Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitag jeden Einzelnen dazu aufgerufen, in der Corona-Krise Solidarität zu zeigen: „Das Virus fordert auch jeden Einzelnen von uns. Gefährdet sind in allererster Linie alte Menschen und chronisch Kranke. Sie müssen wir schützen. Ihnen müssen wir unsere Solidarität zeigen. Das ist die Aufgabe der Stunde. Das ist die Probe für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Dass Solidarität im bayerischen Amateurfußball groß geschrieben wird, beweisen jetzt zahlreiche Vereins-Initiativen, die ältere oder chronisch kranke Menschen unterstützen.
So zum Beispiel beim niederbayerischen TSV Landshut-Auloh: „Am Freitagabend habe ich mir Gedanken gemacht, wie wir helfen können. Dann bin ich auf die Idee gekommen, einen Einkaufsservice für ältere und chronisch Kranke anzubieten. Ich habe drei Mitspielern von meiner Idee erzählt und sie waren sofort begeistert”, erklärt Florian Fleckenstein, Fußball-Abteilungsleiter und Co-Trainer beim Landshuter A-Klassisten. Da Fleckenstein tagsüber im Home Office arbeitet, musste noch ein zentraler Ansprechpartner und Koordinator her. TSV-Stürmer Patrick Maurer, der normalerweise in einem Kindergarten arbeitet und deswegen „aktuell unfreiwillig sehr viel Freizeit” hat, erklärte sich bereit, diese Aufgaben zu übernehmen. Bis jetzt sind noch keine Bestellungen eingegangen. „Wir gehen aber davon aus, dass sich das in den nächsten zehn bis 14 Tagen ändern wird und sind mit aktuell 20 freiwilligen Helfern gut aufgestellt”, fasst Fleckenstein zusammen.
Auch beim A-Klassisten Türkgücü Deggendorf war sofort klar, dass man etwas für die Gesellschaft tun muss. „Als wir von der Absetzung des Spielbetriebs und der Empfehlung erfahren haben, dass auch das Training eingestellt werden soll, war die Stimmung aus sportlicher Sicht natürlich erst einmal am Boden. Wir haben uns dann aber sehr schnell abgesprochen und beschlossen, dass wir die spiel- und trainingsfreie Zeit sinnvoll nutzen müssen. Wir wollen helfen und unseren Teil dazu beitragen, dass das Virus verlangsamt wird”, sagte Türk Gücüs zweiter Vorstand Turgay Mus.
Erfahrung damit, hilfsbedürftigen Menschen unter die Arme zu greifen, haben die Deggendorfer bereits. Beim Jahrhundert-Hochwasser 2013 halfen sie, Häuser von Wasser und Schlamm zu befreien. „Jetzt gehen wir halt für betroffene Personen einkaufen. Für uns ist das in so einer schwierigen Zeit selbstverständlich. Es geht darum, als Gemeinschaft zusammenzuhalten”, erklärt Mus.
Konkret gemeldet habe sich bislang noch niemand, Mus geht aber davon aus, dass sich dies mit steigender Zahl an Infizierten ändern wird. „Ich weiß, dass viele Angehörige, die nicht mehr in Deggendorf wohnen, die Nummer an ihre Eltern weitergeben haben. Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen noch zu Einsätzen kommen.” Personell sind die Deggendorfer gut aufgestellt: Alle Spieler und die Vorstandschaft hätten sich bereit erklärt, zu helfen - insgesamt rund 28 Personen.
Mittlerweile arbeitet auch die Stadt Deggendorf daran, einen Einkaufsservice für Betroffene einzurichten. Mus begrüßt das ausdrücklich: „Wir stehen natürlich im Austausch mit der Stadt Deggendorf. Es geht jetzt nicht darum, alleine etwas durchzuziehen, sondern gemeinsam den gefährdeten Menschen zur Seite zu stehen.” Solidarität zeigen, Mitmenschen helfen, für andere da sein. Der Amateurfußball kann seinen Beitrag leisten, auch über die Grenzen des Sportlichen hinaus.
Auch Nord-Bayernligist FC Entracht Bamberg hat eine Aktion ins Leben gerufen. Per Videobotschaft wendet sich FCE-Vorsitzender Jörg Schmalfuß an alle Mitglieder, Personen aus der Risikogruppe zu helfen. Wer dies tun möchte oder Hilfe benötigt, kann sich gerne über den Facebook-Kanal (FCEINTRACHT2010) oder per Mail an info@fce2010.de wenden.
Patrick Maurer vom TSV Landshut-Auloh erreichst du unter 0176/43468815, die Helfer von Türk Gücü unter info@turkgucu-degggendorf.de oder 0175/1676179. Auch der Profifußball in Bayern zeigt sich solidarisch. So bietet auch der 1. FC Nürnberg einen Einkaufsdienst an. Hier gibt es alle Infos zu den "Club-Einkaufshelfern".
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