Der deutsche Fußball trägt Trauer nach dem schockierenden gewaltsamen Tod des 15 Jahre alten Nachwuchsspielers Paul. Am Finaltag der Amateure hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) vor dem Toto-Pokal-Endspiel zwischen dem FV Illertissen und dem FC Ingolstadt 04 ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt – ebenso wie die anderen 20 DFB-Landesverbände. Der Aufruf „Gemeinsam gegen Gewalt“ wurde begleitet von einer Stadiondurchsage und einem Moment des Innehaltens.
„Wir sind schockiert über die Nachrichten der letzten Tage. In dieser schwierigen Zeit sind unsere Gedanken bei den Verwandten des Opfers und allen unseren Fußball-Freunden in Berlin. Jeder Fall von Gewalt auf oder neben dem Fußballplatz ist einer zu viel und am Ende des Tages gilt es, jeden Fall aufzuarbeiten. Wir stellen uns entschieden gegen jegliche Art von Gewalt, Beleidigung und Diskriminierung und zeigen so, dass die verschwindend geringe Anzahl an Leuten, die unseren Fußball und unsere positiven Emotionen kaputt machen wollen, keine Chance haben“, sagt BFV-Präsident Christoph Kern: „Daher haben wir auch mit den beiden Toto-Pokal-Finalisten ein deutliches Zeichen für unsere Werte gesetzt: Der Fußball steht für Emotionen, pure Freude, Respekt, Vielfalt und Gewaltfreiheit!“
Gedacht wurde dabei dem Berliner Juniorenspieler Paul, der an Pfingsten im Rahmen eines Internationalen Jugendturniers in Frankfurt attackiert worden war und am Mittwoch seinen Verletzungen erlag. Der 16 Jahre alte mutmaßliche Täter, der in Frankfurt in Untersuchungshaft sitzt, lebt in Frankreich und hatte für die Jugendakademie eines französischen Profiklubs am Turnier in Frankfurt teilgenommen.
Der Deutsche Fußball-Bund, der Bayerische Fußball-Verband und die Vereine engagieren sich präventiv gegen jede Form der Gewalt im Fußball, unter anderem mit vielfältigen Maßnahmen der Sensibilisierung und Qualifizierung. Aber auch, indem sie diejenigen fördern und auszeichnen, die sich gegen Gewalt und Diskriminierung engagieren. Das jährlich erhobene Lagebild des Amateurfußballs liefert dabei Daten zum Vorkommen von Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen. Das Präventionskonzept „Fair ist mehr“ bündelt die bestehenden Angebote und Maßnahmen zur Gewaltprävention und Intervention in akuten Gewaltvorfällen in den fünf Regional- und 21 Landesverbänden.