Digitalisierung – ein Thema, mit dem sich die Menschen schon seit mehreren Jahren intensiv beschäftigen. Der Bedeutung der Digitalisierung und des technischen Verständnisses für die Zukunft sind sich auch der Bayerische Fußball-Verband (BFV) sowie das Bayerische Staatsministerium für Digitales bewusst. Gemeinsam mit dem BFV veranstaltete die Initiative BayCode der ReDI School of Digital Integration München jetzt das Event „Coden und Kicken“ an der Sportschule Oberhaching, das Fußballtraining und Programmier-Workshops kombiniert. Insgesamt 100 Kinder waren mit dabei, darunter auch rund 15 ukrainische Jugendliche. „In unsere ReDI-Community haben wir viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine, denen wir gerne auf ihrem weiteren Weg in Deutschland weiterhelfen wollen“, erklärt Angelina Luister, Project Lead BayCode.
Aber was haben Fußball und Digitalisierung eigentlich gemeinsam? Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitalisierung, sieht darin gleich einige Parallelen: „Bei beidem geht es um Bewegung. Bewegung im wörtlichen Sinn beim Fußball und Bewegung im übertragenen Sinn beim Programmieren. Digitalisierung bewegt die ganze Welt und die Jugendlichen bewegen sie mit.“ Auch für Sven Laumer (Verbands-Schiedsrichterobmann und Professor für Digitalisierung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen) gehören Fußball und Digitalisierung unbedingt zusammen: „Der Fußball muss digitaler werden, weil wir ihn auch ins Netz bringen müssen. Da haben wir beim Bayerischen Fußball-Verband seit Jahren eine Vorreiterrolle für den Amateurfußball inne. Es ist aber auch genauso wichtig, neben dem Digitalen den Ausgleich auf dem Platz zu bekommen.“
Unter Anleitung von Experten und Expertinnen programmierten die Kinder in nur drei Stunden ihre erste eigene Website. Dabei waren den Kids keine Grenzen gesetzt: Von Homepages über Lieblingsspieler*innen, dem eigenen Fußballverein oder auch über Bäume war alles dabei. Damit auch der Sport nicht zu kurz kommt, organisierte der Bayerische Fußball-Verband Trainingseinheiten angeleitet von lizenzierten Fußballtrainern.
Auch hier wurde darauf geachtet alters- und niveaugerechte Übungen mit den Jugendlichen durchzuführen. Neben den Basics wie Torschuss und Dribbeln, standen auch Koordinations- und Schnelligkeitsübungen auf dem Programm.
„Coden & Kicken“ eröffnete den Teilnehmenden in vielerlei Hinsicht neue Möglichkeiten: Die Kinder tauchten ein in die Welt der Technik und bekamen ein Verständnis für das Programmieren. Sie erlernten aber ebenso die Grundlagen des Fußballs sowie den ein oder anderen Trick. Sie pflegten Beziehungen und knüpften neue Freundschaften. „Wir möchten Kinder, die sozial benachteiligt sind an die Hand nehmen, ihnen Fähigkeiten geben, um einfacher in der Berufswelt Fuß zu fassen und eine Community für sie sein“, fasste Luister zusammen.
BayCode ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales, das von der ReDI School konzipiert und umgesetzt wird. Das Programm tourt seit Sommer 2021 durch Bayern und möchte in drei Jahren 5.000 Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren in halbtägigen Workshops für das Programmieren begeistern. BayCode fördert digitale Teilhabe und Chancengleichheit. Es richtet sich besonders an Jugendliche, die wenig Zugang zu digitaler Bildung hatten, und ist für sie kostenlos. www.baycode.bayern.de
Die ReDI School of Digital Integration ist eine gemeinnützige Technologie-Schule, die 2015 mit dem Ziel gegründet wurde, Geflüchteten die Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Seither hat ReDI über 6.000 Kursteilnehmer*innen mit Hilfe von rund 4.000 ehrenamtlichen Trainer*innen und Coaches und über 100 Unternehmenspartnern weitergebildet. Heute vermittelt die Schule in drei Ländern digitale Fähigkeiten an tech-affine „Newcomer“ und Einheimischen ohne Zugang zu digitaler Bildung. www.redi-school.org
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ist der größte der insgesamt 21 DFB-Landesverbände und der größte der 56 im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) organisierten Sportfachverbände. Im BFV sind rund 4600 Vereine mit insgesamt über 1,6 Millionen Mitgliedern organisiert. Das Aufgabengebiet des Verbandes ist dabei vielfältig: Die Organisation des Spielbetriebs im Amateurfußball, die Talentförderung, die Trainer*innenausbildung, die Förderung des Ehrenamtes, die Digitalisierung und das soziale Engagement gehören zu den Kernaufgaben des BFV. www.bfv.de