Es war eine der ersten Neuerungen des beim 26. Ordentlichen BFV-Verbandstag im Sommer frisch zum Verbands-Schiedsrichterobmann gewählten Sven Laumer: das „Schiedsrichter*innen-Nachwuchsleistungszentrum“. NLZ-Leiter Josef Maier aus dem Verbands-Schiedsrichterausschuss, Christoph Stühler (Obmann der Schiedsrichtergruppe Forchheim) sowie die beiden ehemaligen hochklassigen Schiedsrichter Steffen Brütting und Christoph Stühler werden dabei die Förderung der Schiedsrichtertalente forcieren und begleiten.
„Es geht darum, dass wir intensiver sichten, welche jungen Talente in ganz Bayern grundsätzlich das Potenzial haben, irgendwann in den Profiligen Spiele zu leiten und diese frühzeitig zu fördern. Das heißt, dass wir die Talente zu Lehrgängen einladen, sie noch intensiver schulen und sichten und zum Beispiel auch ganz gezielt auch schon in einzelnen Spielen in höheren Spielklassen einsetzen und coachen. Am Ende geht es um eine höhere Durchlässigkeit und eine größere Dynamik in der Talentförderung“, erklärt Sven Laumer.
Dynamik gibt es aber nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch rund um das Kernteam. Passend zu Schulungsinhalten und dem Coachingbedarf wird auch das Team rund um das vierköpfige Kernteam aufgestockt – mit Mitgliedern aus dem Verbands-Schiedsrichterausschuss und erfahrenen Unparteiischen aus ganz Bayern.
Am ersten dreitägigen Lehrgang in der Sportschule Oberhaching nahmen am vergangenen Wochenende 19 Talente aus allen sieben bayerischen Bezirken teil. Allesamt Unparteiische aus der Bezirksliga. „Fördern und Fordern“ könnte das Motto des Lehrgangs geheißen haben, denn neben dem für alle Schiedsrichter-Lehrgänge obligatorischen Regel- und Konformitätstests und dem Input der Experten zur professionellen Spielleitung, den Umgang mit Erfolg und Misserfolg oder auch der optimalen Kommunikation im Schiedsrichtergespann, ging es auch ganz praktisch auf dem Platz und der Tartanbahn darum, bei Intervall-Läufen mit mehreren 40-Meter-Sprints die Fitness unter Beweis zu stellen. Locker ging es dagegen in den Pausen und den Abenden zu, wo bei Gesprächen oder dem einen oder anderen Billard- oder Kickerduell der persönliche Austausch im Fokus stand.
Einmal im Jahr sind diese zusätzlichen Präsenz-Lehrgänge in der Schiedsrichter*innen-Talentförderung des BFV vorgesehen. Alle ca. zwei Monate treffen sich NLZ-Team und Schiedsrichtertalente zudem online, um aktuelle Entwicklungen und Themen zu besprechen. „Es ist ganz einfach. Wenn wir auch künftig bayerische Spitzenschiedsrichter in den Top-Ligen oder sogar auf FIFA-Ebene haben wollen, müssen wir diese auch gezielt sichten und fördern. Und das fängt eben schon in jungen Jahren und den unteren Spielklassen an“, erklärt Sven Laumer.