In diesem Jahr feiert die Schiedsrichtergruppe Bayreuth ihr 100-jähriges Bestehen. Aber auch zwei Schiedsrichter feiern in diesem Jahr ein großes Jubiläum. Zusammen bringen es beide auf 110 Jahre im Schiedsrichterwesen. Der eine stand über drei Jahrzehnte an der Spitze der Bayreuther Schiedsrichter und auch der andere hat in seiner Laufbahn einige Ämter inne, wobei er sich noch heute um unsere Finanzen kümmert. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum: Alfred Zeilner (60 Jahre) & Erwin Lindner (50 Jahre).
Alfred Zeilner – Keine andere Person verbindet man derartig mit der Schiedsrichtergruppe Bayreuth. Am 19. August diesen Jahres darf er seinen 80. Geburtstag feiern. Im Alter von 20 Jahren hat er 1959 seine SR-Prüfung unter dem damaligen Obmann Otto Häßler abgelegt. In der Folge hatte er 40 Jahre lang aktiv Spiele gepfiffen, bis hin zur höchsten bayerischen Amateurliga. 20 Jahre lang vertrat er unsere Gruppe im Verband und Bezirk.
Frühzeitig erkannte Alfred, dass er gerne Verantwortung übernehmen möchte. So übte er zunächst vier Jahre lang das Amt des Lehrwartes aus und anschließend wurde er 1979 zum Obmann gewählt. Dieses Amt begleitete er fast 33 Jahre lang bis zum Jahr 2011 und wurde im Anschluss zum Ehrenobmann ernannt. Zudem war er bis 2006 auch Kreisschiedsrichterobmann. Doch Alfred war nicht nur bei den Schiedsrichtern sehr engagiert. Seinem Heimatverein, TSV Neudrossenfeld, saß er 31 Jahre vor, dem Gemeinderat in Neudrossenfeld gehörte er 18 Jahre an und die Geschicke der Handwerkskammer Kulmbach leitete er 33 Jahre lang. Egal in welchem Bereich Alfred tätig war, er hatte immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen und stellte sich vor allem immer vor seine Schiedsrichter. Ebenso zeichnete ihn das deutliche Wort aus, den um den heißen Brei redete er nicht herum. Auch wenn dies nicht immer jedem schmeckte.
Schnell lassen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten der beiden Jubilare finden. So waren beide unter anderem über viele Jahre hinweg zusammen im Gespann unterwegs, arbeiteten gemeinsam äußerst engagiert in der Vorstandschaft der Gruppe und tragen mittlerweile einen Ehrentitel der Gruppe.
Die Anfänge als Schiedsrichter unseres zweiten Jubilars Erwin Lindner lagen nicht in Bayreuth. Im Jahr 1969 legte er unter dem damaligen Lehrwart der Gruppe Forchheim und späteren Schiedsrichter der 2. Bundesliga Reinhard Hautmann die Schiedsrichter-Prüfung ab. Im Anschluss war er für den ASV Aufseß aktiv und kam 1975 nach Bayreuth. Dass er auch hier weiterhin den „schwarzen Kittel“ tragen würde lag an seinem damaligen Vorsitzenden des SV Heinersreuth Hans-Martin Götz.
Im Bezirk und Verband leitete er 12 Jahre lang Spiele und agierte vier Jahre lang als Assistent bei Klaus Friedrich in der Bayernliga. Auch wenn es nach eigener Aussage nicht immer nur bergauf ging, einen Gedanken die Pfeife an den Nagel zu hängen entwickelte er nie. Besonders stolz ist Erwin, dass er nicht nur seit 50 Jahren ein Schiedsrichter ist, er ist seit 50 Jahren ein aktiver Schiedsrichter und wird auch in der kom-menden Spielzeit wieder das ein oder andere Spiel leiten.
Auch Erwin ist gerne bereit Verantwortung zu tragen und so ist er seit 1979 fast ununterbrochen in einer Funktionärstätigkeit. Zunächst war er zwei Jahre lang für die SR-Kasse zuständig, ehe er 1981 zum stellvertretenden Obmann von Alfred Zeilner gewählt wurde. Diese Tätigkeit legte er 1991 nach fast elf Jahren nieder, als er in den Bezirksschiedsrichterausschuss berufen wurde. Diesem gehörte Erwin über acht Jahre an. Nach einer kurzen Pause ist er seit Oktober 2001 wieder für die Finanzen der Schiedsrichtergruppe verantwortlich und betreut diese bis heute mit vollem Engagement.
Wenn beide in Erinnerungen der vergangenen Zeit schwelgen bekommt man so manche Anekdote erzählt. Als gemeinsamen Höhepunkt sehen beide die Fahrt nach Weimar im Mai 1990 an. Sie leiteten als eine der erste westdeutschen Schiedsrichter ein Spiel nach der Wende in der ehemaligen DDR. Alfred Zeilner als Schiedsrichter mit seinen Assistenten Erwin Lindner und Georg Herrmann (†) waren mit dem Stadtpokalfinale in Weimar betraut.
Bei einem Regionalligaspiel von Alexander Maisel reiste der damaligen Obmann Alfred Zeilner mit an, jedoch musste ihre Fahrt mitten in der Landschaft stoppen, denn der Weg wurde ihnen von Geißböcken versperrt. Erst als Alexander Maisel die Vierbeiner von der Straße lotste, konnte die Fahrt nach Wiesbaden fortgesetzt werden.
Einen Wehrmutstropfen in seiner 50-jährigen Laufbahn hat Erwin Lindner am Ende doch noch parat. Als ein Bayreuther Gespann zum Spiel der zweiten Mannschaft der Frankfurter Eintracht gegen den FC Homburg eingeteilt wurde, fand der bekennende Eintracht Anhänger keinerlei Berücksichtigung von seinem Obmann (Alfred Zeilner).
(hl)