Nicht nur zeitlich, sondern auch mit Blick auf die geplanten Baukosten hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) beim Neubau der „Brienner Gärten“ trotz allgemein schwieriger Rahmenbedingungen eine Punktlandung hingelegt. Im August 2024 haben die ersten Mieter den Neubau bezogen, was sich erstmals auch in der von Schatzmeister Jürgen Faltenbacher vorgelegten Haushaltsplanung für das Jahr 2025 deutlich niederschlägt: Die mit über 40 Millionen Euro veranschlagte größte Einzelinvestition in der Geschichte des größten Sportfachverbandes im Freistaat soll fortan für noch mehr Stabilität bei den Verbandsfinanzen sorgen – und die Belastung der Mitgliedsvereine weiter moderat halten.
Die Mitglieder des BFV-Vorstands genehmigten auf ihren Jahresabschlusstagung in Neumarkt den von Faltenbacher ausgearbeiteten Finanzrahmen mit einem geplanten Volumen in Höhe von 30,186 Millionen Euro auf der Jahresabschlusssitzung einstimmig. „Bereinigt“ um die autark zu betrachtenden Kosten (10,337 Mio. Euro) für den Neubau der „Brienner Gärten“ in München liegt der Finanzplan für 2025 mit rund 22 Millionen Euro etwas über dem Niveau der Vor-Corona-Jahre.
Die Errichtung von Büro-, Gewerbe- und Wohnflächen zur Fremdvermietung auf dem Grundstück der BFV-Zentrale in München war auf dem Außerordentlichen Verbandstag 2021 in Regensburg von den Delegierten einstimmig beschlossen worden. Die Finanzierung erfolgt dabei ohne zusätzliche Belastung der rund 4500 bayerischen Fußball-Vereine. Im Gegenteil: Die Mieteinnahmen der neuen Immobilie im Herzen Münchens stabilisieren den BFV-Haushalt und damit die Abgaben der Klubs. „Das ist ein echter Meilenstein in unserer Historie“, sagte Schatzmeister Jürgen Faltenbacher: „Wir haben finanziell und zeitlich Kurs gehalten, was bei einem Projekt dieser Dimension heutzutage selten ist. Noch sind zwar Restarbeiten zu erledigen und individuelle Ausbauten für weiter hinzukommende Mieter vorzunehmen, aber wir sind dem Ziel sehr nahe.“ Im BFV-Haushalt 2025 sind Mieteinnahmen für das fremd genutzte Objekt in Höhe von etwas mehr als zwei Millionen Euro geplant.
„Entscheidend ist am Ende nicht das Volumen des Haushalts. Es geht vielmehr darum, diesen ausgeglichen zu gestalten“, betonte Schatzmeister Jürgen Faltenbacher: „Und das ist uns trotz gestiegener und immer vielfältiger werdender Anforderungen wieder gelungen. Nach wie vor ist es so, dass unsere Vereine mit ihren Gebühren und Abgaben nur etwa rund ein Drittel aller durch sie ausgelösten Kosten mitfinanzieren. Mit dem Neubau der ,Brienner Gärten‘ wollen wir diesen soliden Weg im Sinne unserer rund 1,6 Millionen Mitglieder auch stringent weitergehen. Deswegen gilt weiterhin die Prämisse, alle Ausgaben fortwährend auf den Prüfstand zu stellen und wirklich nur dann Geld auszugeben, wenn es am Ende auf die Organisation und seine Mitglieder nachweislich positive Effekte hat.“
Der jetzt dem Vorstand zur Genehmigung vorgelegte Haushalt wurde von der Prüfungskommission des BFV unter ihrem Vorsitzenden Martin Pscherer auf seine rechtlichen und organisatorischen Vorgaben geprüft, plausibilisiert und freigegeben.
Größte Posten auf Ausgaben-Seite im Haushalt 2025 sind neben Neubau und Personal nach wie vor der bayernweite Betrieb der sieben Bezirksgeschäftsstellen als flächendeckende Servicezentren für Vereine und erste Anlaufstelle der hunderten Ehrenamtlichen in den Kreisen und Bezirken (1,147 Millionen Euro) sowie die IT-Infrastruktur zur Spielbetriebs-Organisation und digitalen Darstellung. Auf der Einnahmenseite spielen nach wie vor die staatlichen Zuschüsse sowie die Zuwendungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des Profi-Fußballs eine entscheidende Rolle (Deutscher Fußball-Bund: 2,256 Millionen Euro; Spielabgaben Profivereine: 1,550 Millionen Euro). Bei den Staatsmitteln des Freistaats, die der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) an seine Fachverbände verteilt, verzeichnet der Fußball in Bayern ein prognostiziertes Plus in Höhe von rund 100.000 Euro auf dann 3,094 Millionen Euro. Die Summe der Eigenmittel beläuft sich auf 1,037 Millionen Euro.