Seit vergangener Woche darf auch in Bayern wieder gegeneinander gespielt werden. Bereits einen Tag nach dem offiziellen Beschluss des BFV zur Wiederaufnahme des Trainingsspielbetriebs fanden die ersten Duelle bayerischer Teams nach der Corona-Pause statt. Einer der ersten Vereine, der den Trainingsspielbetrieb wieder aufgenommen hat, ist der 1. FC Trogen aus dem Landkreis Hof. Treibende Kraft beim oberfränkischen Bezirksligisten: Trainer und Hygiene-Beauftragter Alexander Spindler.
Mit der Erstellung des Hygienekonzepts für den Klub hatte Spindler schon begonnen, bevor das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration die Trainingsspiel-Freigabe erteilt hatte und der BFV mit seinem Muster-Hygienekonzept für Vereine in Bayern nachziehen konnte: „Ich hatte die Befürchtung, dass unsere Behörde das Konzept sonst nicht mehr rechtzeitig vor dem bereits vereinbarten Trainingsspiel gegen Kreisligist SG Regnitzlosau am Samstagnachmittag genehmigen könnte“, schildert der 32-jährige Übungsleiter. Deshalb begann der engagierte Trainer, sich in die Hygienekonzepte anderer Landesverbände und Vereine, die schon länger wieder unter Auflagen spielen dürfen, einzulesen und erarbeitete so sukzessive eigenständig ein Hygienekonzept für seinen Verein. „Im Endeffekt entspricht mein Hygienekonzept auch mehr oder weniger dem Muster des BFV, stellenweise ist es sogar etwas strenger“, berichtet Spindler. Beispielsweise sieht das Hygienekonzept des 1. FC Trogen vor, dass alle Spieler vor und nach dem Spiel dreißig Sekunden Händewaschen und ausgewechselte Spieler entweder direkt duschen gehen oder das Spiel in einem separaten Bereich weiter verfolgen, damit eine Vermischung mit den noch nicht eingewechselten Ersatzspielern verhindert wird.
Nachdem der Entwurf vom zuständigen Landratsamt genehmigt wurde, stand dem Trainingsspiel am Samstag nichts mehr im Weg. Vor dem Spiel wurden die Kontaktdaten aller Heim- und Auswärtsspieler sowie der Trainer und Verantwortlichen erfasst. Außerdem wurden alle Beteiligten vor dem Spiel ausführlich über die Hygienevorschriften aufgeklärt. Alexander Spindler appellierte dabei auch an die Vernunft der Spieler: „Wir würden wir uns ja ins eigene Fleisch schneiden, wenn wir uns nicht an die Vorgaben halten würden.“ Und Spindlers Engagement zahlte sich aus: Die Spieler und Funktionäre verhielten sich vorbildlich und gingen verantwortungsvoll mit der neuen Situation um. Trotz der 0:3 (0:1)-Niederlage seines Teams war Spindler am Ende des Tages zufrieden: „Bei der Umsetzung des Hygienekonzepts auf dem Sportgelände gab es keine Probleme. Alles hat, obwohl es natürlich ungewohnt war, gut geklappt und mir ist nichts Negatives zu Ohren gekommen.“ Einziger Verbesserungsvorschlag nach diesem ersten Test: auch sportlich sollte für den 1. FC Trogen in den kommenden Trainingsspielen und beim erhofften Re-Start wieder alles genauso glatt laufen wie bei der Erstellung und Umsetzung des Hygiene-Konzepts!