Einfach Weltklasse: Dr. Felix Brych ist von der International Federation of Football for History & Statistics (IFFHS) erneut als Weltschiedsrichter des Jahres ausgezeichnet worden. Eine große Anerkennung für den deutschen Unparteiischen.
Und jetzt beendet der Rekord-Referee seine internationale Karriere: Alleine 69 Einsätze in der Königsklasse und 16 Ansetzungen in UEFA Champions League-Qualifikation – kein anderer hat mehr! Mit dieser Bestmarke verabschiedet sich FIFA-Schiedsrichter Dr. Felix Brych an diesem Dienstagabend (7. Dezember 2021) von der internationalen Fußballbühne. Der Münchner hat am Sonntag nicht nur von seiner Ansetzung für die Partie der Gruppe D zwischen Real Madrid und Inter Mailand erfahren, vielmehr wurde er nach 2017 jetzt auch 2021 zum Weltschiedsrichter gewählt. Letztmals wird Felix Brych un also ein internationales Spiel an- und abpfeifen, dann ist für den alleinigen Rekordhalter in der Königsklasse Schluss. In der Bundesliga geht's natürlich weiter.
Bereits nach der EM-Endrunde in diesem Sommer, ein weiterer Höhepunkt dieser außergewöhnlichen Karriere des promovierten Juristen, kündigte der FIFA-Referee zum Jahresende 2021 seinen internationalen Abschied an. Im Sommer sagte Brych: „Man benötigt über Wochen eine spezielle Form an Motivation und Fokus, um ein solch großes Turnier erfolgreich zu bestreiten. Ich glaube nicht, dass ich diese Leistung international wiederholen kann. Deswegen werde ich kein weiteres Turnier mehr pfeifen und meine internationale Karriere zum Jahreswechsel hin beenden."
Für Rainer Koch, den aktuellen DFB-Interimspräsidenten und Präsidenten des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), verlässt mit Felix Brych ein „ganz Großer seiner Zunft die internationale Bühne. Was Felix Brych mit nahezu konstant herausragenden Auftritten geleistet hat, ist absolut außergewöhnlich. Hierzulande nimmt man das beinahe als selbstverständlich zur Kenntnis. Aber gerade im europäischen Ausland, in Italien, Spanien oder England, genießt er einen extrem guten Ruf und große Bekanntheit - das hat er sich hart erarbeitet. Wir alle sind froh, dass wir einen Mann mit seiner Klasse auch weiterhin in der Bundesliga oder dem DFB-Pokalwettbewerb haben. Herzlichen Glückwunsch zur neuerlichen Wahl zum Welt-Schiedsrichter. Auch das ist etwas ganz Besonderes und zeigt einmal mehr seine Ausnahmestellung. Felix ist zweifelsfrei Vorbild für viele Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter".
Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter, sagt: „Felix ist der Schiedsrichter mit den meisten Spielen in der Champions League, hat an fünf großen Turnieren der FIFA oder UEFA teilgenommen, dabei auch ein Finale der Champions League geleitet. Viele seiner Spiele, zu denen er im Laufe seiner Karriere nominiert wurde, waren sehr brisant und schwierig zu leiten. Sein toller Auftritt bei der EURO war dann sicherlich das absolute Highlight. Es spricht für ihn, für seine professionelle Einstellung, dass er nach der EURO seine außergewöhnlich erfolgreiche internationale Schiedsrichterkarriere mit erstklassigen Leistungen in den europäischen Wettbewerben fortgeführt hat, so dass er nunmehr mit einer tollen Ansetzung von der internationalen Bühne verabschiedet wird.“
Am 1. Oktober 2008 bei der Begegnung FC Liverpool gegen PSV Eindhoven kam Felix Brych zu seinem Debüt in der Königsklasse. Acht Spielzeiten später in der Saison 2016/2017 erfuhr er eine ganz besondere Auszeichnung: Der Münchner wurde als Spielleiter für das Endspiel der Champions League zwischen Juventus Turin und Real Madrid in Cardiff nominiert. Auch das letzte Kapitel seiner internationalen Erfolgsgeschichte als Aktiver schreibt der 46-Jährige mit seinen beiden Assistenten Mark Borsch aus Mönchengladbach und Stefan Lupp aus Zossen, beide unterstützten in bereits im Finale 2017 und auch heute sind sie an seiner Seite.
Zum ersten Mal als Referee hörte Brych die Hymne in der UEFA Champions League 2008, schon damals bei seinem Premiereneinsatz assistierte ihm Borsch an der Anfield Road. Heute, wenn sich laut Hymne die allerbesten Mannschaften, die Meister, die Besten wieder miteinander messen, verabschiedet sich nach Abpfiff im Stadion Santiago Bernabéu in Madrid einer von ihnen, der Rekordmann Dr. Felix Brych.