Dem Bayern-Regionalligisten DJK Vilzing stehen in der kommenden Monaten Veränderungen auf der Funktionärsebene ins Haus. Vilzings langjähriger Sportlicher Leiter, Sepp Beller, scheidet im Dezember auf eigenen Wunsch aus. "Mein Entschluss, kürzer zu treten, steht schon seit einiger Zeit. Verein und Mannschaft wurden frühzeitig bereits im Sommer von mir darüber informiert", sagt Beller.
"Was Sepp in den letzten Jahren für den Verein geleistet hat, ist wirklich nur ganz schwer in Worte zu fassen", beginnt Vilzings 1. Abteilungsleiter Roland Dachauer seine Ausführungen. "Sepp hat die unglaubliche Erfolgsgeschichte der letzten zehn Jahre in unserem Verein erst als Trainer und dann als Sportlicher Leiter maßgeblich mitgeschrieben. Wenn man noch weiter zurückblickt, gibt es wohl kaum eine Person, die im ostbayerischen Amateurfußball in den letzten 40 Jahren auch nur annähernd so erfolgreich gearbeitet hat wie Sepp. Er hat den lokalen Amateurfußball der letzten Jahrzehnte auf Top-Niveau geprägt wie nur wenige andere. Es ist wohl selten passender, von einem verdienten Funktionärsruhestand zu sprechen als bei dieser Konstellation. Auch wenn es für uns als Verein natürlich ungeheuer schade ist. Wir verlieren ungemeine Fachkompetenz, eine wahnsinnig authentische Persönlichkeit und einfach einen tollen Menschen mit großem Erfahrungsschatz für jede Lebenslage bei uns im Funktionsteam."
Der 70-jährige Lehrer Sepp Beller selbst betont: "Für mich war es immer eine Ehre, für die DJK Vilzing zu arbeiten - sowohl vier Jahre als Cheftrainer, als auch sechseinhalb Jahre als Sportlicher Leiter. Dass ich an der enormen sportlichen und infrastrukturellen Entwicklung der letzten Jahre teilhaben durfte, erfüllt mich mit Stolz und großer Zufriedenheit."
Wie es bei der DJK genau weitergeht, noch offen. "Sepp hinterlässt eine große Lücke. Wir werden den Winter nutzen, um die Weichen zu stellen und versuchen, die Lücke zu schließen", informiert Abteilungsleiter Roland Dachauer über die nächsten Schritte. "Wir mussten längst feststellen, dass es eigentlich kaum mehr möglich ist, den Spielbetrieb in der Regionalliga auf ehrenamtlicher Basis zu organisieren - neben dem sportlichen Kerngeschäft muss man mittlerweile fast noch mehr Zeit verbringen mit Bürokratie, Auflagen und administrativen Prozessen. Dennoch wollen wir die Grundarchitektur in unserem Verein nicht verändern und weiterhin auf ehrenamtlicher Basis die Funktionärsaufgaben erfüllen. Deshalb wird der Lösungsansatz sein, dass wir mit einem Management-Team von drei bis fünf Personen den Sport- und Spielbetrieb der ersten Mannschaft organisieren werden. Dieses Team wollen wir in den kommenden Monaten aufstellen. Bis dahin werden alle anfallenden Aufgaben von unserem Technischen Leiter Andi Bugl und von mir persönlich übernommen."
Josef "Sepp" Beller war von Sommer 2011 bis Mai 2015 Cheftrainer der ersten Mannschaft am Huthgarten. In seiner ersten Saison schaffte er direkt den Aufstieg in die Landesliga, im zweiten Jahr feierten die Schwarz-Gelben als Aufsteiger auf Anhieb die Vize-Meisterschaft und scheiterten erst in der zweiten Runde der Relegation am Aufstieg in die Bayernliga. Dieser sollte ein Jahr später folgen mit einem historischen Relegationstriumph für den FC Affing.
In der Premierensaison 2014/2015 in der Bayernliga erreichte der Lohamer in Diensten der DJK einen hervorragenden fünften Tabellenplatz in der Endabrechnung. Im Sommer 2018 kehrte Beller als Sportlicher Leiter an den Huthgarten zurück. Nach dem Platz fünf in der Spielzeit 2018/2019 und der Vize-Meisterschaft in der Corona-Saison 2019/2021 feierte er im Mai 2022 mit der Bayernliga-Meisterschaft und dem damit verbundenen Regionalliga-Aufstieg den nächsten historischen DJK-Erfolg. Dieser wurde bislang nur noch getoppt von der Vize-Meisterschaft in der Regionalliga Bayern in der abgelaufenen Saison - dem bislang größten Erfolg der schwarzgelben Vereinsgeschichte. Als Architekt aller historischer DJK-Erfolge der letzten zehn Jahre hat sich Sepp Beller gleich mehrmals seinen Eintrag in die Geschichtsbücher der DJK Vilzing gesichert.
BFV/mspw