Nachruf zum Tod von Rudolf Frickel
Rudi Frickel wurde am 16. Juli 1932 in München geboren. Er starb am 04. Oktober 2020 im Krankenhaus Großhadern in München im Alter von 88 Jahren. Er litt seit mehreren Jahren an Demenz. Die Trauerfeier findet, auf Grund der Corona- Bestimmungen im kleinsten Familienkreis im Nordfriedhof in München statt.
Rudi Frickel legte die SR-Prüfung im Jahr 1954 in München im Alter von 22 Jahren ab. Er gehörte seitdem der Spfrd Pasing 03 an. Seinen Weg durch die einzelnen Spielklassen konnte er sehr schnell auf Grund seiner hervorragenden Spielleitungen in kurzer Zeit bis zur Bundesliga zurücklegen. Die vorgelebte Jahrzehnte lange Trainingseinstellung mit den Mitgliedern der SR-Gruppe München, war eine der Voraussetzung für eine sehr gute Leistung auf dem Spielfeld. Auf Grund seiner überzeugenden Spielleitungen in der Bundesliga wurde er in die Liste der FIFA-SR aufgenommen.
Sein erstes Länderspiel in Wien im Ernst Happel-Stadion war Österreich gegen die Tschechische Republik. Als SRA unterstützte ihn der Bundesliga-SR Max Klauser, der ebenfalls der SR-Gruppe München angehört hatte. Es gab aber nicht nur die angenehmen Seiten bei seinen Spielleitungen.
Rudi Frickel war auch der erste SR in der Bundesliga, der ein Spiel auf Grund von Zuschauer-Ausschreitungen abgebrochen hatte. Die Abendzeitung in München brachte am 30. November 1976 auf der Titelseite in großer Aufmachung die Schlagzeile: „Telefon-Terror der Fans von Kaiserslautern“ - Morddrohungen gegen den Münchner SR Rudolf Frickel. Der Gipfel der Drohungen war, dass ihm ein Paket anonym zugeschickt wurde, indem ein Seil verpackt war, welches er zum Aufhängen benützen sollte. Es waren schwere Wochen für ihn, denn er konnte sich teilweise nur unter Polizeischutz in der Öffentlichkeit bewegen.
Seine SR-Tätigkeit setzte er nach einer Pause wieder mit der Leitung von Spielen in der Bundesliga fort. Nach Beendigung seiner SR-Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen wurde er als Funktionär in den SR-Ausschuss der SRVgg München gewählt. Von 1979 bis 2002, insgesamt 23 Jahre, nahm er verschiedene SR-Aufgaben in der Verwaltung der max. 1.400 SR der SRVgg München wahr.
Bis zu seinem Tode gehörte er noch der SR-Gruppe München Süd als passives Mitglied an. Er verfolgte bis zu seiner Krankheit mit großem Interesse den Fußballsport im Fernsehen und in den Medien.
Rudolf Frickel erhielt in seiner 66 jährigen SR-Tätigkeit zahlreiche Ehrungen. Zum Beispiel erhielt er als bester SR der Bundesrepublik 1975 die goldene Pfeife des DFB. Des weiteren erhielt er unter anderem die Verbandsplakette in Gold des BFV, die Verdienstnadel der SRVgg München und am 13. November 1999 wurde er auf Grund seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.
Ruhe in Frieden lieber Rudolf.