Bayerisches Know-how für Deutschlands Fußballnachwuchs: Auf dem DFB-Bundesjugendtag in Duisburg haben die Delegierten Florian Weißmann aus Markt Schwaben im Landkreis Ebersberg das Vertrauen ausgesprochen und den Verbands-Jugendleiter des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) für drei weitere Jahre als Mitglied des DFB-Jugendausschusses im Amt bestätigt. Formell muss das DFB-Präsidium am 11. März 2022 den Personalien noch zustimmen. Eine der zentralen Aufgabe der neuen Legislaturperiode wird es sein, die vom DFB-Bundesjugendtag einstimmig verabschiedeten neuen Spielformen im Kinderfußball verbindlich umzusetzen, die ab Sommer 2024 in ganz Deutschland greifen. Bayern gilt ohnehin als Pionier-Verband, bereits 2015 bot der BFV erste regionale Pilotprojekte für die neue Spielform – anfangs bekannt als Funino – an, seit 2018 ist Minifußball eines der zentralen Themen des Verbands-Jugendausschusses. Treibende Kraft ist dabei Florian Weißmann.
In der G-Jugend wird dann verbindlich im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei auf vier Minitore gespielt. In der F-Jugend wird ebenfalls das Drei-gegen-Drei empfohlen, alternativ ist auch ein Vier-gegen-Vier oder Fünf-gegen-Fünf möglich. In der E-Jugend wird fest zum Fünf-gegen-Fünf bis maximal Sieben-gegen-Sieben übergegangen, in dieser Altersklasse erfolgt auch der stufenweise Übergang zum Einsatz von Kleinfeldtoren und Torhüter*innen. Um den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken, wird in der G- und F-Jugend keine Meisterschaftsrunde ausgetragen. Stattdessen sind Spielenachmittage und Festivals mit mehreren Mannschaften und Spielfeldern vorgesehen.
„Wir hatten noch einmal eine Umfrage im Vorfeld des DFB-Bundesjugendtages, was wichtig ist im Kinderfußball. Drei Schlagwörter sind dort herausgestochen: Spaß, Fairplay und, überraschenderweise, Ballkontakte, also Ballkontakte für jedes Kind. Das bieten diese Spielformen. Kinder, die bei den Bambini nicht aktiv lernen können, sind in der F- oder E-Jugend nicht mehr da. Jeder Verein, jeder Trainer, der mehr mitmacht, wird andere mitreißen, aber es steht noch ein Weg vor uns. Wir wollen jedem Kind die Möglichkeit zum Spielen, zur aktiven Spielteilnahme geben,“ erklärt Weißmann, der aus den Erfahrungen der Pilotphase in Bayern weiß, dass viel Überzeugungsarbeit nötig ist, um die neue Spielform, die Kindern bessere individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und Erfolgserlebnisse bietet, zu etablieren.
„Auf andere Länder hinzuweisen, in denen es bereits praktiziert wird, hilft da alleine nicht. Das wird gerne weggewischt. Wir müssen Vereine und Trainer*innen mitnehmen, das geht nicht von heute auf morgen. Deswegen die Übergangsphase bis 2024, damit wir nicht von heute auf morgen alles umstellen, sondern einen fließenden Übergang haben. Es gibt immer noch Kreise und Vereine, die Schwierigkeiten mit den neuen Spielformen haben“, ergänzt Weißmann.
Florian Weißmann ist Mitglied beim FC Ismaning und hat auch im Bayerischen Fußball-Verband bereits früh Verantwortung übernommen: Zunächst als Beisitzer im Ausschuss der Schiedsrichtergruppe München Ost/Ebersberg, ab 2006 als erstes U30-Mitglied im Verbandsvorstand. Von 2009 bis 2018 kümmerte er sich als Kreis-Jugendleiter um den Fußballnachwuchs in München. Auf dem Verbandstag 2018 in Bad Gögging schenkte die Mehrheit der Delegierten Weißmann ihr Vertrauen und übertrugen ihm als neuem Verbands-Jugendleiter die Verantwortung für den kompletten Juniorenfußball im Freistaat.
Für seine Verdienste erhielt Weißmann unter anderem die Verbands-Ehrennadel sowie das Verbands-Ehrenzeichen – jeweils in Silber.
Vorsitzender: Holger Bellinghoff
Nord: Jurij Zigon
Nordost: Andreas Kupper
Süd: Florian Weißmann
Südwest: Peter Lipkowski
West: Laura Hayen
Vertreterin Mädchenfußball: Daniela Quintana (Süd)
Beisitzer: Carsten Well (Süd)
Vertreter der jungen Generation: Moritz Detrois (Südwest)
Vertreter sportliche Leitung: Markus Hirte