Indem Wasser als natürliche Ressource immer wertvoller wird, ist der nachhaltige Umgang auch für unsere über 4500 Fußballvereine ein Gebot der Stunde. Gleichzeitig beeinflusst die richtige Beregnung der Rasenspielfelder ganz direkt ihren Zustand und damit das Spiel der Teams, und so erfüllen die zahlreichen – zumeist ehrenamtlichen – Platzwarte eine besonders wichtige Funktion. Demgegenüber haben die Finanzverantwortlichen der Vereine ganz andere Interessen, wenn am Jahresende die Wasserrechnung ins Haus flattert. Eine Vielzahl von Gründen also, um sich eingehend mit dem Thema Sportplatz-Beregnung zu befassen.
Die erforderlichen Wassermengen für einen Sportplatz können stark differieren, da sie von der Bodenbeschaffenheit und dem Gräserbestand sowie von den örtlichen Wetterbedingungen abhängig sind.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf ein Naturrasen-Spielfeld in DIN-gemäßer Bauweise, das auch durch den Bayerischen Landessportverband gefördert werden kann:
Wassermenge pro Beregnungsgang: ca. 50 - 60 m³
Wassermenge pro Woche (3 x): 150 - 180 m³
Wassermenge pro Monat (4x): 600 - 720 m³
Jährliche Wassermenge / 5 Monate: 3000 - 3600 m³
(minimale Periode von Mai – September)
Jährliche Wasserverbrauchskosten: 6000 - 7200 €
(bei einem durchschnittlichen Wasserpreis von ca. 2,-- € je m³)
Gerade für die effiziente Nutzung des Wassers ist eine fest installierte, automatisch gesteuerte Beregnungsanlage unabdingbar. Beregnungswagen reichen nicht aus, um die erforderlichen Wassermengen auf die Rasenfläche auszubringen. Besonders neue oder relativ neu gebaute Plätze brauchen mehr Wasser aufgrund ihres vergleichsweise hohen Sandanteils. Bei älteren Plätzen ist der Bedarf auch abhängig von der Intensität der Platzpflege.
Eine automatische Beregnungsanlage liefert die jeweils erforderliche Wassermenge zum richtigen Zeitpunkt. Regensensoren unterstützen dabei die Steuerungsautomatik. Zudem kann der Platzwart über eine Beregnungs-App auf seinem Smartphone von entfernt auf das Steuergerät zugreifen und somit schnell und einfach auf kurzfristige Wetteränderungen reagieren, ohne vor Ort sein zu müssen.
Wann soll man wässern? Aufmerksame Platzwarte beregnen immer vor dem Welkbeginn der Gräser. Die Beregnung erfolgt am besten jeweils in den frühen Morgenstunden, um den Verdunstungseffekt möglichst gering zu halten. Abhängig von der Tagestemperatur verdunsten besonders im Sommer beträchtliche Wassermengen – innerhalb 24 h bis zu 40 % eines Beregnungsgangs:
Auch die Zusammensetzung der Bodenschichten hat Auswirkungen auf die Wassermenge: So haben lehmige und humose Böden einen höheren Bedarf je Beregnungsgang als sandige Böden. Ebenso wichtig ist die Häufigkeit der Wassergabe. Leider wird oftmals täglich, dafür eher zu kurz beregnet, mit dem Effekt, dass nur eine oberflächliche Wurzelbildung der Gräser erfolgt. Stattdessen sollte abhängig vom Wetter nur 1 - 3 x pro Woche eine hohe Gabe erfolgen, damit das Wasser tief eindringen kann. Dadurch werden auch die Wurzeln dazu „erzogen“, weiter nach unten zu wachsen, was die Scherfestigkeit des Platzes erhöht. Es empfiehlt sich auch, nach dem Beregnen in regelmäßigen Abständen die Wurzelposition mit einem Spaten zu überprüfen.
Bei einer Wassermenge von 50 – 60 m³ je Beregnungsgang denken viele Vereinsverantwortliche an den Bau einer Zisterne. Hier ist jedoch Augenmaß gefordert, denn eine Zisterne erfordert größeren baulichen Aufwand. Zuvor sollte in einer genauen Analyse ermittelt werden, wieviel Wasser überhaupt gesammelt werden kann, denn oft sind Dachflächen zu klein oder nur ungenügende Infrastruktur zur Erfassung des Oberflächenwasser vorhanden. Zudem nehmen die Regenmengen ab – oft fällt gerade in der sommerlichen Spielsaison, in der das Wasser benötigt wird, wochenlang fast kein Tropfen.
Eine Zisterne kann auch dann sinnvoll sein, wenn die anstehende Wassermenge zu gering ist. In diesem Fall dient sie als Pufferspeicher, aus dem eine Unterwasserpumpe die Beregnungsanlage speist. Liegt jedoch zu niedriger Wasserdruck an, benötigt man eine Druckerhöhungsanlage für einen einwandfreien Betrieb.
Ebenso leistet ein eigener Brunnen einen guten Beitrag zur Nachhaltigkeit und Einsparung von wertvollem Trinkwasser. Darum sollten sich Vereine nicht von den am Anfang etwas höheren Kosten abschrecken lassen. Ist die Möglichkeit zur Grundwassernutzung am Vereinsgelände gegeben, heißt es den jährlichen Wasserbrauch gegenzurechnen – ein Brunnen kann sich schneller amortisieren als erwartet. Für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sollten sich Vereine eingehend von Spezialisten aus dem Beregnungsbereich beraten lassen.
Aufgrund ihrer erweiterten Nutzbarkeit über die gesamte Saison entscheiden sich viele Vereine für ein Kunstrasenspielfeld. Leider werden diese häufig ohne Beregnungsanlage geplant und realisiert, ohne dass die spezifischen Nachteile im Blickfeld stehen. So kann sich die Oberfläche eines Kunstrasens im Sommer bei 30 Grad Außentemperatur auf 60 Grad erhitzen!
Ganz besonders leiden dabei die Teams der Jugendbereiche, denn für sie erhöht sich schon aufgrund ihrer Körpergröße die Außentemperatur in Bodennähe deutlich! Zudem lässt sich der Platz mit der Beregnung vor einem Spiel abkühlen und die Verletzungsgefahr verringern. Vereine sollten dies bei ihrer Bauinvestition und der Wahl des Spielbelags berücksichtigen.
Eine automatische Beregnungsanlage wird nicht nur beim Neubau integriert, sondern kann auch an bestehenden Plätzen nachgerüstet werden. Die Baukosten sind hierbei von verschiedenen Parametern abhängig, angefangen bei den Abmessungen des Spielfelds und seinem Tragschichtaufbau, der vorhandenen Wassermenge, dem anstehenden Wasserdruck, usw.
Für eine Beregnungsanlage mit 12 Randregnern und 3 Mittelfeld-Vollkreisregnern beträgt die maximale förderfähige Bausumme ca. 30.000 € (Aufwand für Brunnen oder Zisterne separat). Der Zuschuss des Bayerischen Landessportverbands beträgt 20 %, d. h. pro Platz ist eine Förderung bis zu ca. 6.000 € möglich. Ganz wichtig: gemäß den Förderrichtlinien darf mit dem Bau erst begonnen werden, nachdem eine Förderzusage des Verbands vorliegt! Eine Bauvoranfrage ist daher immer zu empfehlen.
Die vorangegangenen Infos verdeutlichen vor allem eines: bei der Beregnung von Rasenspielfeldern sind zahlreiche, von Verein zu Verein unterschiedliche Parameter zu berücksichtigen. Dies ist meist nicht nur vom Schreibtisch aus möglich, am Anfang jedes Beregnungsprojekts steht eine eingehende Vor-Ort-Analyse und Beratung.
Ist also der Einbau einer automatischen Beregnung geplant, sollten die Vereinsverantwortlichen frühzeitig einen Spezialisten zu Rate ziehen. Unser neuer BFV-Partner Bewässerungstechnik Garten-Moser verfügt über umfassendes Know-how und hohe Leistungsfähigkeit – von der Bestandsaufnahme und Planung bis zur kompletten Realisierung und Nachsorge.
Eine Wintersicherung rechnet sich, denn der nächste Frost kommt bestimmt
Egal wie alt die Beregnungsanlage für den grünen Rasen ist: verbleibt Restwasser im Leitungssystem, kann Frost hohe Schäden verursachen! Damit nicht sogar der planmäßige Saisonstart im nächsten Frühjahr gefährdet ist, sollten Vereine Ihre Leitungen und Komponenten rechtzeitig winterfest machen.
Rohrleitungen werden üblicherweise ca. 40 cm tief im Erdreich verlegt und liegen damit oberhalb der Frostgrenze von 80 – 100 cm. Darum müssen sie und die eingebauten Versenkregner entleert werden, ebenso Verteilarmaturen, Systemtrenner, Magnetventile oder Wasserzapfstellen. Auch oberirdisch installierte Komponenten wie Pumpanlagen, Messuhren, Druckerhöhungsanlagen, Armaturen, etc. sollten fachgerecht außer Betrieb genommen werden.
Bei automatischen Steuerungen empfiehlt es sich, nicht einfach am Hauptschalter abzuschalten, sondern vielmehr die Automatik auf „0“ zu setzen. Zum einen sichert eine minimale Stromversorgung im StandBy-Modus die eingespeicherten Beregnungsprogramme, zum anderen sorgt sie für so viel „Wärme“, dass teure Kondenswasser-Schäden vermieden werden.
Unser Partner und Spezialist von Bewässerungstechnik Garten-Moser bietet eine fachgerechte Wintersicherung für Anlagen verschiedenster Größe und Komponenten.
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Christoph Meder (Fachberater Sportstätten)
Mobile: 0151 - 55055453
Mail: regen@garten-moser.de
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