierungsarbeiten im Vereinsheim oder bei Neubauprojekten wie dem dritten Spielfeld, für dessen Realisierung er sich nicht nur um die notwendigen Bau- und Förderanträge kümmerte, sondern auch gleich um die Finanzierung, die über die Akquise von Sponsoren und eine Spendenaktion sichergestellt wurde.
Um vor allem auch Mädchen für den Fußball im Verein zu begeistern und talentierte Spielerinnen für die Frauenmannschaft nachzuführen, baut Kraska regelmäßig auf Schnuppertrainings in Kindergarten und Schule, setzt auf BFV-Projekte wie „Ballbina kickt“ oder organisiert eigene Trainingscamps. Aber auch die alltäglichen Dinge der Vereinsarbeit wie die Sponsorengewinnung, die Organisation von Vereinsfeiern, die akribische Vorbereitung der Jahreshauptversammlungen oder gemeinsame Besuche von Bundesligaspielen laufen über seinen Schreibtisch. Ein Funktionär wie aus dem Bilderbuch eben.