Wahl der Kreis-Funktionäre im Bayerischen Fußball-Verband (BFV), Fazit der vergangenen, von der Corona-Pandemie geprägten Amtsperiode sowie Neuausrichtung und Meinungsaustausch zu möglichen Reformen des Spielbetriebs. Der Fußballkreis Aschaffenburg hat sich beim Kreistag in Großostheim für die kommenden vier Jahre aufgestellt. Insgesamt 60 Vereins-Delegierte nutzten in der Bachgauhalle die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region mitzugestalten.
Ohne Gegenstimme wurden Adolf Weis als Kreis-Vorsitzender, Philipp Gottschalk als Kreis-Spielleiter, Xaver Rodenhausen als Kreis-Jugendleiter und Yvonne Söser als Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball in ihren Ämtern jeweils wiedergewählt. Reinhold Greubel war von den Schiedsrichtergruppen als Kreis-Schiedsrichterobmann vorgeschlagen worden und wurde jetzt von den Delegierten bestätigt. Reinhard Staab als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Burkhard Ries als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter sollen den Kreisausschuss komplettieren. Entsprechende Berufungsvorschläge gehen im Nachgang des Kreistags an das BFV-Präsidium.
„Vor allem die Corona-Pandemie hat Verband und Vereine in den vergangenen zwei Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt, die wir gemeinsam erfolgreich gemeistert haben. Für die kommenden vier Jahre wünsche ich mir, dass wir weiterhin an einem Strang ziehen, die anstehenden Herausforderungen gemeinsam angehen und die von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit fortsetzen“, erklärte Weis.
Die Teilnehmer*innen des Kreistags sind zudem wie auch schon in den Jahren 2010, 2014 und 2018 dazu aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Abgefragt wird per SLC-Umfrage die Meinung zu den Themen „Zulässigkeit von Werbung auf Hosen und Trikotrückseite“ sowie „Abschaffung der Auswärtstorregel“. Jeder Verein hat im Vorfeld des Kreistags eine E-Mail mit einem Umfrage-Link ins Vereinspostfach erhalten. Die Abstimmung läuft bis zum 18. April 2022. Jeder Verein hat eine Stimme. Sobald ein Verein seine Stimme abgegeben hat, ist eine Änderung des Abstimmungsverhaltens oder ein erneutes Abstimmen nicht mehr möglich. Die Ergebnisse werden nach Abschluss aller Kreistage ausgewertet und kommuniziert.
In einer Video-Botschaft bedankte sich BFV-Präsident Rainer Koch für das Engagement der Vereine im Kreis Aschaffenburg in den vergangenen vier Jahren. Im Fokus stand dabei – wie sollte es anders auch sein – die Corona-Pandemie. Sie hat Vereinen und Verband in den vergangenen zwei Jahren große Kraftanstrengungen abverlangt und tut dies auch aktuell: „Corona beschäftigt uns noch immer. Seit nunmehr über zwei Jahren leben wir mit dem Virus, ein Virus, das alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens erfasst hat, das viel Leid über die Welt gebracht hat und das spaltet. In Zeiten wie diesen ist die Sehnsucht nach Normalität groß, sie ist größer denn je, auch bei uns im Amateurfußball. Und genau deshalb haben wir für die diesjährigen Kreis- und Bezirkstage sowie den abschließenden Verbandstag ein Motto gewählt, das verdeutlicht, was wir uns wünschen: Aufbruch, Spielfreude und Optimismus. Auf die Plätze, das Motto steht bewusst für all das, was wir gerade in diesen noch immer so herausfordernden Zeiten mehr denn je brauchen – Mut und Zuversicht! Auf die Plätze helfen, los – das war und ist Euer Motto, das Motto der bayerischen Fußballvereine in dieser Krise: Einkaufshelfer für Alte und Schwache, Impfaktionen und eigene Teststellen, dazu Spendenaktionen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Euch bedanken. Auch das ist unser Fußball!“
Im Rahmen des Kreistags übergab BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau für die Sozialstiftung des Bayerischen Fußball-Verbandes einen Scheck in Höhe von 2000 Euro an den FC Kleinwallstadt. Hans Hornung, 1. Vorstand des FC Kleinwallstadt hatte eine finanzielle Unterstützung beantragt, nachdem dem Verein im Zuge des Umbaus der Sport- und Zuschauerbereiche vom zuständigen Landratsamt als Auflage erteilt worden war, einen Behindertenaufzug und eine Behindertentoilette einzubauen. Aufgrund der Corona-Pandemie und dem Wegfall diverser Einnahmequellen verfügt der FC Kleinwallstadt aktuell nur über begrenzte finanzielle Möglichkeiten. Die Gesamtinvestition liegt bei rund 42.000 Euro. In Eigenleistung hat der Verein zudem 331 Stunden durch seine ehrenamtlichen Vereinsmitglieder aufgewendet.
Zudem hatten die Delegierten in Großostheim über drei Vereins-Anträge für den Mädchenspielbetrieb abzustimmen, die der TSV Mainaschaff und die FVgg Kickers Aschaffenburg gemeinsam gestellt hatten: Der beantragten Abschaffung des Aufstiegsverbots für U17-Juniorinnen-Spielgemeinschaften in die Landesliga stimmten 81,82 Prozent (144 Ja-Stimmen) zu, so dass darüber nun die Delegierten des Bezirkstags zu befinden haben. Dies gilt auch den Antrag eines länderübergreifenden Spielbetriebs im Mädchenbereich mit dem Nachbarverband Hessen, der eine Zustimmung von 56,25 Prozent (99 Ja-Stimmen) erlangte. Die zur Abstimmung stehende Ausweitung des Norweger-Modells (9 gegen 9) auf die Bezirksoberliga bei den U17-Juniorininnen fand indes keine Mehrheit und wurde mit 62,50 Prozent der Delegierten-Voten (110 Nein-Stimmen) abgelehnt.
Alle Infos zum BFV-Wahljahr 2022 unter www.bfv.de/wahljahr