Es ist wichtig, seinen Spieler*innen eine Rückmeldung zu ihren Leistungen zu geben – sowohl nach Spielen, aber vor allem übergreifend nach einem längeren Zeitraum. So fühlen sie sich einerseits beachtet und werden sich zudem über Stärken und Schwächen bewusst und können diese verbessern. Spätestens die Winterpause bietet sich an, um allen Feedback zu geben, um somit den Rahmen zu schaffen, in der Rückrunde Entwicklung zu ermöglichen.
Jede*r Spieler*in möchte seine Stellung innerhalb des Teams kennen und Feedback zu seinen Leistungen bekommen. Denn die Fremd- und Selbstwahrnehmung kann sich stark unterscheiden. So erfolgt ein Abgleich zwischen diesen beiden Polen. Hierfür hat der Trainer oder die Trainerin die Möglichkeit, situativ Rückmeldung zu geben oder dies über fest terminierte Feedbackgespräche zu tun. Sie sind die Grundlage dafür, dass Spieler*innen wissen, was sie gut machen und worin sie sich noch verbessern müssen. Missverständnisse können ausgeräumt und die Motivation angestachelt werden. Darüber hinaus erfahren sie Wertschätzung, weil sie spüren, dass sich der Trainer oder die Trainerin mit ihnen auseinandersetzt.
In solch ein Feedbackgespräch sollte der Coach nie unvorbereitet gehen. Denn es besteht die Gefahr, dass bestimmte Aspekte vergessen werden und das Gespräch keine erkennbare Linie hat. Stattdessen sollte er oder sie sich eine Beurteilungsstruktur bzw. einen Leitfaden überlegen. So kann er alle Spieler*innen nach festen Kriterien, wie z. B. Physis/Athletik, Technik, Defensiv-/Offensivtaktik, oder Mentalität beurteilen. An diesen kann der Übungsleitende sich entlanghangeln und Notizen machen, die er oder sie im Gesprächsverlauf nutzt. Das Setting spielt in diesem Zusammenhang eine eher untergeordnete Rolle. Es ist demnach egal, ob es im Trainer*innen-Büro, der Kabine, der Auswechselbank oder auf dem Platz stattfindet.
Das Trainer*in-Spieler*in-Gespräch sollte kein Monolog sein, indem der Coach seine Beurteilung "runterbetet". Stattdessen sollte er oder sie eine offene und ehrliche Diskussion zulassen sowie dem Gegenüber die Gelegenheit geben, auch die Meinung zu äußern. Dadurch erhält der*die Trainer*in erfahrungsgemäß wichtige Informationen über seine oder ihre Wirkung, das Verhalten und die Denkweise der Spieler*innen. So entsteht eine win-win-Situation für beide Seiten. Das Gespräch ist mit einer kurzen Zusammenfassung und Zielvereinbarung zu beenden.
Wie häufig solche umfassenden Gespräche stattfinden sollten, kann nicht pauschal festgelegt werden. Jede Mannschaft, jede*r Spieler*in und jede Situation sind unterschiedlich. Ein erstes Feedbackgespräch spätestens vor der Winterpause ergibt jedoch sicherlich Sinn. Denn einige Meisterschaftsspiele wurden absolviert, die Mannschaft arbeitet seit einiger Zeit zusammen und die anstehende Pause bietet Möglichkeiten der Reflektion und des Resettens. Kurze Rückmeldungen und Gespräche sollten dennoch immer wieder eingestreut werden.