Wahl der Kreis-Funktionäre im Bayerischen Fußball-Verband (BFV), Fazit der vergangenen, von der Corona-Pandemie geprägten Amtsperiode sowie Neuausrichtung und Meinungsaustausch zu möglichen Reformen des Spielbetriebs. Der Fußballkreis München hat sich beim Kreistag im Grünwalder-Stadion für die kommenden vier Jahre aufgestellt. 69 Vereins-Delegierte mit insgesamt 257 Stimmen nutzten die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region aktiv mitzugestalten.
Mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme) bestätigt wurde Frank Ludewig in seinem Amt als Kreis-Vorsitzender. Der 50-Jährige war bereits im vergangenen März nach dem Ausscheiden von Bernhard Slawinski vom BFV-Präsidium ins Amt berufen worden. Weiter schenkten die Delegierten Christian Schuster als Kreis-Spielleiter und Manuela Riedleder als Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball das Vertrauen. Die Position des/der Kreis-Jugendleiter*in bleibt indes vorerst vakant – Christos Sofis trat wie bereits im Vorfeld angekündigt nicht mehr zur Wahl an und wurde ebenso verabschiedet wie der langjährige Gruppenspielleiter Erich Müller. Eine*n Nachfolge-Kandidat*in für Sofis gab es zum Zeitpunkt des Kreistages noch nicht.
Nico Keiser war von den Schiedsrichtergruppen als Kreis-Schiedsrichterobmann vorgeschlagen worden und wurde beim Kreistag im Stadion an der Grünwalder Straße jetzt auch von den Delegierten gewählt. Ulrich Goldmann, Leonhard Knebel und Gerhard Jula als Kreis-Sportgerichtsvorsitzende sowie Helmut Grohmann als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter komplettieren nach dem Willen der stimmberechtigten Vereinsvertreter*innen den Kreisausschuss. Entsprechende Berufungsvorschläge gehen im Nachgang des Kreistags an das BFV-Präsidium.
Ludewig: „Müssen Modernisierungsprozess anstoßen!“
„Vielen Dank für das große Vertrauen in meine Arbeit und ich freue mich sehr auf die kommenden vier Jahre – auch wenn ich weiß, dass vor uns allen große Herausforderungen liegen. Diese gehe ich mit meinem Team aber sehr gerne und mit großer Motivation an. Vor uns liegen wegweisende Jahre, wir müssen gemeinsam mit unserem Vereinen einen Modernisierungsprozess anstoßen und dabei auch mal alte Denkmuster aufbrechen. Packen wir’s an!“, erklärte Frank Ludewig.
„Ich freue mich sehr, dass Frank Ludewig weiter an der Spitze des Fußballkreises München steht, und wünsche ihm und seinem Team viel Erfolg für die kommende Amtsperiode. Er ist jemand, der Dinge anpackt und viel Herzblut in seine Arbeit steckt. Wir als Stadt München können versichern, dass auch wir unser Bestes geben, um den Fußball in unserer Stadt bestmöglich zu unterstützen“, gratulierte Verena Dietl, 3. Bürgermeisterin und Sportbürgermeisterin der Landeshauptstadt München, die ebenfalls auf der Tribüne des Grünwalder Stadions Platz genommen hatte.
Meinungsbilder zu möglichen Reformen im Spielbetrieb
Die Teilnehmenden des Kreistags sind zudem wie auch schon in den Jahren 2010, 2014 und 2018 dazu aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Abgefragt wird per SLC-Umfrage die Meinung zu den Themen „Zulässigkeit von Werbung auf Hosen und Trikotrückseite“ sowie „Abschaffung der Auswärtstorregel“. Jeder Verein hat im Vorfeld des Kreistags eine E-Mail mit einem Umfrage-Link ins Vereinspostfach erhalten. Die Abstimmung läuft bis zum 18. April 2022. Jeder Verein hat eine Stimme. Sobald ein Verein seine Stimme abgegeben hat, ist eine Änderung des Abstimmungsverhaltens oder ein erneutes Abstimmen nicht mehr möglich. Die Ergebnisse werden nach Abschluss aller Kreistage ausgewertet und kommuniziert.
Videobotschaft von BFV-Präsident Rainer Koch
In einer Video-Botschaft bedankte sich BFV-Präsident Rainer Koch für das Engagement der Vereine im Kreis München in den vergangenen vier Jahren. Im Fokus stand dabei – wie sollte es anders auch sein – die Corona-Pandemie. Doch Koch sprach auch drei zentrale Zukunfts-Themen an: „Neben der Digitalisierung sind Diversität und Nachhaltigkeit die großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Auch wir als Verband dürfen uns diesen Herausforderungen nicht verschließen, wollen wir für alle attraktiv und Anziehungspunkt bleiben. Fußball ist genauso weiblich wie männlich. Und deshalb möchte ich auch eine klare Botschaft aussenden: Wir müssen weiblicher werden, wir können es uns auf Dauer nicht erlauben, Frauen und Mädchen außen vor zu lassen. Wir müssen sie mit auf die Reise nehmen, Fußball muss heutzutage Familiensport sein. Das ist Eure, das ist unsere große Chance! Nutzen wir sie!“
Alle Infos zum BFV-Wahljahr 2022 unter www.bfv.de/wahljahr