Zum dritten Mal zeichnete der BLSV-Sportbezirk Unterfranken verdiente Persönlichkeiten des Sports in Unterfranken mit dem „Raymund-Schmitt-Preis“ für besonderes ehrenamtliches Engagement aus.
Entstammten in den Vorjahren die Preisträger dem Turnverband und dem Boxverband, war in diesem Jahr der Bayerische Fußball-Verband am Zuge. Mit Ludwig Bauer, Ehrenmitglied des FC 1917 Gerolzhofen und in Gerbrunn beheimatet, wurde 2020 ein Verbandsfunktionär ausgezeichnet, der sich bereits seit 53 Jahren im Sport sehr engagiert zeigt.
In der Laudatio des BLSV-Bezirksvorsitzender Günther Jackl bezeichnet er ihn als den wohl bekanntesten Schiedsrichter in Unterfranken. Als Leichtathlet (100 m in 11,0 Sekunden) suchte er Trainingsmöglichkeiten im Winter und meldete sich mit 13 Jahren zum Schiedsrichterneulingskurs der Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen an und pfiff 1963 sein erstes Spiel. Als Bilanzbuchhalter führte er über seine Spiele genau Buch und steht nun bei 3179 Spielen.
Der 70-jährige gebürtige Gerolzhöfer spielte von 1957 bis 1968 in der Kreisliga Fußball beim heimischen FC.
Bereits mit 16 Jahren betätigte er sich als Kassier der Jugendabteilung, war zwei Jahre Trainer der II. Jugendmannschaft und anschließend zwei Jahre Trainer der neu gegründeten Damenmannschaft.
Beim TV 1862 fungierte er von 1967 bis 1970 als Schriftführer und beim BLSV Landkreis Gerolzhofen von 1970 bis zu dessen Auflösung 1972 als Pressewart.
Bei der Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen war er von 1964 bis 1970 als Kassierer Mitglied der Vorstandschaft.
1967 wurde er zum damals jüngsten Gruppenlehrwart im Deutschen Fußball-Bund berufen. In dieser Funktion schulte er 40 Jahre lang seine Schiedsrichterkameraden und bildete über 600 Sportkameraden zu Schiedsrichtern aus. Seine Leidenschaft ist das Pfeifen, er leitete Spiele von 1973 bis zu seiner Schiedsrichteraltersgrenze 1999 in den Spitzenklassen Bezirksliga, Bezirksoberliga und Landesliga. Heute pfeift er noch jährlich zwischen 70 bis 100 Spiele, vorwiegend im Nachwuchsbereich.
Neben der Lehrtätigkeit war er im BFV von 1998 bis 2008 Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Bezirk Unterfranken. 2000 erfolgte die Berufung zum Kreisehrenamtsbeauftragten im Fußballkreis Würzburg, eine Position die er noch heute mit großem Engagement ausfüllt. Zusätzlich übernahm Ludwig Bauer 2002 bis 2010 von Edgar Ammersbach das Amt des Bezirksehrenamtsreferenten. Er besetzte gleichzeitig im Bayerischen Fußball-Verband vier Positionen. Diese langjährige Verbandstätigkeit bewog 2020 die BLSV-Bezirksvorstandschaft von Unterfranken unter Günther Jackl ihn mit dem „Raymund-Schmitt-Preis“ auszuzeichnen und zum BLSV-Bezirksehrenamtssieger mit Pokal und Urkunde zu küren. BFV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzende Jürgen Pfau war einer der ersten Gratulanten
Text: Ansgar Willacker, FC 1917 Gerolzhofen