Auf Einladung des Obmanns Hans Kroll hat der Leiter des VSA-NLZ Josef Maier am 13.05.2024 die Schiedsrichtergruppe Ingolstadt in ihrer Pflichtsitzung besucht. Es waren 98 SR/-innen anwesend. Schwerpunkte seines Vortrages waren die Themen „Taktik, Cleverness und Box“.
Nach seiner Vorstellung zu den sportlichen Erfahrungen als ehemaliger SR-Assistent in der Bundesliga und für die Aufgaben als NLZ-Leitung, dem Individual-Coaching der NLZ-Schiedsrichter, den Einteilungen der NLZ-Coaches in der RLB und Bayernliga, die Auswertung Coaching-Bögen für RLB und Bayernliga Schiedsrichter im NLZ und die Talente- und Förderlehrgänge des VSA, lag zunächst der Schwerpunkt auf „Taktik“ für SR/-innen. Hierzu gehört die Vorbereitung auf die Spielleitung, die taktischen Vorgaben für die Spielleitung und Wege zum Ziel der Spiel- und Spielerkotrolle. Hier lautet der Grundsatz: „Als SR/-in das Spiel gestalten“. Die Kommunikation mit den Spielern ist freundlich, verbindlich, dominant und schlagfertig. Zu beachten ist die Wirkung von gelben Karten gegen Defensiv- und gegen Offensiv-Spieler. Bei Weiterspiel-Entscheidungen mit Zurufen/Apellen unterstützen, das vermittelt „Ich habe es gesehen, gecheckt und bewertet“. Aber auch bei Bedarf das Tempo aus dem Spiel nehmen, durch das Zelebrieren von Offensiv-Freistößen und die „Ankerspieler“ in die Spielkontrolle einbeziehen. Und Überzeugung zeigen: Du bist ein guter Spieler - ich bin ein guter Schiedsrichter“.
Zum Thema „Cleverness“ geht es primär um den richtigen Umgang mit diskutablen dF-Pfiffen. Hier kann den SR/-in helfen, den dF-Ort exakt festlegen, den Gegner formieren lassen und „den Ball vom Siegertor fern-/weghalten“. Im Topic „Box“ geht es um Vergehen im Strafraum und der Fokus auf dem Verteidiger liegen sollte, denn der Stürmer will immer ein Tor erzielen. Gegen einen Strafstoß spricht, wenn Verteidiger und Stürmer gleichzeitig im Zweikampf zum Ball gehen. Aber auch die Ballrichtung im Strafraum ist ein maßgebliches Kriterium – all das wirkt auf die Spieler und Zuschauer.
Bei Handspiel im Strafraum ist u.a. zu beachten, ob der der Verteidiger den Ball spielen will und nimmt ein Handspiel im Kauf, um ein Tor zu verhindern. Aber auch die Nähe zum Gegner mit angelegtem Arm ist wichtig – im Zweifel lieber „Finger weglassen - kein Strafstoß“. Für die Bewertung des Tatortes innerhalb oder außerhalb des Strafraumes ist zu beachten, je höher die Dynamik ist der Tatort real zurückversetzt - in der Wahrnehmung ab weiter vorne.
Fazit: Vorbereitung auf das Spiel, Taktikthemen beachten und im Team abstimmen, clever mit dem Umgang von diskutablen dF sein und bei Vergehen im Strafraum auf Handspiel und ball- oder gegnerorientiertem Vergehen achten – das sind letztlich wichtige Erfolgsfaktoren für eine gute Spielleitung.
In der anschließenden Diskussionen mit den anwesenden SR/-innen konnte Josef Maier direkt Tipps zu den Fragen geben. Es war ein Top-Vortrag, der auch allen SR/-innen in der Veranstaltung wieder wertwolle Hinweise gegeben hat. Anschließend bedankte sich der Obmann und KSO Hans Kroll bei Josef Maier und für das sehr informative und interessante Referat und wünschte auch für seine Tätigkeit im VSA-NLZ weiterhin viel Erfolg.