Ein Herz und viele Hände: Unter diesem Motto hat der Münchner Fußballverein RB Petrolspor in Zusammenarbeit mit der Caritas und dem Verdi Süpermarkt Mitte Dezember 330 warme Mahlzeiten an bedürftige Menschen in der Münchner Innenstadt verteilt. Statt wie ursprünglich geplant eine Weihnachtsfeier zu veranstalten, entschieden sich die Vorstände des Klubs aus dem Münchner Osten für diese besondere Aktion. Mit Erfolg.
„Vor einigen Wochen saßen wir zusammen, um die diesjährige Weihnachtsfeier zu planen. Dabei ist uns bewusst geworden, , dass wir als Verein stetig wachsen und etwas zurückgeben wollen. Soziales Engagement genießt bei uns schon immer einen hohen Stellenwert. Uns geht es nicht darum, nur unsere eigenen Erfolge zu feiern, wir wollen auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Deshalb wollten wir in diesem Jahr etwas anderes machen. Etwas, das den Jungs eine andere Sicht auf das Leben gibt“, erklärt Fatih Erdogmus, Vorstand des Vereins.
Gesagt, getan. Die Vereinsverantwortlichen um Erdogmus suchten daraufhin eine Möglichkeit, sich als Verein in der Vorweihnachtszeit sozial zu engagieren und fanden in der Caritas München den perfekten Partner. Der Wohlfahrtsverband betreibt in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs einen gemeinnützigen Foodtruck, der täglich mehrere Stunden warme Mahlzeiten und heiße Getränke an bis zu 500 hilfsbedürftige Menschen ausgibt. Und so kam es, dass Funktionäre, Spieler und Spielerfrauen von RB Petrolspor am 16. Dezember bei eisigen zwei Grad selbst anpackten, heiße Suppe, frisch gebrühten Kaffee und selbstgebackene Plätzchen an Menschen in Not verteilten. Die warmen Mahlzeiten und das weihnachtliche Süßgebäck hatten die Frauen der Vorstände und Spieler in einem Kulturverein in Neuperlach bereits tags zuvor vorbereitet.
„Uns war es wichtig, ein lokales Projekt in München zu unterstützen. Die Spieler haben den Transport und Einkauf übernommen, die Spielerfrauen die Suppen vorbereitet. Jeder im Verein hat angepackt, damit wir den Obdachlosen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten“, sagt Erdogmus, der selbst die Schuhe für den deutsch-türkischen Klub in der A-Klasse 5 schnürt.
Der 27 Jahre alte Vorstand ist stolz auf das soziale Engagement seines Klubs und sieht darin auch einen Mehrwert für die Mannschaft: „Das Team ist durch diese Aktionen enger zusammengewachsen. Die Jungs waren berührt und haben sich über ihre Erfahrungen ausgetauscht. Es sind interessante Gespräche mit den Menschen vor Ort entstanden, das war schön zu sehen. Es ist wichtig, dass wir die Realität nicht aus den Augen verlieren und unseren Blickwinkel ändern. Wir wollen heutzutage immer mehr erreichen, größere Autos fahren und mehr Geld verdienen. Die Jungs sollen sehen, wie glücklich ein Mensch auch über zwei bis drei Kekse sein kann und was es bedeutet, Nächstenliebe zu zeigen.“
Die Aktion mit Herz sorgte für Begeisterung im Umfeld des Vereins und bei den Hilfsbedürftigen und soll auch in Zukunft weitergeführt werden. Bereits Mitte Januar ist das nächste Projekt geplant. Die Spieler des RBP werden dann in einem Münchner Altersheim Essen verteilen und gemeinsam mit den Bewohnern spielen und musizieren. Ganz nach ihrem Motto: Ein Herz und viele Hände.