Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer und Thomas Raßbach, BFV-Kreisvorsitzender Nürnberg-Frankenhöhe, haben gemeinsam mit Mitgliedern der Nürnberger Fußballfamilie im ClubHaus die „Sportplatz-Etikette“ unterzeichnet. Sie ist wesentlicher Bestandteil der Haltungskampagne „Ehrensache Sportplatz“ und symbolisiert den Schulterschluss zwischen Fußballvereinen und Unparteiischen aus der Region Nürnberg.
Vor zwei Wochen hatten der Bayerische Fußball-Verband (BFV), die Schiedsrichtergruppe Nürnberg, der 1. FC Nürnberg, Community-Partner Sparkasse Nürnberg und das Amateurfußballportal fussballn.de alle am Fußball beteiligten Menschen dazu aufgerufen, Ideen für ein gemeinsames „Regelwerk neben dem Regelwerk“ einzubringen, um ein Zeichen für einen respektvolleren Umgang miteinander auf und neben dem Rasen mit Signalwirkung weit über Nürnberg hinaus zu setzen. Daraus gingen jeweils sieben Verhaltensregeln für Spieler*innen und Schiedsrichter*innen hervor. Das „Regelwerk neben dem Regelwerk“ soll Schiris, Fußballer*innen und Fans von der B-Klasse bis in die Bundesliga bei der Rückkehr zu einem respektvolleren Umgang miteinander unterstützen.
Sven Laumer, Vorsitzender des Verbands-Schiedsrichter-Ausschusses des Bayerischen Fußball-Verbandes, zog ein rundum positives Fazit: „Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl aus diesem Abend, weil dieser Schulterschluss ein starkes Signal und wichtig ist. Uns alle eint, dass wir den Fußball lieben und wir müssen deshalb zusammenstehen. Damit der Fußball keinen Platz für Gewalt bietet, sondern ein Platz für Sport und Fairness ist. Diese Botschaft müssen wir über Bayern hinaus in die Welt tragen.“
Auch Dieter Hecking, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg, und Bundesliga-Schiedsrichter Benjamin Cortus setzten zusammen mit Vertretern aus dem regionalen Amateurfußball ihre Unterschrift unter die Verhaltensetikette.
Für Dieter Hecking, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg, ist die "Sportplatz-Etikette" ein erster, richtiger Schritt, um gegen den Schiedsrichterrückgang vorzugehen, der den Fußball bedroht: „Jetzt ist entscheidend, dass wir das heute Erreichte an die Fußballvereine und Verbände weitergeben und möglichst viele Mitstreiter*innen finden, die genau das leben wollen, um einen nachhaltigen Wandel einzuleiten.“
Benjamin Cortus, der gebürtige Nürnberger und bayerische Bundesliga-Schiedsrichter, betonte: „Wir haben im Umgang miteinander im Amateur- sowie im Profibereich noch einige Herausforderungen vor uns. Es ist leider oft noch ein Gegeneinander statt ein Miteinander auf dem Platz. Der heutige Abend ist deshalb auch ein Schritt in die richtige Richtung.“
Neben konkreten Vorschlägen für ein respektvolles Verhalten auf dem Sportplatz, wurden auch etliche Impulse in Bezug auf die Verbandsstrukturen, die Vereinskultur und das Schiedsrichterwesen eingesendet. Als Vorbild für mehr Disziplin auf und neben dem Platz wurde neben einer strikten Einhaltung auch eine Verschärfung des Regelwerks hinsichtlich Unsportlichkeiten gefordert. Nichtsdestotrotz gelte es auch neue Wege zu gehen und Anreize zu schaffen. Beispielsweise wurde über einen speziellen Steuerfreibetrag für Schiris laut nachgedacht oder ein materieller Bonus für eine Anzahl an geleiteten Partien gefordert.
Wer ein Exemplar der Sportplatz-Etikette für seinen Verein haben möchte, kann sich an die Sparkasse Nürnberg wenden. Das Kreditinstitut sendet den Sportvereinen in ihrem Geschäftsgebiet ein A3-Fabrikat inklusive Montage-Kit zu. Bei Interesse reicht eine E-Mail bis Mittwoch, 15. Februar 2023, an clubcommunity@sparkasse-nuernberg.de.
Neben Maßnahmen für einen respektvolleren Umgang wirbt „Ehrensache Sportplatz“ auch um Schiedsrichternachwuchs, um dem starken Schwund an Unparteiischen in den vergangenen beiden Jahrzehnten entgegenzuwirken. Unter dem Motto „Ran an die Pfeife“ startet im Februar ein kostenloser „Schiedsrichter-Neulingslehrgang“. Über die Community-Plattform UnserClub.de kann sich jede*r zu dem hybriden Sonderlehrgang des Bayerischen Fußball-Verbandes zwischen dem 4. und 18. Februar anmelden. Die normalerweise anfallenden Lehrgangsgebühren in Höhe von 50 Euro übernimmt die Sparkasse Nürnberg für alle Teilnehmer*innen des Schiri-Lehrgangs.