Nördlingen hat dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt ein Denkmal gesetzt: Gerd Müller. Eine lebensgroße Bronze-Statue erinnert in der Bergstraße der mittelalterlichen Altstadt im Donau-Ries künftig an den im vergangenen Jahr verstorbenen „Bomber der Nation“, der am 3. November 1945 dort das Licht der Welt erblickte und den Grundstein für eine Fußballkarriere legte, die bis heute ihresgleichen sucht.
Welt- und Europameister, mehrfacher Deutschen Meister, mehrfacher DFB-Pokalsieger und mehrfacher Europapokalsieger der Landesmeister, Torschützenkönig in der Bundesliga und bei der WM 1970 – Müller hat nicht nur alle großen Titel gewonnen, die es im Fußball zu gewinnen gibt, sondern mit 365 Toren in 427 Bundesligaspielen, 66 Toren in 74 Europapokalspielen und 68 Toren in 62 Länderspielen auch entscheidenden Anteil an den Erfolgen.
„Ich möchte vor allem herausstellen, welch immense Strahlkraft die Person Gerd Müller auf das Ansehen des deutschen Fußballs, und natürlich unseres bayerischen Amateurfußballs, hatte und noch immer hat. Millionen von Menschen, die zu Persönlichkeiten wie Gerd Müller mit Respekt aufschauen, ihn bejubeln, weil er Tugenden verkörperte wie Fleiß, Hoffnung, Ehre und Mut. Und weil er bodenständig blieb. Millionen von Menschen, für die Gerd Müller als Vorbild Ansporn ist, Ziele zu erreichen, die vielleicht fern liegen, aber mit Ehrgeiz, Motivation, Disziplin und Geradlinigkeit dennoch erreicht werden können. Dass es möglich ist, beim TSV Nördlingen als 17-Jähriger in der Amateur-Bezirksliga Schwaben sein Debüt zu bestreiten und gleichzeitig eine beispiellose Karriere als Weltfußballer zu starten. Gerade auch für unsere jungen Generationen sind derartige Vorbilder enorm wichtig, in der aktuellen Zeit vielleicht wichtiger denn je“, erklärte Christoph Kern, der bei der Enthüllung der Statue des Aschaffenburger Künstlers Herbert Deiss, die Müller bei seinem Schuss zum 2:1-Siegtreffer im WM-Finale 1974 zeigt, als Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und als Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) teilnahm. Zu den weiteren Ehrengästen zählten Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß, Torwartlegende Sepp Maier, Bayern-Präsident Herbert Hainer sowie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU).