Das war so nicht geplant! Schiedsrichter Assad Nouhoum vom SC Oberweikertshofen im Landkreis Fürstenfeldbruck hat sein Debüt in der 2. Fußball-Bundesliga gegeben – als die Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf (0:5) angepfiffen worden war, hatte der 29-Jährige als Vierter Offizieller noch seinen Platz zwischen den Trainerbänken im Max-Morlock-Stadion. Was dann passierte, nennt Nouhoum „natürlich kurios".
Denn der frühere Landesliga-Fußballer war es, der die Zweitliga-Partie ab der 38. Minute selbst geleitet und souverän zu Ende gebracht hat. „Das ist natürlich kurios“, sagte Nouhoum gegenüber bfv.de auf der Heimfahrt aus Franken, „aber so wird es sicherlich in Erinnerung bleiben. Klar freue ich mich, aber aktuell kann ich es nur schwer in Worte fassen, das muss ich jetzt erst einmal sacken lassen.“
Assad Nouhoum, der aktuell als Referee Partien bis zur 3. Liga leitet und jüngst auch das Toto-Pokal-Viertelfinale zwischen dem SC Pipinsried und dem TSV 1860 München (1:0) im Auftrag des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gepfiffen hat, übernahm in Nürnberg ab der 38. Minute für den an der linken Wade verletzten Richard Hempel. Der war rund zehn Minuten behandelt worden, konnte nicht weitermachen und tauschte schließlich die Rolle mit Assad Nouhoum.
„Ich wünsche Richard gute Besserung und hoffe, dass er schnell wieder fit wird“, sagte der Unparteiische, der 2017 noch selbst für den SC Oberweikertshofen in der Landesliga gespielt hatte, und seither einen steilen Aufstieg als Unparteiischer hinter sich hat.
„Mir hilft es extrem, selbst mal weiter oben gespielt zu haben und so auf ein gewisses eigenes Spielverständnis bauen zu können. Das hat mir auch jetzt in Nürnberg geholfen, obwohl ich ja ins kalte Wasser geworfen worden bin. Es hat Spaß gemacht und die Leistung dürfte gut gewesen sein. Beurteilen müssen das natürlich andere, eines ist aber sicher: Meine Gefühlswelt ist etwas durcheinander, morgen werde ich dann wohl erst realisieren, wie kurios dieses Debüt war."
Aber schon auf dem Nachhauseweg war klar, dass dieser Tag ein besonderer war: „Die vielen Nachrichten, die ich jetzt schon aufs Handy erhalten haben, lassen sich nicht zählen!“