#AufdiePlätze – unter diesem Motto steht der 26. Ordentliche Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Bad Gögging und nimmt damit das Zuspiel der erfolgreichen Kinderfußball-Kampagne, die der Verband im September 2021 gestartet hatte, ganz bewusst auf.
Wie wichtig Begeisterung nicht nur für den Fußball an der Basis ist, sondern vor allem auch im Bereich der Talentförderung und warum gut ausgebildeten Trainer*innen vor allem im Nachwuchsbereich eine tragende Rolle zukommt, diskutierten Michael Köllner (Trainer des TSV 1860 München und ehemaliger DFB-Stützpunkt-Koordinator), Holger Seitz (Sportlicher Leiter am FC Bayern Campus und ehemaliger BFV-Verbandstrainer) mit Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann in einer Talkrunde. Weiteres Thema waren die neuen Spielformen im Kinderfußball, die nach zweijähriger Pilotphase mit Beginn der Saison 2024/2025 verbindlich in ganz Deutschland eingeführt werden und die bisherigen Wettbewerbsangebote in der G-, F- und E-Jugend ablösen.
„Bewegungsmangel ist ein großes Thema. Wir wollten mit #AufdiePlätze die Kinder wieder abholen und zurück in die Vereine bringen. Das ist uns gelungen. Wir haben einen immensen Zuwachs an Kindern bei den F- und E-Jugendlichen. Zudem haben wir in 42 Schulungen über 1000 Kindertrainer ausgebildet und ganz ehrlich: Das war ein großes Stück Arbeit. Aber wir haben es geschafft und damit hervorragende Voraussetzungen für unsere Kinder geschaffen“, erklärte Verbands-Spielleiter Florian Weißmann. „Natürlich ist #AufdiePlätze nicht alles, was der BFV zu bieten hat. Ich denke da beispielsweise an das DFB-Mobil oder die "Fit für Kids"-Schulungen. Wir haben im Kinderbereich die Herausforderung, dass wir einen großen Durchlauf an Trainern haben. Oft trainieren im Kinderbereich Mütter und Väter, die noch nicht viel Berührungspunkte mit dem Fußball gehabt haben. Der Verband bietet niedrigschwellige Angebote für genau diese Menschen.“
Bayern-Campus-Leiter Holger Seitz ergänzte: „Ich glaube, dass die Anmeldezahlen der Kampagne eine deutliche Sprache sprechen. Dass der Verband auf die Vereine zugeht und versucht die Kinder wieder auf die Plätze zu kommen, ist genau das, was es braucht. Hier wurde am richtigen Hebel angesetzt. Wir müssen den Kindern zeigen, dass das Gefühl eines Tores auf dem Platz schöner ist als an der PlayStation.“
"Wir müssen die über die Kampagne für den Fußball gewonnenen Kinder im nächsten Schritt auch unbedingt halten. Wenn es uns das gelingt, dann haben wir alles richtiggemacht. Das ist die Aufgabe für die Zukunft", erklärte 1860-Coach Michael Köllner, der auch auf den Stellenwert der Trainerinnen und Trainer einging: "Fußballtrainer*in zu sein, ist eine ganz besondere Aufgabe, Es ist deshalb unglaublich wichtig, starke Trainerinnen und Trainer auszubilden. Dabei ist es völlig egal, welche Mannschaft man trainiert, die Übungsleiter*innen müssen auf und neben dem Platz überzeugen, Persönlichkeiten entwickeln und selbst Vorbild sein. Wir müssen echte Werte verkörpern und vorleben. Fairplay, Respekt, Toleranz. Wenn wir diese Werte den jungen Menschen vermitteln, dann ist es letztlich egal, wie gut jemand Fußball spielt.“
Um Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren nach zwei schwierigen Jahren im Zeichen der Corona-Pandemie wieder für den Fußball im Verein zu begeistern und Müttern und Vätern das Know-how für ein altersgerechtes und abwechslungsreiches Kindertraining an die Hand zu geben, stellte der BFV im Zuge der Kampagne #AufdiePlätze 1000 kostenlose Schnuppertrainings-Sets bestehend aus fünf adidas Bällen, einem adidas Ballnetz, zehn Leibchen, einem Hütchenset, einem Turnbeutel sowie einem von den BFV-Verbandstrainer*innen erarbeiteten Schritt-für-Schritt-Trainingsleitfaden zur Verfügung und finanzierte zudem 1000 „Kindertrainer“-Ausbildungen. Flankiert wurden die Angebote von dreizehn Plakat-, Anzeigen-, Postkarten- und Social-Media-Motiven, die verdeutlichen, was Fairplay bedeutet, wie man respektvoll mit Teamkolleg*innen und Gegner*innen umgeht, wie man Freundschaften knüpft und Verantwortung übernimmt.