In Bad Gögging haben sich die Obleute und Lehrwarte der bayerischen Schiedsrichtergruppen zu ihrer traditionellen Jahrestagung getroffen, die zu Beginn der neuen Amtszeiten vom Verbands-Schiedsrichterausschuss organisiert wurde. Im Mittelpunkt der Tagung standen neben dem Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“, den der 26. Ordentliche Verbandstag im Juni einstimmig angenommen hatte, auch die Verabschiedung und Auszeichnung verdienter Schiedsrichter-Funktionäre.
In Arbeitsgruppen diskutierten die Obleute und Lehrwarte über die Gewinnung und den Erhalt von Schiedsrichter*innen und tauschten sich intensiv darüber aus, wie das Hobby „Schiedsrichter*in“ zukünftig attraktiver gestaltet werden kann. Neben der Möglichkeit finanzielle Anreize zu schaffen, standen auch die Punkte Wertschätzung, Aktivitäten innerhalb der Schiedsrichtergruppen, Digitalisierung, Zusammenarbeit mit den bayerischen Vereinen sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Mittelpunkt der Diskussion. Diese Aspekte ergänzten die Punkte, die in den vergangenen Jahren bei den „runden Tischen“ mit den Vereinen erarbeitet wurden. Sie sollen auch Gegenstand der neuen Pro Amateurfußball Arbeitsgruppe „Schiedsrichter-Gewinnung und -Erhalt“ sein.
Die Diskussionen zur Zukunft der Schiedsrichter*innen in Bayern griff auch BFV-Vizepräsident Robert Schraudner in seiner Rede auf. Er machte zudem deutlich, dass für die Weiterentwicklung des BFV sechs strategische Ziele relevant sind, um den Fußball im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Trends erfolgreich in die Zukunft zu führen. Neben der Gewinnung von Spieler*innen in allen Altersklassen betrifft dies auch die Gewinnung und Erhalt von Schiedsrichter*innen. Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann veranschaulichte die neuen Spielformen im Kinder- und Jugendfußball und zeigte auf, welche Veränderungen notwendig sind, um Kinder langfristig für den Fußball begeistern zu können.
Zu Gast in Bad Gögging waren zudem auch Verbands-Spieleiter Josef Janker, Verbandsanwalt Fritz Reisinger und Johannes Böhm (Verbandssportgericht). In ihren Grußworten griffen sie die aktuellen Themen aus ihren Ressorts auf. Der Verbands-Schiedsrichterausschuss und die einzelnen Kompetenzteams informierten die Obleute und Lehrwarte zur Einteilungssituation, zum Coaching und zur Förderung von Schiedsrichter*innen, zur bevorstehenden Futsal-Spielzeit, zu aktuellen Ansätzen der Aus- und Weiterbildung, sowie zur Stärkung des Schiedsrichterinnenbereichs.
Für den neuen Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer machten die Grußworte und Diskussionen der Tagung deutlich, dass „es viele positive Aspekte für ein Engagement als Schiedsrichter*in im BFV gibt, dass aber auch einige Aufgaben vor der Schiedsrichterorganisation liegen, um für die kommenden Jahre gut aufgestellt zu sein.“
Ein wichtiger Teil der Tagung war zudem die Verabschiedung und Ehrung verdienter Schiedsrichter-Funktionäre. BFV-Präsident Dr. Christoph Kern hob dabei die hervorragenden Leistungen der bayerischen Schiedsrichter*innen hervor und dankte den Funktionären in den Schiedsrichtergruppen für ihr Engagement. Besonderer Höhepunkt war die Ehrung und Verabschiedung des langjährigen Verbandslehrwarts Manfred Kranzfelder. DFB-Lehrwart Lutz Wagner hielt die Laudatio für Kranzfelder und stellte zudem die Wichtigkeit des bayerischen Schiedsrichterwesens heraus. Wagner betonte darüber hinaus, dass der BFV zu den fünf größten Schiedsrichterverbänden Europas zählen würde, wäre er nicht im DFB organisiert. Neben Kranzfelder wurden insgesamt noch vierzehn weitere verdiente Funktionäre ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer die DFB-Verdienstnadel für sein Engagement für das Schiedsrichterwesen.