Das ist der BFV-Kader für die Europameisterschaft der Amateure

Voller Fokus auf die Europameisterschaft der Amateure: Bei der Endrunde um den UEFA Regions‘ Cup, die vom 9. bis 17. Juni 2023 in der spanischen Region Galicien ausgetragen wird, greift die Auswahl des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) als Vertreter Deutschlands nach der kontinentalen Amateurfußball-Krone. Knapp eine Woche vor Start des bedeutendsten Amateur-Wettbewerbs der europäischen Fußball-Union UEFA und nach zwei absolvierten Trainingseinheiten hat BFV-Cheftrainer Engin Yanova nun den finalen 20er-Kader bekanntgegeben.

Mit dabei auf der iberischen Halbinsel sind unter anderem elf Akteure, die im vergangenen Herbst bereits bei der Zwischenrunde in Italien (Region Latina) auf dem Platz standen – und der BFV-Auswahl in einem wahren Herzschlagfinale den Gruppensieg und die Qualifikation für die Endrunde gesichert hatten. Ergänzt wird dieser Grundstock mit neun weiteren Bayernliga-Spielern, die den BFV-Kader punktuell verstärken sollen.

Yanova: „Qualität und Charakter“

„Die Qualität der Spieler war natürlich das wichtigste Auswahlkriterium. Wir haben im Vorfeld geschaut, auf welchen Positionen wir uns im Vergleich zur Zwischenrunde noch verstärken können, und entsprechend ganz gezielt gesichtet. Gleichzeitig war es uns aber auch wichtig, dass wir unseren Team-Charakter beibehalten. Wir werden erneut eine sehr junge Mannschaft mit dem wahrscheinlich jüngsten Altersdurchschnitt ins Rennen schicken und wollen so unsere nachhaltige BFV-Talentförderung präsentieren“, erklärt Engin Yanova. Beim Zwischenrunden-Sieg im Herbst vergangenen Jahres war die Auswahl aus dem Freistaat mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 20,9 Jahren das mit Abstand jüngste Ensemble.

Neu dabei ist unter anderem Julian Kania: Der 21 Jahre alte Angreifer hat sich erst kürzlich mit 26 Treffern für den TSV Schwaben Augsburg die Torjägerkanone in der Bayernliga Süd gesichert und soll nun auch für den BFV knipsen. Für mehr defensive Stabilität reist Daniel Zillner vom Bayernliga-Süd-Meister SV Schalding-Heining mit nach Spanien. Der 22-Jährige war bei den Passauer Vorstädtern in der abgelaufenen Spielzeit eine tragende Säule und einer der Erfolgsgaranten für die den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga Bayern.

Mayer und Götzendörfer die Kapitäne

„Mein großer Dank geht an die Vereine aus den beiden Bayernligen, die uns bei der Kaderzusammenstellung erneut hervorragend unterstützt haben. Das ist nicht selbstverständlich, zumal die Endrunde um den UEFA Regions‘ Cup terminlich mitten in die kurze Urlaubszeit nach der regulären Saison fällt“, erklärt BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im Präsidium für den Spielbetrieb im Freistaat verantwortlich zeichnet und die BFV-Auswahl erneut als Delegationsleiter begleitet: „Ich glaube, dass unser Trainerteam eine wirklich starke Mannschaft zusammengestellt hat. Es macht uns stolz, in Spanien die deutschen Farben zu vertreten!“

Nicht mehr im Kader steht derweil Egson Gashi, der bei der Zwischenrunde in der entscheidenden Partie gegen Gastgeber Italien mit zwei Treffern zum Matchwinner avanciert war. Der 23 Jahre alte Stürmer ist aus privaten Gründen in seine hessische Heimat zurückgekehrt, geht mittlerweile für den VfR Mannheim auf Torejagd und ist dementsprechend gemäß der UEFA-Statuten nicht mehr für den BFV spielberechtigt. Ebenfalls nicht mehr mit dabei ist Zwischenrunden-Kapitän Sebastian Brey vom TSV 1865 Dachau, der sich im Saisonendspurt eine Verletzung zugezogen hat. Als Spielführer für das Endrunden-Turnier in Spanien hat Trainer Engin Yanova Routinier Martin Mayer (FC Deisenhofen) und Mario Götzendörfer (FC Ingolstadt 04 U21) vorgesehen.

Drei „Endspiele“ in der Gruppenphase

Auf welche Gegner die deutschen Farben in Spanien treffen, steht bereits seit der Auslosung Ende März fest: Bayern wurde am Rande der spanischen Drittliga-Begegnung zwischen Deportivo La Coruña und Celta Vigo B im Estadio Riazor mit Gastgeber Spanien (Galicien), Bosnien und Herzegowina (Zenica-Doboj) sowie Irland (Amateurauswahl) in Gruppe A gelost.

Im ersten Gruppenspiel trifft die Yanova-Elf zunächst am Freitag, den 9. Juni um 19 Uhr im „A Senra Stadion“ in Ribadumia auf Bosnien und Herzegowina, ehe am Sonntag, den 11. Juni um 17 Uhr im „Burgáns Stadion“ in Cambados das Duell gegen Irland – Titelträger aus dem Jahr 2015 – auf dem Programm steht. Zum Abschluss der Gruppenphase geht es schließlich am Mittwoch, den 14. Juni noch gegen die Gastgeber aus Spanien. Anpfiff im „A Lomba Stadion“ Vilagarcía ist um 19 Uhr. Der BFV überträgt alle drei Vorrundenspiele in voller Länge live auf seinem YouTube-Kanal. Die Streams werden kommentiert.

Endspiel-Neuauflage gegen Polen?

„Jedes Spiel ist ein Endspiel. Und genau mit dieser Mentalität werden wir unsere drei Gruppenspiele auch angehen. Defensive Stabilität und Disziplin sind gerade bei Turnieren das A und O – darauf müssen wir uns verlassen können. Und gleichzeitig gilt es, das große Talent unserer Mannschaft offensiv bestmöglich zur Entfaltung kommen zu lassen“, erklärt Engin Yanova die Route.

Um ins Endspiel einzuziehen, muss die BFV-Auswahl die Gruppe gewinnen – und würde dann am 17. Juni um 19 Uhr in Vilagarcía auf den Gewinner der Gruppe B treffen, in der die Auswahlteams aus Portugal (Lissabon), Serbien (Belgrad), Tschechien (Zlín) und Polen (Dolnośląski) an den Start gehen.

Gerade mit den Polen haben die Bayern noch eine Rechnung offen: Bei der bisher letzten Auflage des UEFA Regions‘ Cup war der BFV 2019 als Gastgeber im Finale von Burghausen knapp an Polen gescheitert – am Ende hieß es 3:2 für die „Biało-Czerwoni”. Besonders kurios dabei: Alle fünf Finaltreffer fielen damals nach Elfmetern. Zu einem Wiedersehen auf dem Platz könnte es nun erneut im Endspiel kommen.

„Die Vorfreude ist riesig und wir haben richtig Bock auf das Turnier. Das hat man auch in den bisherigen Trainingseinheiten gemerkt. Wir werden uns nun in den verbleibenden Tagen bis Turnierstart gut vorbereiten und dann in Spanien alles geben, um so erfolgreich wie möglich abzuschneiden!”, sagt Kapitän Mario Götzendörfer.