Trainer*innen sollten sich vor einem Wettkampf darüber im Klaren sein, wie sie das kommende gegnerische Team knacken möchten und was sie den Spieler*innen dafür vermitteln müssen. Doch in der Theorie und auf dem Trainingsplatz ist der Matchplan häufig leichter umsetzbar als in der Realität, denn die gegnerischen Trainer*innen bereiten ihr Team ebenfalls vor und entwickeln eine Idee.
Leider muss man gelegentlich bereits in den ersten Minuten feststellen, dass der Matchplan nicht funktioniert oder die Spieler*innen einfach nicht das umsetzen, was angedacht war. Hier beginnt die Arbeit der Trainer*innen. Sie müssen während des Spiels dafür sorgen, alles in die richtigen Bahnen zu lenken und die Spieler*innen zu unterstützen. Ein Problem, welches dabei besteht, ist die Kommunikation. Denn während der Trainer bzw. die Trainerin interveniert und Anpassungen vornehmen möchte, läuft das Spielgeschehen weiter. Jede*r muss weiterhin die jeweilige Aufgabe auf dem Platz erfüllen und noch die Anweisungen registrieren und umsetzen. Häufig ist dies leichter gesagt als getan. Dennoch gibt es hierfür verschiedene Möglichkeiten, die Spieler*innen zu greifen.
Die beste Gelegenheit, die Spieler*innen während des Spiels zu erreichen, sind Unterbrechungen. Diesen kurzen Moment der "Ruhe" gilt es zu nutzen, weil sie die Grundlage für eine ruhige Kommunikation bieten. Die Spieler*innen können sich zu 100 Prozent auf den Trainer bzw. die Trainerin fokussieren.
Ein Kommunikationsmittel, das aus dem Profifußball entstanden ist, ist die Anfertigung eines Zettels, auf dem Informationen für einzelne oder mehrere Spieler*innen draufstehen. Dieser wird dann nach und nach auf dem Feld herumgereicht.
Während des Spiels weitreichende Veränderungen vorzunehmen, ist im Eifer des Gefechts sehr schwierig. Das vollständige Umkrempeln des Matchplans ist somit kaum möglich. Kleinere positions- oder spielerspezifische Anpassungen lassen sich hingegen sehr gut vermitteln.
Eine weitere Möglichkeit, etwas anzupassen, ist es Codewörter hereinzurufen. So gelingt es mit einem Wort, sofort eine Verknüpfung in den Köpfen der Spieler*innen hervorzurufen. Der Nachteil liegt darin, dass die Codewörter vorbereitet werden müssen.
Die Halbzeitpause stellt hinsichtlich der Anpassung des Matchplans die beste Gelegenheit dar. Die Spieler*innen sind alle zusammen in der Kabine, kommen zur Ruhe und der Trainer bzw. die Trainerin hat die Möglichkeit, kleine wie große Veränderungen zu besprechen – verbal und an der Taktiktafel. Selbst eine vollkommen neuer Matchplan kann dort besprochen werden, sollte jedoch nur in Ausnahmefällen vorgenommen werden.