Klares Bekenntnis und ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für Bayerns Referees: Auf dem 26. Ordentlichen Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) in Bad Gögging haben die Delegierten den Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“ einstimmig angenommen.
Der Initiativantrag sieht im Kern vor, dem zunehmenden Schiedsrichter*innen-Mangel im Jugend- und im niederklassigen Amateurbereich entschieden entgegenzutreten und das Schiedsrichter*innen-Wesen bis zum Spieljahr 2023/2024 wieder merklich attraktiver zu gestalten.
Als Ergebnis der bayernweit ausgetragenen Runden Tische mit den Vereinsvertreter*innen wurden zahlreiche Themen identifiziert und Maßnahmen angeregt: So sollen unter anderem neue Konzepte entwickelt werden, um Unparteiische zu gewinnen und die bereits ausgebildeten Referees an ihr Hobby zu binden. Dafür sollen, wie im Antrag festgehalten, die Spesenordnung für Schiedsrichter*innen sowie die Finanzordnung angepasst werden, damit Referees zukünftig höhere Aufwandsentschädigungen erhalten und so auch die finanziellen Rahmenbedingungen für den Dienste an der Pfeife angepasst werden. Des Weiteren soll auch der zeitliche Aufwand für die Vorbereitung und Durchführung einer Spielleitung überdacht und modifiziert werden. Darüber hinaus sieht der Antrag auch eine Neuregelung der Ausfallgebühren für Vereine vor, die keine Schiedsrichter*innen stellen, bzw. Die Soll-Zahlen nicht erreichen.
BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau begrüßte die Entscheidung der Delegierten: „Die Schiedsrichter*innen-Situation ist kritisch. Es wird immer schwieriger, die anstehenden Amateurfußballspiele in Bayern mit Unparteiischen zu besetzen. Wir müssen daher in den Vereinen neue Schiedsrichter*innen gewinnen und ausbilden. Junge Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter-Kollegen haben das Hobby aufgegeben, weil sie es leid waren, sich den Diffamierungen auszusetzen und weil der Dank nicht allzu groß ist. Deshalb gilt es, die Attraktivität des Schiri-Jobs zu steigern, auch finanziell. Das wollen wir mit diesem Initiativantrag tun.“
Die Anzahl der Referees in Bayern hat in den letzten Jahren rapide abgenommen. Während es im Jahr 2000 noch 13.379 aktive Schiedsrichter gab, stehen heute nur noch 9856 regelmäßig auf dem Platz und übernehmen Verantwortung. Die Folge ist, dass in vielen Fußballkreisen im Freistaat nun nicht mehr ausreichend Unparteiische zur Verfügung stehen, um jedes Spiel mit ausgebildeten Unparteiischen zu besetzen. Dem gegenüber steht der berechtigte Wunsch, dass alle Spiele – von der Bundesliga bis in die Junioren-Gruppe – von neutralen Schiedsrichtern geleitet werden. Schließlich gilt es, dafür Sorge zu tragen, dass die rund 250.000 Amateurfußballspiele pro Jahr in Bayern unter möglichst perfekten Rahmenbedingungen über die Bühne gehen.